Marco wies dir den Weg und als du den Speisesaal erreicht hattest, konntest du einen großen, breiten Holztisch entdecken, an dem reihenweise Piraten saßen. Der Tisch war voller Essen, voller Teller, Besteck und Gläsern. Am Kopf dieses riesigen Tisches saß der große Pirat, Whitebeard, der dich zu seiner Tochter erklärt hatte. Links von ihm entdecktest du Ace und Thatch, die dir sofort nett zulächelten. Rechts von Whitebeard waren zwei Stühle frei und Marco führte dich zu genau diesen. Er setzte sich ohne zu zögern auf seinen gewohnten Platz und wies dich an ihn sich neben dich zu setzen. Für einen Moment starrtest du auf den Stuhl, aber setztest dich ebenfalls, auch wenn das sehr ungewohnt und auch irgendwie unangenehm für dich war. Du warst umgeben von Piraten, die dich alle mehr oder weniger anschauten, da du neu warst und noch nicht jeder von dir wusste. Schüchtern fiel dein Blick sofort nach unten auf deine Beine, auf die dunkle Hose die du anhattest, in dessen Stoff sich deine Hände krallten. Am Liebsten wärst du direkt wieder weggelaufen, auf das Essen hättest du verzichten können, doch wolltest du die Massen an Piraten nicht wütend machen. Außerdem war Marco doch auch so nett gewesen und hatte dich mit hierher genommen. So einfach konntest du nicht gehen. Im Raum war es ziemlich laut, da sich die ganzen Piraten angeregt unterhielten und das Besteck klapperte. Doch plötzlich wurde alles still, das du das knarren eines Stuhles vernehmen konntest und wie sich jemand erhob. Aufgrund des lauten Geräusches, trautest du dich deinen Blick zu heben, nur um zu sehen dass sich dein Vater erhoben hatte. Stolz stand er vor dem Tisch und all die Piraten schauten zu ihm auf. Er räusperte sich und ein breites, selbstbewusstes Lächeln bildete sich auf seinem Gesicht.
„Meine Söhne. Gestern habt ihr tapfer gekämpft, ich bin stolz auf euch. Doch heute möchte ich euch einen Neuzugang in unserer Familie vorstellen. Sie ist eine ehemalige Sklavin, wenn ich euch vorstellen darf, (Name). Behandelt sie mit Respekt und Vorsicht, meine Söhne"
Nach dieser glorreichen Ansprache verlagerte sich der Blick des großen Mannes auf dich. Auch die anderen Mitglieder richteten ihre Blicke zu dir, allesamt lächelten sie dich willkommen an und hoben danach im Takt ihre Gläser um gebührend auf deinen Beitritt anzustoßen. Du warst viel zu überfordert mit der Situation und wusstest nicht wie du dich verhalten solltest. Das die ganze Aufmerksamkeit plötzlich auf dir lag, veranlasste dein Herz dazu wie wild zu rasen, dein Puls stieg dir in den Kopf und du wurdest ein bisschen rot. Dein hilfesuchender Blick richtete sich auf deine Sitznachbarn, Ace und Thatch die ihre Gläser miteinander anstießen und anschließend einen großen Schluck daraus nahmen. All die schnellen Bewegungen, laute Rufe und das Klirren der Gläser die einander berührten, machten dich Wahnsinnig, du warst nicht in der Lage all die Eindrücke und Bilder in deinem Kopf zu verarbeiten. Und warum sich alle so freuten, darüber dass du, ausgerechnet du ihnen beigetreten warst, verstandest du noch viel weniger. Du warst doch nur eine wertlose Sklavin, warum freute man sich darüber? Feierten sie, weil sie jetzt wussten wie schwach und ausnutzbar du warst? Oder war das wirklich pure Freude, weil ihr Vater ihnen diese Nachricht über dich überbracht hatte?
Bevor sich all die kuriosen Fragen in deinem Kopf zu einem riesigen Knoten verwickeln konnten, weckte dich ein lieber Marco auf, der seine Hand auf deiner Schulter platziert hatte und dir lächelnd ein Glas zu schob. Überrascht schnellte dein Kopf in seine Richtung und du musstest ein paar mal blinzeln, um überhaupt wieder in der Realität anzukommen.
„Hier, trink auch einen Schluck, das Zeug schmeckt wirklich gut!", entgegnete er dir und streichelte deine Schulter etwas um dir Vertrauen und Sicherheit zu vermitteln.
Normalerweise wärst du sofort in Schrecken und Angst zurückgewichen und bei jedem Kontakt mit einem anderen Menschen in Panik verfallen, aber diese Situation war so absurd und viel für dich, dass seine Berührung gerade die letzte furchteinflössende Sache für dich war. Irgendwie beruhigte dich das tatsächlich ein wenig..
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Phönixblau [Marco x Reader]
Fanfiction❁ Seit du denken kannst, bist du eine Sklavin. Du hast jegliche Hoffnung in die Freiheit verloren, doch eines Tages besuchen die Whitebeard Piraten deine Insel. Sie nehmen dich mit auf ihr Schiff und bringen dir bei was es heißt frei zu sein. Ganz b...