Kapitel 26

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Vielen lieben Dank <3




Es war ein Fehler. Ein gigantischer dummer Fehler. Sie hätte sich nicht diesem Gefühl hingeben dürfen. Dieser körperlichen Lust. Sie war eine Idiotin. Eine dumme verdammte Idiotin. Wie konnte sie glauben, dass das einfach so gehen würde? Es machte nur alles komplizierter. Viel zu kompliziert. Draco der sich mehr Hoffnungen gemacht hatte und den Astoria verletzte mit der Äußerung, dass sie das nicht konnte. Dass sie keine Beziehung wollte. Er sagte, er verstehe das. Er sagte, dass er ihr Zeit lassen wollte. Zeit, die sie nicht brauchte. Aber sie wusste auch, dass er es in Wirklichkeit nicht verstand. Dass er verletzt war. Auch wenn er das überspielte, wenn er da war oder Zeit mit Aurora verbrachte. Sie wusste es besser. Kannte ihn besser. Hatte sich Hoffnungen gemacht... nein, hatte geglaubt, dass das... diese gemeinsame Nacht dazu führen würde, dass sie wieder es versuchen könnten. Eine Beziehung führen könnten.

Er sprach es nicht wieder an. Benahm sich auffällig normal und doch wusste Astoria es besser. Sie atmete innerlich schwer aus. Seit sieben Wochen lief dieses seltsame friedliche Nebeneinander Leben. Auffällig harmonisch. Zu auffällig harmonisch, dass sogar Dracos Eltern nachgefragt hatten, ob wirklich alles zwischen ihnen in Ordnung war und beide bestätigten das immer überzeugend. Und als wäre das nicht schon ein Problem genug. Scheiße verdammt, warum hatte sie mit ihm geschlafen?
„Astoria?", fragte ihre Großmutter und sie sah irritiert auf.
„Was?", fragte sie und Daphne rollte mit den Augen.
„Wieso machen wir eine Besprechung zu Großvaters Geburtstag, wenn du ohnehin nicht mit deinem Kopf hier bist."
Daphne, Gloria, Narzissa und natürlich Astoria hatten sich heute Nachmittag verabredet, um Hyperions Geburtstag zu planen. Ein großes Fest zu seinem runden Geburtstag. Narzissa hatte großzügig ihre Hilfe angeboten und Gloria, Astorias Großmutter, war froh darüber. Hyperions Geburtstag würde offenbar das Großereignis in England werden.

„Wir haben gerade darüber gesprochen über das Unterbringen der Gäste. Die, die übernachten wollen.", sprach Gloria.
Das Haus ihrer Großeltern war groß, aber die Anzahl der Gäste sprengte offenbar sogar deren Kapazitäten.
„Aurora und ich könnten ja bei uns schlafen. Das wäre wirklich kein Problem."
„Ach Unsinn, Liebes. Hyperion möchte doch mit uns allen Frühstücken und den Tag verbringen. Ich dachte eher daran, ob wir die Häuser von Daphne und dir nicht nutzen für die Gäste. Dann können die nach der Feier dort schlafen und Abreisen, wann sie wollen. Wir stellen natürlich Personal, damit sie versorgt sind.", erklärte ihre Großmutter gelassen und Narzissa meldete sich zu Wort.
„Gloria, es wäre wirklich keine große Sache, wenn wir nach Manor flohnetzen."
„Nein. Ihr gehört zur Familie.", widersprach Gloria. „Das wird gar nicht diskutiert. Hyperion will alle bei sich haben und das soll er dann auch bekommen."

Aurora, die mit Taylor am Boden spielte, meldete sich zu Wort.
„Papa kann bei Mama schlafen." Astoria verriss sich fast das Genick, als sie sich zu ihrer Tochter wandte, so wie die anderen Frauen auch. Hatte sie gerade... „Das haben sie das letzte Mal auch gemacht.", fügte ihre Tochter fast gelangweilt hinzu und die Frauen um den Kaffeetisch sahen Astoria wieder an, während diese spürte, wie sie rot wurde.
„Du hast was?", wollte Daphne ungläubig wissen und Astoria brauchte einen Augenblick, bevor sie ein
„Quatsch.", hervorbrachte.
„Das ist kein Quatsch.", meinte Aurora überzeugend. „Papa hat bei Mama geschlafen." Hatte Aurora Draco bei Astoria gesehen? „Papa hat gesagt, dass er bei ihr war, damit sie nicht alleine ist."
Sie wurde noch röter, wenn das überhaupt möglich war. Wieso zum Teufel hatte Draco ihr nicht gesagt, dass Aurora bei ihr im Schlafzimmer war, als er bei Astoria war? Daphne schmunzelte.
„Quatsch mit Soße, mmh?"

Astoria packte die Teekanne.
„Ich mache uns noch eine Kanne."
Sie musste hier raus, und zwar sofort. Zum Teufel nochmal.
„Weglaufen bringt nichts.", rief ihr Daphne nach. „Ich will jedes schmutzige Detail hören."
Sie würde gar nichts erzählen. Überhaupt nichts. Weil es einfach nicht passieren hätte dürfen. Sie setzte neues Wasser auf und stützte sich an der Ablage ab. Als wäre die ganze Beziehung zwischen Draco und ihr nicht schon schwer genug. Dieses auf und ab. Hin und her. Ihr wurde schlecht. Als hätte sie nicht schon genug Probleme. Jetzt wusste auch noch ihre Familie, dass etwas mit Draco und ihr gelaufen war. Wieso musste ihr Leben jetzt schon wieder so schwierige Züge annehmen? Es war momentan zu viel. Viel zu viel und vermutlich würde es morgen noch komplizierter werden. Einen Gedanken, den sie eigentlich auf morgen verschieben wollte. Eigentlich.

Sie wandte den Kopf, als sie Schritte hörte und blickte in bekannte blaue Augen. Narzissa. Sie lächelte milde.
„Das ist der Grund, warum ihr euch so seltsam in letzter Zeit benehmt. So seltsam distanziert.", kam sie sofort auf den Punkt.
Astoria senkte den Blick und nickte kaum sichtbar.
„Ja.", brachte sie verlegen hervor.
Genau das war der Grund.
„Aber das ist doch ... Wunderbar. Wieso wollt ihr nicht...
Sie schüttelte entschieden den Kopf.
„Nein. Nein ich..."
Sie brach ab und Narzissa schien es zu verstehen.
„Du willst es nicht."
Sie sah Dracos Mutter entschuldigend an.
„Ich kann nicht.", presste sie schwer hervor.
Nicht noch einmal. Und war es richtig das schon zu tun, so kurz nach Jacks Tod? Es kam ihr alles einfach nur falsch vor.
„Astoria, Draco hat sich geändert. Das weißt du doch. Die Trennung, euer Wiedersehen, eure Freundschaft und Aurora..." Narzissa brach ab und kam näher. „Du weißt, dass er es ernst meint. Dass er dich liebt."

Sie schluckte hart.
„Ich zweifle gar nicht daran.", wisperte sie. „Aber... was, wenn es schiefgeht? Was dann? Ich kann das nicht noch einmal ertragen Narzissa." Sie war damals fast zu Grund gegangen. „Und Aurora kann nicht noch einmal ihren Vater verlieren. Sie würde das nicht verstehen."
„Aber Schätzchen, wieso sollte er jemals wieder so einen dummen Fehler machen und dich gehen lassen?", warf Narzissa ein und Astoria wich ihren Blick aus.
Wandte sich von ihr ab. Da war etwas... etwas was ihr noch viel mehr Angst machte, als Dracos Handeln. Etwas was sie erst seit ein paar Tagen wusste. Nein, einen Verdacht hatte. Morgen würde sie es mit Sicherheit wissen. Sie hatte es niemanden erzählt. Absolut niemanden. Nicht einmal Edward und sie ihm erzählte sie immer alles. Aber er wusste auch nicht, dass Draco und sie Sex hatten.

Ihre Stimme zitterte.
„Ich..."
Sie brach ab. Ihre Hand legte sich fast automatisch auf ihre Mitte. Sie würde es nicht ertragen, wenn er sie noch einmal so behandeln würde. Sie noch einmal von sich stoßen würde. Sie hörte wie Narzissa sie umrundete und vor ihr stehen blieb. Erst in ihre Augen sah, als sie ihre Hände auf Astorias Arme legte. Dann auf ihren Bauch und sie wieder anblickte.
„Du bist schwanger von Draco.", brachte Narzissa leise hervor und Astoria nickte kaum sichtbar.
Sie blinzelte gegen aufkommende Tränen und Narzissa zog sie an sich. Nahm sie behutsam in den Arm. Sie war schwanger, weil sie eine verdammte Idiotin war. Sie verhütete nicht mehr, seitdem Jack tot war und das mit Draco, war definitiv nicht geplant gewesen und natürlich hatte er wahrscheinlich in der Nacht an alles gedacht, aber nicht an Verhütung.

Es war ihr erst vor ein paar Tagen aufgefallen. Siedend heiß eingefallen, als sie bemerkt hatte, dass sie schon längst überfällig war. Als sie sich einigermaßen beruhigt hatte, löste sie sich von der Älteren und wischte sich über die Augen.
„Sage es bitte Niemandem. Ich habe morgen erst einen Termin, um wirklich sicher zu sein."
Narzissa nickte verstehend.
„Darum bringst du Aurora morgen zu uns." Das war der Plan. Obwohl Draco bereits gesagt hatte, dass er einen Termin hatte und nicht konnte. Aber Lucius hatte sich angeboten und dafür war Astoria dankbar. „Aber wenn du schwanger bist, Tori, dann musst du es ihm sagen. Du kannst das doch nicht verheimlichen." Und wenn er genauso überfordert reagieren würde wie damals bei Aurora? Damals als er sich freigekauft hatte? Narzissa griff nach ihrer Hand und drückte sie. „Egal was passiert, Astoria. Wir stehen hinter dir. Hast du gehört? Wir sind jetzt eine Familie mit Draco im Boot oder nicht.", versicherte die Blondine und Astoria war dankbar dafür.






Er würde Blaise irgendwann umbringen. Ihn wirklich umbringen. Mitten in einem wichtigen Geschäftstermin war seine Sekretärin daher gekommen mit einer dringenden Nachricht von Blaise aus dem Hospital. Er hatte an Astoria oder Aurora gedacht. War in Panik geraten und war ins Hospital geeilt, nur um Blaise vorzufinden mit einem verrenkten Rücken. Der Idiot war geflogen und hatte ein halsbrecherisches Flugmanöver gemacht, während er mit irgendwelchen Arbeitskollegen Quidditch gespielt hatte. Ihm ging es schon wieder besser, aber er brauchte frische Sachen zum Anziehen, damit Daphne nicht mitbekam, dass sich ihr Mann wie ein verfluchter Teenager benahm.

Draco hatte murrend Kleidung zum Wechseln besorgt und Draco hatte seinem besten Freund einen Vortrag gehalten über Verantwortung und dem Erwachsen sein. Zur Hölle, sie waren keine Teenager mehr und natürlich flogen sie alle gerne einmal, aber verdammt er war Vater und riskierte sein Leben wegen so einem dummen Spiel. Blaise lobte Besserung, als Draco knurrend hinzufügte, dass Blaise ihm einen Geschäftsabschluss vermasselt hatte und nahm seine Entschuldigung an, bevor er genervt auf den Flur trat, während Blaise begann sich anzuziehen. Draco sah auf seine Armbanduhr und seufzte. Wenn er das gewusst hätte, hätte er den Termin gleich sausen lassen und wenigstens Zeit mit Aurora verbringen können. Das hätte seine Laune auf jeden Fall verbessert.

Seine Laune die seit Neujahr offenbar im Keller war und das, obwohl sein Jahr so gut gestartet war. Richtig gut. Aber da hatte er auch noch nicht gewusst, dass Astoria die ganze Nacht für einen scheiß Fehler hielt. Etwas was nicht passieren hätte dürfen. Dass sie keine Beziehung mit ihm haben wollte, weil ihrer Ansicht nach, dass alles gefährden würde. Ihre jetzige Freundschaft. Seine Rolle als Vater. Als würde er wieder weglaufen. Zum Teufel, hatte er nicht genug bewiesen, dass er erwachsen geworden war? Und was glaubte sie? Dass er es sich anders überlegen würde und erneut auf seine Tochter verzichten würde?

Aurora und sie waren das wichtigste in seinem Leben. Er wollte keinen von beiden jemals wieder missen müssen. Er wollte das volle Programm, nicht nur Sex. Er wollte eine Beziehung. Er wollte Astoria als seine Partnerin im Leben, nicht nur die EX, die zufällig die Mutter seiner Tochter war. Wie machte er das nur Astoria verständlich? Wie überzeugte er sie, dass er es ernst meinte? Er hatte schon mit einem Gedanken gespielt, aber... er glaubte, das würde Astoria nur noch mehr zum Durchdrehen bringen. Seit einigen Tagen sprach sie nicht einmal mehr mit ihm richtig. Wirkte total von der Rolle. Er hatte sogar seine Mutter um Rat gefragt, die aber auch heute etwas ... verwirrt gewirkt hatte. Nicht wirklich bei der Sache.

Er fuhr sich an den Nacken und überlegte gerade, ob er Nachhause oder in die Firma gehen sollte, als ihm etwas in den Blick fiel.
„Tori?", murmelte er und sah, wie Astoria offenbar von einer Pflegerin in ein Behandlungszimmer gebracht wurde.
Warum war Astoria im Mungo? Hatte sie nicht erzählt, sie hätte heute einen Termin und deshalb war auch Aurora bei seinen Eltern. Oder nicht? Zumindest hatte sie das erzählt. Warum sagte sie nicht einfach, dass sie einen Termin im Mungo hatte? War es etwas Schlimmes? Wenn es etwas Einfaches und normales wäre, hätte sie doch etwas gesagt. Oder nicht? Und wenn sie nur nichts sagte, weil sie keinen von ihnen beunruhigen wollte? Er näherte sich dem Zimmer, als die Pflegerin es verließ und zögerte. Zögerte einen Moment, bevor er in das Zimmer trat.

Astoria die auf einer Liege saß mit geöffneter Bluse, wirkte irritiert.
„Draco?" Sie schlang die Bluse fester um sich. „Was... was machst du denn hier?"
„Was ich hier mache? Du hast gesagt, du hast einen wichtigen Termin und in Wirklichkeit bist du... hier im Mungo."
„Draco... ich..."
Er umfasste ihr Gesicht.
„Sag mir die Wahrheit, bist du krank und wenn ja, wie schlimm ist es."
Sie schien rot zu werden, unter seinen Händen.
„Nein.", sagte sie leise und schob seine Hände weg, bevor sie seinem Blick auswich. Ihre Arme fester um sich schlang.
„Tori...", fing er an und brach ab.
Wusste nicht, was er sagen sollte.
„Draco, bitte geh jetzt einfach und..."
„Nein.", sagte er. „Ich möchte erst wissen, was du hast. Warum du einen Termin im Mungo hast und das mir nicht erzählst? Warum verheimlichst du das mir und den anderen?"

Sie sah kurz auf, bevor sie wieder wegsah und Draco hatte das Gefühl eines Déjà-vus. Er kannte diesen Blick. Hatte ihn schon einmal gesehen. Ein einziges Mal. Er wich einen Schritt zurück.
„Du bist schwanger." So hatte sie ihn angesehen, als sie ihm gestanden hatten, dass sie schwanger war. Sie atmete erschöpft aus und senkte den Blick. „Du bist schwanger von mir.", stellte er erneut fest und sie legte ihre Hände an ihre Stirn.
„Merlin nochmal."
„Wieso sagst du mir das nicht?", fragte er sie energischer und trat auf sie wieder zu.
„Wieso?", fuhr sie ihn an. „Wieso ich das nicht sage? Das letzte Mal, Draco, als wir uns an diesen Punkt befunden haben, bist du völlig ausgeflippt und ich wurde auf einen anderen Kontinent gesteckt."
Als wüsste er das nicht. Er hatte damals sie verloren, weil er ein Idiot gewesen war.

Sie senkte wieder den Blick und fuhr sich über die Augen.
„Ich kann das nicht noch einmal durchstehen. Ich ertrage das nicht."
Und plötzlich verstand er es. Sie hatte Panik. Panik, dass er sie wieder von sich stieß. Ihm das alles zu viel wurde. Er die gleiche Nummer abzog wie damals bei Aurora. Er umfasste ihr Gesicht und sie sah irritiert zu ihm hoch.
„Ich bin hier.", sagte er sanft und sah in ihre blauen Augen. „Ich bin hier, Tori.", wiederholte er sich. „Und ich gehe nicht mehr weg." Er lächelte sanft. „Und ich werde dich nicht mehr gehen lassen." Sie sah ihn einfach nur an. „Ich liebe dich, Astoria. Ich liebe dich so sehr. Dich und Aurora." Sein Herz zog sich schmerzhaft zusammen. „Und ich werde nie wieder so dumm sein und dich gehen lassen. Nie wieder Astoria. Das verspreche ich."
Er würde nie wieder diesen Fehler begehen. Nie wieder auf sie verzichten.

„Wir bekommen das hin.", versprach er.
„Woher willst du das wissen?", fragte sie schwer und bevor er den Mund aufmachen konnte, ging die Tür auf und eine Heilerin trat ein und wirkte irritiert.
„Oh, Sie sind ja doch nicht alleine hier?"
Draco reichte der älteren Frau die Hand.
„Nein ist sie nicht. Draco Malfoy. Ich bin ihr Lebenspartner."
Astoria machte den Mund auf und schloss ihn dann doch, ohne ein Wort zu sagen.
„Okay.", sprach die Ältere und schloss die Tür, bevor sie sich auf einen Stuhl mit Rollen setzte und erst mit dem Stuhl vor Astoria stehen blieb. „Also Miss Greengrass, ihr Verdacht hat sich bestätigt. Der Bluttest war positiv. Sie sind schwanger."
Sie war schwanger. Schwanger von ihm. Sie bekamen gemeinsam ein zweites Kind.

„Ich würde jetzt noch gerne eine Bilddiagnose machen, das ist so ähnlich wie eine Ultraschalluntersuchung bei den Muggeln, um zu sehen, ob es dem kleinen Ding gut geht.", meinte die Frau freundlich und forderte ruhig. „Legen Sie sich hin, Miss Greengrass. Keine Angst." Sie hatte keine Angst vor der Untersuchung, das wusste Draco genau. Draco sah voller Faszination zu, wie die Heilerin ihren Stab über Astorias flachen Bauch gleiten ließ und sich ein Bild in der Luft projizierte. „Und da haben wir es schon." Das war es? Es wirkte nicht mehr als eine kleine Blase. Ein kleiner dunkler flackernder Fleck. „Ich würde sagen sechste oder siebte Woche.", sprach die Heilerin ruhig.
Siebte, das wusste Draco genau.

„Es sieht alles hervorragend aus, Miss Greengrass. Wirklich.", redete die Frau beruhigend auf Astoria ein, als diese sich über die Augen fuhr. „Machen sie sich keine Sorgen."
Astoria nickte abgehakt und Draco räusperte sich.
„Können wir... einen Moment alleine sein. Ich glaube, das wühlt sich doch ein bisschen auf." Die Frau nickte verstehend und ging. „Tori.", sagte er sanft, als die Tür ins Schloss fiel.
„Wie sollen wir denn das machen? Das ist doch total... verrückt und bescheuert.", schluchzte sie. „Wir sind doch nicht einmal zusammen und jetzt... das ist verrückt.", redete sie weiter und setzte sich auf, bevor sie sich erneut über die Augen fuhr.
„Astoria.", sagte er deutlicher und griff nach ihren Händen und sie sah ihn an, als er leicht in die Knie ging. Er zu ihr aufsah. „Wir kriegen das hin. Ich werde dich nicht alleine lassen. Nie mehr. Ich weiß, dass ich das größte Arschloch damals war, aber... Merlin, Astoria, ich würde nie wieder diesen Fehler begehen. Aurora ist das größte Geschenk, was du mir machen konntest. Das Beste in meinem Leben und auch dieses Baby wird wunderbar sein."

Er grinste breit. Er wurde zum zweiten Mal Vater und dieses Mal konnte er von Anfang an dabei sein. Er küsste ihre Fingerknöchel.
„Ich liebe dich und du liebst mich, dass weiß ich genau. Und ich weiß, dass du Angst hast. Angst hast, dass ich dich noch einmal enttäusche, aber das wird nicht passieren. Ich verspreche es dir."
„Wie willst du mir so etwas versprechen können?", fragte sie und er umfasste ihre Hände fester in seinen.
„Heirate mich."
Sie atmete stockend aus.
„Was?"
„Heirate mich, Astoria. Werde meine Frau."
Sie sah ihn einfach nur an, bevor sie leise wisperte
„Du bist vollkommen verrückt."
Ja, verrückt nach ihr.






Lucius ging verwirrt aus dem Salon, als Astoria ihm versichert hatte, dass alles gut war. Was er nicht glaubte. Sie wirkte vollkommen neben der Spur, während sie ihre Tochter in den Arm nahm, die ihr begeistert ein Buch über Drachen zeigte, dass Lucius mit ihr gerade noch angesehen hatte. Noch irritierter war er, als er Draco in der Eingangshalle antraf mit seiner Frau. Hatte er nicht noch einen Geschäftstermin?
„Was soll das heißen, du hast Astoria im Mungo aufgeschnappt?", fragte Zissy skeptisch.
„Lange Geschichte.", meinte Draco gelassen. „Kurzfassung. Ich weiß Bescheid."
„Bescheid?", mischte sich Lucius ein und sein Sohn und seine Frau sahen ihn kurz an.
„Ja, Bescheid, Vater. Aber mach dir keine Sorgen. Alles kommt in Ordnung."
Das letzte Mal als er das versichert hatte, hatte er einen Batzen Gold vom Verlies geholt und es Henry Greengrass in den Rachen gestopft, statt das richtige zu tun.

„Was soll das heißen?", fragte Narzissa angespannt und Draco legte seine Hände auf ihre Schultern.
„Mum, mach dir keine Sorgen. Ich weiß Bescheid. Alles ist gut. Ich drehe nicht durch. Mir geht es gut. Astoria auch. Wir haben noch nicht alles geregelt, aber es ist in Ordnung." Hatte Draco etwas genommen? Und worüber wusste offenbar die ganze Welt Bescheid, nur Lucius nicht? Sein Sohn grinste dämlich. „Ich werde sie heiraten. Wir sind zwar uns noch nicht einig, ob vor oder nach der Geburt, was daran liegt, dass Astoria denkt, dass ich jetzt vollkommen den Verstand verliere. Aber ich habe sie gefragt und ihr gesagt, dass ich sie liebe und sie ist mit uns Nachhause gekommen. Auch, wenn sie noch nichts dazu wirklich gesagt hat. Ich denke, das ist ein gutes Zeichen. Das und dass sie mich noch nicht verflucht hat."
Lucius verstand nur Eulenpost.
„Was?", fragte er gereizt und fügte genervt „Narzissa.", hinzu, als diese ihren Sohn in die Arme fiel mit den Worten
„Merlin sei Dank und ich habe schon das schlimmste befürchtet."

„Kann mir jetzt endlich jemand sagen, was hier los ist?", forderte Lucius energisch und seine Frau löste sich von Draco und wischte sich aufkommende Tränen weg.
Er hätte seinen Sohn am liebsten eine reingehauen, als dieser ihn ebenfalls die Hände auf die Schultern legte.
„Rege dich bitte nicht auf, Vater." Er würde ihn verfluchen. Hier und jetzt. Scheiß darauf, wenn es seine Enkelin sehen würde. „Du wirst nochmal Opa.", meinte Draco gelassen und klopfte ihm auf die Schulter, bevor er an Lucius vorbeiging und in den Salon trat, wo Aurora aufsprang und in Dracos Arme lief, um ihn zu begrüßen, der das kleine Mädchen hochhob und fest an sich drückte.
Lucius wandte sich zu Narzissa, die erleichtert wirkte. Drehten den jetzt alle durch?

„Wen hat er jetzt geschwängert?", fragte er aufgebracht und Narzissa schlug ihm auf den Arm und zischte, bevor sie die Tür etwas zuzog vom Salon. „Warum zischst du mich an? Mach das lieber mit deinem Sohn, der schon wieder lauter Unsinn von sich gibt."
„Astoria ist schwanger.", erwiderte seine Frau ruhig und Lucius blinzelte sie an wie eine verdutzte Eule.
„Astoria ist... von Draco?"
„Natürlich von Draco, von wem den sonst.", antwortete die Blondine.
Vom wem sonst? Er wusste nicht einmal, dass die beiden etwas miteinander hatten.
„Und er will sie heiraten?", fragte Lucius verwirrt weiter.
„Offensichtlich.", strahlte Narzissa. „Ist das nicht wunderbar?"
Lucius brauchte jetzt zuerst einen Brandy und musste langsam realisieren, was ihm gerade alles an den Kopf geworfen wurde, als wäre es das normalste auf der Welt.

Er wurde nochmal Großvater.

Verkauftes GlückWo Geschichten leben. Entdecke jetzt