In dieser Nacht hattest du tatsächlich einen sehr bösen Traum. Verschwitzt und schreiend schnellte dein Oberkörper vom Bett und wie in Trance, stand sofort der Blondhaarige neben dir, schaute dich besorgt an und sprach dir zu. Du warst im Halbschlaf, bekamst kaum etwas mit, außer dein rasendes Herz und den Schweiß in deinem Gesicht. Du hattest nicht wirklich realisiert, dass Marco da war und sich um dich kümmerte. Bevor du auch groß einen klaren Gedanken verschwenden konntest, warst du schon wieder eingeschlafen.
Beim Aufwachen fehlte dir tatsächlich jede Erinnerung an deinen Albtraum und an Marco, der dir beigestanden und auf dich aufgepasst hatte. Deshalb wunderte es dich umso mehr, als der Phönix beim Frühstück nicht neben dir, auf seinem Platz saß, dass der Stuhl komplett leer war und du alleine dort dein Essen in deinen Magen verfrachtetest. Ob es ihm nicht gut ging?
„Marco ist im Bett. Er meinte, er bräuchte etwas Ruhe", erklärte dir Ace mit einem, für dich schon gewohnten, vollen Mund. Aus deinen Gedanken gerissen schautetest du auf den leeren Platz und danach zu dem Schwarzhaarigen.
„Achso.. dann werde ich ihn nicht stören. Vielleicht ist er ja müde", war deine Antwort, auch wenn sie dich etwas traurig machte. Nichts desto trotz beendetest du dein morgendliches Essen und machtest es dir danach auf dem Deck gemütlich, an der schönen warmen Sonne. Die anderen Piraten liefen auf dem Deck herum, kümmerten sich um alles Mögliche, anscheinend wolltet ihr weitersegeln. Whitebeard, der es sich ebenfalls auf seinem großen Stuhl gemütlich gemacht hatte, gab Befehle und stellte sicher, dass alles bereit war zum Weitersegeln. Gespannt lauschten deine Ohren seinen Befehlen, verfolgten die Schritte deiner Kameraden. Deine Augen huschten hin und her, du sahst wie der Anker eingeholt wurde, die Segel gehisst und sich an das Steuer begeben wurde. Euer Abenteuer nach Amazon Lily würde jetzt weitergehen und das freute dich. Jeden Tag kamst du deinen Freundinnen etwas näher. Jeden Tag wurdest du selber etwas stärker, etwas sicherer und du hattest das Gefühl, dass du Boa so langsam entgegen treten konntest. Du wolltest ihr gegenüber nicht mehr die schwache Sklavin sein, sondern eine ganz normale Frau, befreit von ihrer schrecklichen Vergangenheit. Denn deine Versklavung war nun offiziell Vergangenheit. Nie wieder würde das zurück zu dir kommen. Marco, Ace, Thatch, Whitebeard und all die anderen Kommandanten würden das nie zulassen. Sie betrachteten dich als ein Mitglied ihrer Familie, auch wenn es nicht immer einfach für sie war mit dir umzugehen. Aber alle gaben ihr Bestes, nahmen Respekt und versuchten alles Möglich zu machen, damit du dich wohl fühltest.
Und das tatest du. Die leichte Briese in deinem Gesicht, der Geruch des Meeres und die Sonne auf deiner Haut, all das ließ dich einfach nur existieren. Dafür wolltest du leben, für diese Freiheit und die Wunder der Natur, deine freie Entscheidungsgewalt.
Stunden vergingen und noch immer hattest du nichts von Marco gesehen oder gehört. Er musste wohl immer noch in seinem Zimmer sein, vielleicht schlief er. Irgendwann konnten dich auch Ace und Thatch dazu überreden mit ihnen Kartenspiele zu spielen um sich die Zeit zu vertreiben. Du stimmtest zu, nachdem sie dir versichert hatten dass Marco bestimmt gleich wieder ans Deck kommen würde. Gemeinsam spieltet ihr so viele Kartenspiele, dass dein Kopf anfing zu rauchen bei dem Versuch dir all diese Regeln zu merken. Ace und Thatch halfen dir so gut sie konnten, auch wenn du dir sicher warst, dass sie deine Unwissenheit ausnutzten und so immer gewannen. Man könnte meinen dass dir das zu frustrierend geworden wäre, allerdings machte es dir nichts aus zu verlieren, die beiden munterten dich sofort nach einer Niederlage auf, bauten dich auf es in einer neuen Runde zu versuchen. Und die zwei Männer so energisch, glücklich und am Herumalbern zu sehen, machte dich auch glücklich, da waren Siege oder Niederlagen doch egal. Es ging um den Spaß. Die Beiden waren dir auch mittlerweile unfassbar ans Herz gewachsen. Sie fühlten sich an, wie das Gefühl, dass du dir vorstelltest zu spüren, wenn man große Brüder hatte. Sie gaben dir das Gefühl von Familie, dass sie dich mochten so wie du warst und Zeit mit dir verbringen wollten. Sie wollten auch dass es dir gut ging, was du versuchtest ihnen zurück zu geben, obwohl du vermutlich nicht sehr gut darin warst.
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Phönixblau [Marco x Reader]
Fanfiction❁ Seit du denken kannst, bist du eine Sklavin. Du hast jegliche Hoffnung in die Freiheit verloren, doch eines Tages besuchen die Whitebeard Piraten deine Insel. Sie nehmen dich mit auf ihr Schiff und bringen dir bei was es heißt frei zu sein. Ganz b...