Part 14

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pov: Tsukishima

Was war das? Dieses Gefühl, wenn ich in Tadashi's leuchtende Augen sah. Oder wenn er meinen Arm berührte, oder wenn er meinen Namen sagte. Ich wollte ihn nurnoch in den Arm nehmen.

Den ganzen Tag ging mir das schon durch den Kopf. Und irgendwie kam Tadashi mir jetzt auch selbstständiger vor, wenn ich mir das nicht einbildete. Ich hatte ihm gestern nur gesagt, dass er langsam machen sollte, wenn ihm das Training zu viel war. Und plötzlich hatte er alle Hausübungen und war pünktlich, wenn das nicht alles nur Zufall war. Ich machte mir wohl zu viele Gedanken.
Als endlich der Unterricht vorbei war, beeilte ich mich zur Abwechslung. Es war ziemlich anstrengend, schneller als Tadashi sein zu wollen, aber schließlich stand ich an seinem Tisch und konnte seinen entgeisterten Blick mit einem Gefühl von Zufriedenheit genießen. Wir gingen zusammen zur Sporthalle. Tadashi lief schon wieder so nah neben mir her, dass unsere Ärmel sich ständig berührten. Schon wieder wollte ich ihn am liebsten gleich fest umarmen.
Das Training verlief ohne Probleme, ich war bereits wieder ganz fit. Und Tadashi feuerte das ganze Team immer laut an und rief auch meinen Namen immer wieder. Es war ein gelungenes Übungsspiel. Das Trainingscamp konnte kommen.
In der Umkleide beeilte ich mich heute ebenfalls, was sich nicht als die beste Entscheidung herausstellte, denn so konnte ich Tadashi beim Umziehen beobachten. Bis heute hatte mich das garnicht wirklich interessiert, aber... der Junge hatte mittlerweile garkeine dürre oder schwächliche Statur mehr, so wie früher, als er deswegen gehänselt wurde.
Ich versuchte ihm nicht zu sehr auf den nackten Oberkörper zu starren, immerhin waren wir nicht alleine im Klubraum und jedes mal wenn Tadashi bemerkte, dass ich ihn ansah, brannte bei ihm gleich eine Sicherung durch.
Aber wieso? Wieso bei mir? Es gäbe da eine ganz simple Erklärung. Aber ich konnte das nicht genau beurteilen und Tadashi hatte auch noch nie etwas in die Richtung gesagt. Na gut, er hatte noch nie eine Freundin, aber viele in unserem Alter hatten keine. Zum Beispiel... unser ganzes Volleyballteam. Das könnte man auch mal hinterfragen. Aber ich wollte nur wissen, was in Tadashi vorging.
Was denkst du gerade, Tadashi?

pov: Yamaguchi

Oh mein Gott, hat er mich angesehen? Ohh, er war heute so cool!!! Diese Angriffe waren so stark! Und als er mir heute gesagt hat, dass ich cooler bin als er...

Ich riskierte einen Blick in Tsukkis Richtung, allerdings sah er gerade auf sein Handy. Hatte er nicht gerade hergesehen? War wohl doch Einbildung gewesen. Na egal, jetzt musste ich mich erst einmal darauf konzentrieren, mit ihm Japanisch zu lernen. Bei ihm zuhause. In seinem Zimmer. Innerlich begann ich gerade zu schreien.
Ach was, ganz ruhig bleiben. Auch wenn weiterhin dieser Traum von letztem Mal in meinem Kopf umher schwirrte...
Im Moment sollte ich mir aber nur die Frage stellen, was ich überhaupt wollte. Auch, wenn ich Tsukki seit meiner Kindheit kannte, mehr als Freunde waren wir nie gewesen. Wollte ich das überhaupt? Diese Freundschaft vielleicht für immer kaputt machen?

Ich packte noch schnell meine Schuhe ein und zog meine Jacke an. Erst jetzt realisierte ich, dass Tsukki schon wieder auf mich gewartet hatte. Mit einem Lächeln ging ich zu ihm und wir verabschiedeten uns vom Team.
„Wir sehen uns dann Montag im Bus! Kommt nicht zu spät!", rief Daichi noch hinterher.
„Aber nein! Bis dann!", rief ich grinsend zurück. Und dann schlenderten Tsukki und ich zu ihm nachhause. Es wurde mittlerweile Abends wieder heller. Doch obwohl es erst 5 Uhr war, ging die Sonne schon unter. Zum Glück hatte meine Mutter heute wieder früher von der Arbeit aus und konnte sich um das Abendessen kümmern.

„Dein Spiel war heute wieder wirklich toll, Tsukki!", meinte ich und sah ihn von der Seite bewundernd an.
„Danke" Er lächelte und sah mich ebenfalls an, was mich ein bisschen erschreckte. Ich wandte verlegen den Blick ab.
„Du warst aber auch gut", fügte er leiser hinzu.
Oh mein Gott. „Tsukki..." Ich sah ihn mit fast wässrigen Augen an. Dass er mich in letzter Zeit so oft lobte, konnte ich garnicht mehr verarbeiten. Meine erste Reaktion darauf war, wieder näher an ihn heranzurutschen und ganz knapp neben ihm zu gehen. Das gab mir das Gefühl, ihm endlich mal näher zu sein, als die normalen paar Schritte, wenn man sich gegenüberstand. Wenn wir gemeinsam nachhause gingen, konnte ich ihm näher sein, als alle anderen.

Sugar and Spice - a haikyuu love story Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt