pov: Tsukishima
„Also dann!", sagte Tadashi laut, gerade als er in seinen Schuh hineingeschlüpft war und auf mich zukam.
„Danke für die Hilfe!", sagte Hinata und grinste breit. Sogar Kageyama brachte eine Danke über die Lippen. „J-ja vielen Dank"
„Kein Problem", erwiderte Tadashi. Wir standen in der Tür und ich wollte eigentlich gehen, aber Tadashi schien noch etwas sagen zu wollen.
„Gehst du nicht auch nachhause Kageyama?", fragte er. Ich runzelte die Stirn und Kageyama sah ihn ebenfalls verdutzt an. „
„Äh... klar, aber-", fing er an, doch Hinata unterbrach ihn. „Kageyama bleibt immer bis 10 Uhr", warf er dazwischen. Dieser drehte langsam verwirrt den Kopf zu ihm. Hä? Das ging zwar weder Tadashi noch mich was an, aber was war denn das für eine Antwort? Tadashi legte den Kopf leicht schief. „Ah... okay. Ich dachte nur, du hast vielleicht einen ähnlichen Weg wie wir", sagte Tadashi.
Man merkte ihm die Verzweiflung an. „Uhm, nein, tatsächlich fahre ich... mit dem Bus. Ich treffe Hinata nur immer am anderen unteren Ende von diesem Hügel, weil der Bus rundherum fährt", versuchte er zu erklären, während er eigenartige Bewegungen mit seinen Händen machte, die wohl Hinata und den Bus darstellen sollten. „Achso", lachte Tadashi, immernoch leicht verwirrt. „Na gut, dann bis Montag!", sagte er noch und wandte sich zu mir. Kageyama und Hinata nickten uns zu.
„Bis Montag", murmelte ich und verließ direkt hinter Tadashi das Haus. Er ging still voran auf die Straße und sobald wir einige Meter vom Haus entfernt waren, sprudelten seine Gedanken aus ihm heraus. „Findest du das nicht eigenartig? Er fährt mit dem Bus? Wie kann er dann erst um 10 Uhr gehen?", fragte er.
Das willst du von mir wissen?
„Ähm... keine Ahnung, vielleicht kommt sein Bus um 10", meinte ich langsam.
„So spät fahren doch keine Stadtbusse mehr! Und so weit weg kann Kageyama doch nicht wohnen, oder? Sonst wäre die Karasuno doch absolut unpraktisch für ihn gewesen", quasselte er weiter. Warum beschäftigte ihn das so sehr?
„Ist das nicht ihre Sache?", erwiderte ich. Er ignorierte mich komplett.
„Und dass er jedesmal die Tür öffnet..."
Das war tatsächlich witzig.
„Du warst doch erst zwei Mal dort", warf ich ein.
„Kageyama scheint schon fast dort zu wohnen. Außerdem geht er immer mit Hinata nachhause und kommt mit ihm zur Schule"
Erinnert dich das nicht an wen?
„Aber seine Bushaltestelle ist doch in der Nähe..."
„Trotzdem sind sie immer zusammen", widersprach er. Das Ganze schien ihn ziemlich zu interessieren.
Ich ging langsamer. „Tadashi...", fing ich an.
„Huh?" Er passte sein Tempo an und beobachtete mich.
„Die beiden sind Freunde. Worauf willst du hinaus?" Ich hatte eine Ahnung, worauf er hinaus wollte. Aber er würde es nicht zugeben. Und auch dafür gäbe es nur eine logische Begründung.
Er schien nach Worten zu suchen. „Ach... garnichts. Du hast Recht, sie sind Freunde. I-ich dachte nicht, dass sie so gute Freunde sind, da sie am Anfang des Jahres doch überhaupt nicht miteinander zurecht gekommen sind", stotterte er.
Ich seufzte.
„Was ist denn?", fragte er.
„Nichts" Nach einer kurzen Pause fügte ich noch hinzu: „das hättest du dir aber doch denken können"
„J-ja, ich war nur überrascht!"
Na klar. Wir wissen doch beide, dass Hinata und Kageyama sich seit Ewigkeiten seltsam verhalten und aneinander kleben. Es würde niemanden mehr überraschen, wenn sie nicht ganz hetero sind. Also wieso... denkst du so viel darüber nach, Tadashi? Erinnern dich die beiden an jemanden?
„Schon klar. Ich war auch überrascht, als Kageyama die Tür geöffnet hat", meinte ich.
„Das dachte ich mir" Tadashi lachte. „Dein Blick hat tausend Bände gesprochen"
„Achja? Deiner auch, als Hinata von der 10 Uhr Sache zu reden begonnen hat", gab ich mit einem Grinsen zurück. Plötzlich wurde Tadashi leise. „Achja?", murmelte er und sah irgendwie.. glücklich aus. Ich musterte ihn irritiert.
„Du sahst echt verzweifelt aus", redete ich weiter. „Den Gesichtsausdruck kenne ich mittlerweile schon" Ich konnte mir das Lachen nicht verkneifen wenn ich an all die dämlichen Situation dachte, in denen Tadashi nicht mehr weiter wusste. „Deine Stirnfalten und was du mit deinen Augenbrauen machst. Und diese Verzweiflung in den Augen, haha!"
Er ging still neben mir her. War das jetzt beleidigend gewesen? Ich sah ihn ganz genau an. Nein, er war nicht sauer. Natürlich nicht. Er lächelte leicht.
„Ja, das Gesicht mach ich wohl oft, Tsukki", sagte er.
Ich lächelte ebenfalls.
Scheint so, als wärst du jetzt glücklich. Gut. Bitte mach auch dieses Gesicht öfter.Für den Rest unseres gemeinsamen Heimwegs sprachen wir darüber nicht mehr. Stattdessen tauschten wir uns über die vergangenen Stunden mit unseren beiden inkompetenten Lehrlingen aus. Anscheinend war Hinata in Englisch wirklich eine Null, genau wie Kageyama, wenn es um Japanisch ging. Für die beiden gab es im Leben nichts außer Volleyball, da hatten sich wohl zwei gefunden. Der Gedanke, dass ich mit Tadashi über viel mehr reden konnte, als nur Sport, machte mich glücklich. Ich hatte vorher nie darüber nachgedacht, aber es war gut jemanden zu haben, der einen verstand.
„Also dann, wir sehen uns am Montag"
Tadashi war stehen geblieben. Ich hatte garnicht gemerkt, dass wir bereits bei der Weggabelung angekommen waren. Ich drehte mich um und sah ihn an. Eine Sekunde konnte ich noch das unbeschwerte Lächeln in seinem Gesicht sehen, aber als unsere Blicke sich trafen, sah er plötzlich wieder so ernst aus.
„Uhm.. ja", erwiderte ich nur. Ich wusste nicht, was ich sonst sagen sollte. Mir fiel ohne Grund plötzlich heute Morgen ein, als ich Tadashi's Nase... geküsst hatte. Ich sah sofort zu Boden, was absolut untypisch war und Tadashi's brennenden Blick auf mich fielen ließ.
„Alles.. in Ordn-"
„Ja", unterbrach ich schnell und sah ihn wieder an. „Mir ist nur gerade was eingefallen, ich muss jetzt los"
„Achso, okay" Er sah mich ausdruckslos an. „Dann bis bald", meinte er nochmal.
„Ja..." Es fühlte sich falsch an, den Blick von ihm abzuwenden. Nach einem kurzen Augenblick, der sich zu lange anfühlte, drehte ich mich um und ging die Straße hinauf. Ich hatte Tadashi nicht mehr abbiegen sehen, deshalb wollte ich mich... unbedingt...
Und schon hatte ich den Kopf gedreht und sah nach hinten zurück. Da ging er. In die Richtung, in die er sonst auch immer ging. Aber bisher hatte ich ihn nie von hinten die Straße hinunter gehen sehen. Das war das erste Mal, dass ich mich umgedreht hatte. Also stand ich da und hoffte inständig, dass er mich noch einmal ansehen würde.
DU LIEST GERADE
Sugar and Spice - a haikyuu love story
Fanfiction!german #yamatsukki fanfiction! ----- Tsukishima und Yamaguchi sind Freunde seit ihrer Kindheit, doch seit einiger Zeit kann Yamaguchi seine Augen von seinem Freund nicht mehr abwenden! Als dieser darauf aufmerksam wird, muss er sich über seine eig...