pov: Tsukishima
4 Uhr morgens war wirklich hart, aber ich hatte mich damit abgefunden, im Bus weiterzuschlafen. Jetzt, wo Tadashi nicht neben mir saß, wusste ich allerdings nicht, was auf mich zukommen würde. Ich konnte nur dafür beten alleine zu sitzen.
Ich war alles andere als glücklich darüber, dass Tadashi woanders sitzen würde. Eigentlich hatte ich vorgehabt mit ihm zu reden, denn ich vermisste ihn jetzt schon, obwohl wir uns Samstag erst gesehen hatten.
Seufzend schleppte ich meinen Koffer zu den Umrissen von Menschen neben dem großen Bus. Ich hatte mich den ganzen Weg nur darüber geärgert, nicht neben Tadashi sitzen zu können und jetzt, als ich das endlich realisierte, war ich zunehmend verwirrt. Ich würde am liebsten jede Sekunde mit ihm verbringen und das nur, weil er mich erst dazu gebracht hatte, mit seiner Art! Und jetzt zog er Yachi mir vor? Na, hoffentlich hatte er jetzt seinen Willen. Ich war total abhängig geworden.
„Guten Morgen, Tsukishima", hörte ich den Coach hinter mir. Ich drehte mich leicht erschrocken um.
„Uhm. Guten Morgen", erwiderte ich leise. Wohl eher gute Nacht.
Ich stellte meinen Koffer neben mir ab, als ich noch etwas abseits der Gruppe stand. Bisher hatte ich Tadashi nicht entdeckt, also gab es keinen Grund zu reden. Wenn er nicht bald kam, würde ich gerne gegen diesen dämlichen Bus laufen um meine Gedanken endlich abzuschalten. Es war nicht auszuhalten. Ich konnte an nichts anderes mehr denken als Tadashi. Jedes Mal, wenn ich mich auf etwas anderes konzentrieren wollte, tauchte er plötzlich auf. Sein Lachen, seine Augen, seine Stimme. ALLES. Er war tief verankert in meinen Gedanken.
„Tsukki!"
Ich zuckte zusammen und sah zur Seite, ins Dunkle. Eine Gestalt kam auf mich zugelaufen mit einem riesigen schwarzen Koffer im Schlepptau. Dann blieb sie außer Atem vor mir stehen.
„Du bist ja schon da", keuchte Tadashi atemlos. Na endlich. Ich lächelte unvermittelt.
„Noch nicht so lange", antwortete ich. Im Dunkeln konnte ich nur grob sein Gesicht erkennen, aber seine Augen leuchteten wie immer.
„Also, ich war mir nicht ganz sicher, ob überhaupt Zeit sein wird, aber zur Sicherheit habe ich meine Japanisch Sachen mit-", begann er zu erzählen.
„Yamaguchi!" Eine bekannte Stimme unterbrach ihn plötzlich und eine kleine, von Schatten verschlungene Figur tauchte auf.
„Yachi?", fragte Tadashi und riss den Kopf herum. „Guten Morgen", meinte er lächelnd.
Mein Herz klopfte. Ich sah Yachi von oben herab an und verspürte ein unangenehmes Gefühl. Wieso hatte sie ihn unterbrochen? Er hatte doch gerade mit mir geredet.
Ich bemerkte, dass sie ein wenig eingeschüchtert zu mir aufsah und versuchte mich zusammenzureißen aber ich konnte an meiner Aura nichts ändern. Alles an mir sagte „hau ab!".
Sie blickte verwirrt zurück zu Tadashi, der zwar immernoch zwei Köpfe größer war als sie, aber zumindest freundlich lächelte.
Er lächelt sie nur zur Begrüßung an. Er lächelt sie nur an. Er-
„Ist... ist es wirklich in Ordnung, dass ihr beiden nicht nebeneinander sitzt?", stammelte sie. Sie schielte währenddessen zu mir. Ich rührte mich nicht, sondern erwiderte nur kalt: „Wieso denn nicht? Es ist schließlich nur eine Busfahrt" Ich starrte sie beinahe warnend an und wartete auf eine Reaktion, ob sie mich verstanden hatte. Aber sie wirkte nur genauso eingeschüchtert wie immer.
Tadashi sah mich kurz an, redete dann aber mit einer sanfteren Stimme auf sie ein. „Aber klar. Ich hab dir doch schon zugesagt. Sitzt du lieber vorne oder hinten?"
Yachi's verspannet Mine lockerte sich etwas. „Ähm.. naja, normalerweise sitze ich als Managerin ja vorne aber ich weiß, dass ihr immer hinten im Bus sitzt, also-", sie stockte.
Ich spürte, wie mein Magen sich umdrehte.
„Also... also", stammelte sie.
„Ja stimmt. Aber ich sitze gerne auch mal vorne", meinte er schnell und lachte leicht.
Ach ja?
„O-okay" Yachi lächelte ihn nervös an und trat dann einen Schritt zurück. „Ich... muss noch kurz mit Kiyoko reden!" Und schon war sie wieder im Dunkeln verschwunden. Ich sah Tadashi fragend an, aber der sah nur noch verwirrter hinter Yachi her.
„Ist alles in Ordnung?", fragte ich.
„Ä-ähm, ja. Ich war nur kurz in Gedanken. Also wie gesagt, meine Japanisch Sachen sind in meinem-„
„Das Gepäck kommt in die Seiten des Busses und dann steigt alle ein! In zehn Minuten sind wir hier weg!", hallte Ukai's Stimme über die Gruppe an Menschen. Ich starrte Tadashi an, er schnappte jedoch bereits seinen Koffer.
Kann ihn denn nicht mal einer ausreden lassen?!
„Wir sehen uns dann wohl wieder in Tokyo", scherzte Tadashi und lächelte.
„Äh- ja", meinte ich und zwang mir ein kurzes Lachen auf. Er sah mich noch eine Sekunde an, drehte mir dann den Rücken zu und verstaute seinen Koffer im Bus. Aber diese eine Sekunde, in der er mich direkt angesehen hatte, hatte mich enorm beruhigt. Der selbe Blick wie immer, alles war okay.
Ich ging hinterher und hob meinen Koffer ebenfalls in den Gepäckraum, dann stieg ich ein und marschierte im Bus nach hinten. Vorbei an Yachi, die am Fenster in der zweiten Reihe saß und Tadashi, der sich gerade setzte. Ich grinste. Ich wusste etwas, das Yachi nicht wusste. Tadashi saß immer lieber am Fenster.
Ich lief so weit nach hinten wie ich konnte und musste letztendlich feststellen, dass ich zwar alleine sitzen konnte, jedoch nur in der Reihe von Hinata und Kageyama. Egal, wozu gibt es Kopfhörer.
Ich setzte mich und rutschte ans Fenster, stellte neben mir meine Sporttasche ab und setzte sofort meine Kopfhörer auf. Die nächsten zwei Stunden würde ich versuchen müssen, die Zeit zu überbrücken. Aber ich tat alles lieber, als Gespräche mit irgendjemandem hier zu beginnen. Außer Tadashi. Mit dem würde ich ja reden. Aber jetzt...
Ich schielte über die Sitzreihen vor mir und versuchte die vorderen Sitze zu sehen, konnte aber nichts erkennen und seufzte.
Jetzt redet er wohl mit jemand anderem.
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Sugar and Spice - a haikyuu love story
Fanfic!german #yamatsukki fanfiction! ----- Tsukishima und Yamaguchi sind Freunde seit ihrer Kindheit, doch seit einiger Zeit kann Yamaguchi seine Augen von seinem Freund nicht mehr abwenden! Als dieser darauf aufmerksam wird, muss er sich über seine eig...