Part 22

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pov: Tsukishima

Natürlich hatte er sich nicht noch einmal umgedreht. Wieso auch? Ich hoffte nur, dass er nicht gemerkt hatte, was los war. Ich war schon verwirrt genug. Wir waren wirklich beste Freunde. Aber das... war anders gewesen. Heute morgen und... dieses Gefühl, als er sich umgedreht hatte. Was ist mit los dir Kei? Reiß dich zusammen.
Als ich zuhause angekommen war, wurde ich überrascht. „Akiteru...", murmelte ich. Mein Bruder stand in der Tür, gerade als ich sie öffnete.
"Hallo Kei" Er grinste mich an. „Ich bin gerade zum Abendessen gekommen. Ich dachte ich feuere dich ein bisschen fürs Trainingscamp an" Er zog sich die Schuhe aus.
„Äh... danke", erwiderte ich.
„Mum hat es mir erzählt und da ich nichts vorhabe... bin ich jetzt hier. Es gibt übrigens Hühnchen" Er zeigte in die Küche.
„Oh, gut. Ich bin gleich wieder da", meinte ich. Als ich an der Küche vorbeilief, stieg mir ein starker Essensgeruch in die Nase und meine Mutter rief mir durch die lauten Geräusche zu. „Ah, Kei! Das Essen ist gleich fertig!"
„Ja", rief ich und rannte einfach in mein Zimmer. Dort stellte ich schnell meine Sachen ab. Dass er an einem Samstag mal vorbeikommen würde, hatte ich wirklich nicht gedacht. Die Beziehung zu meinem Bruder war zwar in den letzten Wochen wieder immer besser geworden, aber trotzdem wurde ich einige kleine Vorurteile nicht mehr los. Als ich alles abgestellt hatte, lief ich wieder nach unten.
Während dem Essen saßen wir alle zusammen am Esstisch in der Küche und mein Bruder erzählte meiner Mutter wieder einmal alles Mögliche, das ihm so passiert war in letzter Zeit, um sie auf dem Laufenden zu halten. Auch Volleyball brachte er zur Sprache. Daraufhin sah er mich an. „Gegen wen spielt ihr denn?", fragte er.
„Das Übliche. Nekoma, Fukorodani, Ubugawa und Shinzen. Wir fahren wieder nach Tokyo", erklärte ich während ich weiter aß.
"Aha, also wieder ein großes Trainingscamp mit der Academy Group", er grinste. „Dann streng dich an, das wird sicher eine gute Übung, bei so starken Teams"
„Na klar streng ich mich an", erwiderte ich gleichgültig. Wir wollen doch zu den nationalen Meisterschaften. Als würde sich da irgendjemand in den Weg stellen können.
„Wow, deine Einstellung hat sich ganz schön geändert. Das freut mich sehr"
Ich sah ihn kurz an und konzentrierte mich dann wieder aufs Essen. Du hast Recht. Ich habe mich allgemein sehr verändert.

Nach dem Essen blieb Akiteru noch für ein paar Stunden, ich verzog mich allerdings auf mein Zimmer mit der Ausrede, noch packen zu müssen. Es stimmte zwar, aber ich wollte auch alleine sein. Während ich die M&Ms, die ich schon am Donnerstag besorgt hatte, in meine Tasche schlichtete und meinen Koffer mit Sportkleidung vollstopfte, dachte ich nur still über Tadashi nach. Er ging mir nicht aus dem Kopf, genauso wie all diese komischen Momente. Vor zwei Wochen hatte ich ihn noch als ganz normalen Freund eingestuft. Doch ab da fiel mir auch auf, wie er sich verhielt, wenn wir zusammen war. Und sobald mich das verunsichert hatte, ging es auch mit mir rund. Ich konnte garnicht mehr klar denken. Diese ganze Sache verwirrt mich unfassbar.
Ich hatte natürlich schon im Kopf, was mit mir los sein könnte. Oder mit Tadashi. Genau wie bei Hinata und Kageyama. Ich hatte zu allem meine Gedanken, nur akzeptieren konnte ich sie an diesem Punkt noch nicht. Es würde zu viel ändern.
Ich war bisher ja auch nicht sehr fixiert auf Mädchen gewesen, so wie zum Beispiel Nishinoya oder... Tanaka. Aber... das heißt doch nicht, dass ich-
Nein.
Fürs erste hatte ich genug darüber nachgedacht. Damit ich endlich abschalten konnte, setzte ich mir meine Kopfhörer auf und blendete meine Umwelt aus. Zugedröhnt von der Musik, die meinen Gedankenstrom unterdrücken konnte, widmete ich mich auch wieder dem Kofferpacken.
Es gibt Wichtigeres, um das ich mich kümmern muss.

Sugar and Spice - a haikyuu love story Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt