Part 21

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pov: Yamaguchi

Ungefähr gegen 17:00 Uhr war meine Mutter endlich wieder zuhause. Das bedeutete, ich war von der Projekthilfe abgelöst und konnte mich zum ersten Mal an diesem Sonntag entspannen. Das dachte ich jedenfalls, bis mich eine Mail daran erinnerte, wie viel ich noch zu tun hatte. Sie war von Yachi.

>Hey, Yamaguchi.. Ich dachte, wir könnten doch morgen früh nebeneinander im Bus sitzen. Also, nur wenn du nichts dagegen hast. Bis morgen! -Yachi Hitoka<

Ich starrte verwirrt auf mein Handy. Yachi? Ich musste mich setzen.
Aber ich würde doch wie sonst immer neben Tsukki sitzen...? Vielleicht verstand sie sich im Moment nicht so gut mit Kiyoko? Ich dachte einen Augenblick nach, aber das erschien mir am sinnvollsten. Also schrieb ich ihr zurück.

>Hallo Yachi, klar können wir nebeneinander sitzen. Bis morgen! -Yamaguchi Tadashi<

Mit Tsukki hatte ich schließlich keinen Vertrag oder so, dass wir immer zusammen sitzen mussten. Abgesehen davon, dass wir uns am besten — und seit Ewigkeiten — kannten, gab es nichts, dass mich daran hindern könnte, mich mit Yachi zusammen zu tun. Trotzdem fragte ich mich, ob Tsukki dann alleine wäre für die ganze Fahrt. Vermutlich ja. Und vermutlich hatte er da garnichts dagegen. Er hörte ja sowieso immer nur Musik und die Fahrt morgen würde ja auch nur 2 Stunden dauern.
Ich hatte jedoch das Bedürfnis, ihn vorher Bescheid zu sagen.

>Hey, Tsukki! Ich wurde von Yachi gefragt, ob wir morgen zusammen im Bus sitzen. Ich hab ihr zugesagt! Nur, damit du Bescheid weißt, dass ich morgen nicht neben dir sitzen werde. Gute Nacht! -Yamaguchi Tadashi<

Es fühlte sich so falsch an, ihm diese Mail zu schicken. Ich saß schließlich wirklich gerne im Bus neben ihm. Außerdem hatte er immer Kaugummi dabei. Egal. Ich will mich auch mit den anderen besser verstehen! Da kommt diese Gelegenheit ja wie gerufen. Außerdem mag ich Yachi auch sehr. Vermutlich lag das wieder daran, dass sie auch eine 1. Klässlerin war. Wir 1. Klässler gehörten eben irgendwie alle zum selben Schlag und es war einfacher, sich anzufreunden. Deshalb hatte ich mich auch mit Hinata sofort verstanden. Auch wenn er ein ziemlich merkwürdiger kleiner Mensch war... mit viel zu viel Energie. Er war sehr direkt und gut darin, mit vielen Menschen Freundschaft zu schließen. Egal wie lästig er sein konnte, man konnte ihn garnicht nicht mögen und mittlerweile hatte sogar Tsukki das verstanden. Er stellte sich zwar stur und ging ihm aus dem Weg aber man konnte definitiv nicht sagen, dass Tsukki Hinata hasste. Und das war schonmal was. Mit Kageyama sah das wieder ein bisschen anders aus.
Zumindest konnte man mit Yachi ganz gut reden, weil sie einigermaßen „normal" war. Also würde das sicher eine angenehme Fahrt werden. Ich zuckte gedanklich mit den Schultern und versuchte darüber nicht mehr allzu viel nachzudenken. Jetzt war es sowieso schon entschieden.
Gerade als ich mein Handy weglegte, fiel mir etwas ein. Ich riss die Augen auf und stürmte aus meinem Zimmer, direkt hindurch in das Zimmer meines Bruders, wo dieser und meine Mutter mich erschrocken anstarrten.
„Mama", sagte ich gestresst.
„Tadashi", sagte sie verwirrt.
„Hast.. hast du was zu Essen gekauft?", platzte ich heraus.
„Äh?" Sie sah mich mit zusammengekniffenen Augen an. „Ist alles gut bei dir? Wir haben doch noch Curry übrig"
Ich schüttelte den Kopf. „Nein, ich meine wegen dem Traininscamp"
Es war ein absolutes Muss Snacks mit auf die Fahrt zu bringen. Klar gab es dort in der Unterkunft auch Essen, aber es gab schließlich auch Zeiten, in denen man zusammen saß und seine Snacks austauschte! Bei bisherigen Camps war es immer so gewesen, dass jedes Team zusammen ein Zimmer hatte. Wir trainierten zwar andauernd, aber es gab auch Pausen. Zum Beispiel Abends. Und beim letzten Trainingscamp hatte Tanaka sogar Kekse dabei, die seine Schwester extra gebacken hatte. Es war absolut selbstverständlich, dass jeder Snacks mitbrachte. Um des Teams Willen.
Auf das Gesicht meiner Mutter legte sich ein verständnisvolles Lächeln. „Da kommst du ja früh drauf. Im Gegensatz zu dir hab ich daran gedacht und gestern Nachmittag beim Einkauf was für dich mitgenommen"
Ich atmete erleichtert aus. „O-oh, danke. Danke!" Und schon war die Tür wieder zu und ich auf meinem Weg in unsere Küche. Da wir ein extra Regal für solche Dinge hatten, fand ich die Einkäufe direkt. Chips. Jede Menge Chips. Oh- und Eistee. Klasse.
Yup. Das war ganz genau das, was ich immer mitbrachte. Entspannt und zufrieden ging ich wieder zurück in mein Zimmer. Ich freute mich auch schon auf Sugawara's Muffins. Irgendwie konnte er echt gut backen und Daichi zwang ihn immer wieder für die Trainingscamps dieses Talent auszuschöpfen. So hatten wir alle was davon.

Als ich in meinem Zimmer war, schloss ich die Tür. Dann kramte ich meine Kopfhörer hinter meinem Schreibtisch hervor und startete eine Playlist auf meinem Handy. Zuerst lag ich nur auf meinem Bett herum und versuchte meine Gedanken zu ordnen und sobald das getan war, packte ich meinen Koffer. Morgen Früh war es endlich so weit. Eine ganze Woche würde ich mit Tsukki und den anderen verbringen können. Ich lächelte und summte zu meiner Musik.

Sugar and Spice - a haikyuu love story Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt