Kapitel 27

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Liebe Leser,

ich bedanke mich für eure weitere Unterstützung. Ohne eure Rückmeldungen, Empfehlungen und Favorisierungen würde es nicht so gut vorangehen. Also vielen lieben Dank an alle Leser. Verzeiht das offene Ende ;) Ich hoffe es gefällt euch trotzdem <3

Man liest sich.

Nochmal vielen lieben Dank <3<3<3

GLG Mona







Sie fühlte sich erschöpft. Erschöpft, müde aber überglücklich, während sie etwas seitlich dalag und voller Faszination auf das kleine Bündel neben sich im Bett starrte. Sie verzog den Mund zu einem milden Lächeln, als der Säugling seinen kleinen perfekten roten Mund verzog und seine Ärmchen etwas streckte, nur um in Ruhe weiterzuschlafen in seinem weißen Strampler. Die Geburt hatte ihn genauso zu schaffen gemacht, wie seine Mutter.
„Er ist so winzig.", sagte Draco ehrfürchtig und Astoria sah ihn an.
Draco saß neben ihr und betrachtete seinen Sohn. Er hob seine Hand und strich dem kleinen Erdenbürger erneut über sein Köpfchen. Er hatte jetzt schon blonde Haare. Ganz ein Malfoy, so wie Aurora. Nur die Augen. Die Augen hatte ihr Sohn wieder von ihr. Das hatte die Hebamme und die Heilerin schon festgestellt.
„Er ist größer als Aurora damals.", sagte sie ruhig und strich dem Baby über die kleinen Hände.
Was keine große Kunst war, Aurora kam damals zu früh auf die Welt.

Draco stand auf und nahm das Baby vorsichtig hoch. Astoria streckte ihre Arme aus, um gegebenenfalls hin zu Fassen, doch Dracos Bewegungen waren so selbstischer, als hätte er schon hunderttausendmal ein Baby im Arm gehalten. Was nicht der Fall war. Sie legte ihren Kopf in die Kissen zurück und spürte ihr Herz zufrieden in der Brust schlagen, während Draco seinen Sohn im Arm hielt. Er wirkte stolz und ehrfurchtsvoll. Fast wie die Monate zuvor, als er immer voller Faszination über Astorias Bauch gestreichelt und die Bewegungen und Tritte des Babys wahrgenommen hatte. Immer groß verkündet hatte, dass das Baby ein starker, gesunder Junge werden würde und er hatte recht behalten. Es war ein Junge geworden.
„Hallo mein Kleiner. Willkommen.", sagte Draco leise und musste noch breiter grinsen, als der Kleine sich erneut bewegte und einen fast quengelnden Laut von sich gab.

Draco hob den Blick und sah Astoria fragend an.
„Wie wollen wir ihn nennen?"
Sie seufzte etwas, bevor sie antwortete.
„Ich würde sagen, Scorpius." Dracos Blick hellte sich auf. Er wollte diesen Namen. Hatte ihn vor Monaten ausgesucht, falls es ein Junge wurde. „Scorpius und Aurora. Das hört sich doch schön an.", fügte sie hinzu. „Scorpius Hyperion Malfoy."
Er blinzelte und feixte.
„Malfoy also?"
Sie rollte mit den Augen.
„Heißt Aurora doch auch schon. Wieso dieses Theater wieder, ihn Greengrass zu nennen, nur um im Ministerium ihm deinen Namen zu geben?"
So wie Aurora vor einigen Monaten. Hermine hatte die Namensänderung mit einem seltsamen zufriedenen Lächeln hingenommen.

„Wie wäre es, wenn du auch endlich meinen Namen annehmen würdest?", warf er ein und schien auffällig Scorp zu fixieren.
Wieder das Thema. Heiraten. Sie waren nämlich nicht verheiratet. Noch nicht. Astoria wollte nicht. Sie sah gar nicht ein, nur zu heiraten, weil sie wieder schwanger gewesen war. Wozu? Außerdem hatte sie Bedenken gehabt, ob Draco das ganz nicht nur einfach überstürzte. Aber sie hatte sich wohl geirrt. So wie damals, als Draco, wenige Tage nach dem sie von der Heilerin die Bestätigung von Scorps Existenz hatte, vor ihrer Tür stand und verkündete, dass er jetzt einzog. Sie war so überrumpelt gewesen von dem Bild, dass sie sich gar nicht dagegen gewehrt hatte. Draco mit gepackten Taschen und Kisten und Blaise, der ihm beim Umziehen half.

Sie hatte dem Treiben damals einfach nur zugesehen, während ihre Tochter sich gefreut hatte wie ein aufgedrehter Drache. Skeptisch hatte sie die ersten Wochen abgewartet, ob Draco das Handtuch warf. Ob ihm das ganz nicht einfach zu viel wurde. Aber das war nicht der Fall gewesen. Im Gegenteil, er ging in seiner Vaterrolle nur noch mehr auf und meisterte den Alltag mit Bravour. Astoria und er waren ein eingespieltes Team geworden. Und er hatte sich so oft wie möglich Zeit genommen, um sie zu den Untersuchungen und Vorbereitungen zu begleiten. Er wollte jede Minute dabei sein, um nichts zu verpassen und er war auch heute nicht von ihrer Seite gewichen.

Er hatte Ruhe bewahrt, als die Wehen losgegangen warn. Er hatte Aurora, die vollkommen Schlaftrunken gewesen war zu seinen Eltern gebracht. Diese und den Rest der Familie davon abgehalten ins Krankenhaus zu kommen, solange das Baby noch nicht da war, und zwar zwölf Stunden nicht von ihrer Seite gewichen. Hatte jede Wehe mit ihr durchgestanden. Ihr gut zugeredete und ihr zugestimmt, wenn sie ihn verflucht und beschimpft hatte. Sie getröstet, wenn sie geweint hatte und davon gesprochen hatte, dass sie nicht mehr konnte. Bei Aurora war ihr das alles viel schneller vorgekommen. Vielleicht, weil sie von der Geburt selbst nicht viel mitbekommen hatte. Anders als bei Scorpius.

„Ich sage das ja ungern, aber mein Vater wird entweder einen Infarkt erleiden oder Amok laufen, wenn wir weiterhin in wilder Ehe leben.", warf er ein.
„Ich habe nicht nein gesagt.", meinte sie knapp und seine Brauen wanderten nach oben.
„Du hast aber auch nicht ja gesagt oder einen Termin festgelegt." Nein hatte sie nicht. „Wäre es denn so schlimm, ganz offiziell meinen Namen anzunehmen?"
„Ändert den es wirklich so viel, wenn ich deinen Namen annehme und einen Ring am Finger trage?", fragte sie gegen.
Er nickte.
„Ja, tut es. Ich will das die ganze Welt weiß, dass du zu mir gehörst." Wusste das nicht ohnehin die ganze Welt? War das nicht offensichtlich? Sie hatte zwei Kinder von ihm. „Beglaubigt, dass du zu mir gehörst. An meine Seite."

Vor allem ging es ihm wohl darum, ihm die Sicherheit zu geben, die er sich ersehnte. Astoria hatte manchmal das Gefühl, dass er Angst hatte, dass sie es bereuen könnte. Dass sie eines Tages sang- und klanglos ihre Sachen und Aurora packte und verschwand. Was nicht passieren würde. Sie liebte ihn und sie liebte ihre kleine Familie. Liebte das, was sie miteinander hatten. Warum sollte sie das aufgeben? Sie teilten ein Leben miteinander. Sie atmet erschöpft aus.
„Na schön. Na schön, dann heiraten wir."
Er grinste breit, bevor er sich zu ihr setzte und sie auf den Mund küsste.
„Ich liebe dich.", nuschelte er und drückte seine Stirn gegen ihre.
„Und ich dich."
Er löste sich von ihr, als der Säugling leicht quengelte.
„Schon gut.", sprach Draco ruhig. „Du bist ja schlimmer als deine Schwester."
Astoria musste schmunzeln bei der Aussage.

Sie sahen beide auf, als es klopfte und Astoria streckte ihre Arme aus, als sie ihre Tochter sah, die den Kopf hereinsteckte, gefolgt von ihren Großeltern.
„Mein Liebling.", begrüßte Astoria ihre Kleine, die aufgeregt ans Bett hopste und darauf kletterte.
Astoria küsste sie und drückte sie, bevor sich Aurora aufmerksam ihren Vater zuwandte. Sich praktisch aufs Bett kniete und sich an Dracos Schulter festhielt, um ihren Bruder zu begutachten.
„Er ist ja so klitzeklein.", meinte Aurora und lächelte. „Und so süß."
Nun wie lange sie ihn wohl süß finden würde, wenn er erst einmal schrie und nicht die Nacht durchschlief.

„Das ist Scorpius.", erklärte Draco und Aurora strich ihrem Bruder sanft über das Köpfchen.
„Hallo Scorpius. Ich bin Aurora. Deine große Schwester."
Aurora kannte seit Monaten kein anderes Thema mehr. Babys hier und Babys da. Sie freute sich seit Wochen auf ihren kleinen Bruder, als würde es darum gehen eine neue Puppe zu bekommen. Narzissa umarmte Astoria zur Begrüßung, während Lucius am Bettende stehen blieb und nur ihren Namen sagte und ihr zunickte, was Astoria mit einem Lächeln bedankte.
„Willst du ihn einmal halten?", fragte Draco und Auroras Augen wurden groß.
„Wirklich?"
„Natürlich. Du bist seine Schwester.", antwortete Astoria, während Draco aufstand.

Aurora setzte sich aufs Bett und als Draco ihr erklärt hatte, wie sie die Arme halten musste, legte Draco den kleinen Säugling in Auroras Arme, die beinahe aufhörte zu atmen.
„Ich werde gut auf dich aufpassen.", murmelte Aurora leise und küsste ihren Bruder vorsichtig, der sich wieder etwas regte, während Draco seine Eltern begrüßte, die ihn umarmten und sie beide nochmal beglückwünschten.
„Liebling.", fing Astoria vorsichtig an. „Können Oma Zissy und Opa Lucius, auch mal Scorp halten und ihm Hallo sagen?"
Aurora nickte gnädigerweise und Draco nahm ihr vorsichtig den Kleinen ab, um ihn seiner Mutter zu geben.

Narzissa verdrückte ein paar Tränen und wirkte überglücklich.
„Er ist wunderbar. Genauso hübsch wie Aurora."
Aurora streckte ihre Arme aus, als Draco auf sie zutrat und sie hochhob. Er drückte seine Tochter an sich und küsste sie, während Lucius neben Narzissa getreten war und das Baby ebenfalls aufmerksam musterte und liebkoste. Astoria ließ sich in die Kissen zurückgleiten und besah sich einen Teil ihrer Familie, vermutlich würde der Rest auch bald hier aufschlagen, um Scorpius zu Begrüßen. Niemals hätte sie damals gedacht, dass es so kommen würde. Nie geglaubt, Draco nochmal eine Chance zu geben, nach dem ganzen Desaster. Aber das Schicksal hatte es schlussendlich doch noch gut mit ihr gemeint. Ihr eine weiter Chance auf ein glückliches Leben geschenkt. Irgendetwas in ihrem Inneren strahlte eine seltsame warme Zufriedenheit aus. Alles war gut und würde gut bleiben, das spürte sie einfach.

Sie fühlte sich erschöpft. Erschöpft, müde aber überglücklich, während sie ihre Familie betrachtete.

Verkauftes GlückWo Geschichten leben. Entdecke jetzt