✦15. Drunter und drüber✦

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Erschrocken über die plötzliche Aura die sich neben dir auftat, rissest du deine Augen auf, schautest zu deinem großen Fenster und ließest einen unfassbar lauten Schrei aus deinem Mund heraus kommen. So hattest du vermutlich noch nie in deinem Leben geschrien und im selben Moment fragte sich dein Kopf, wieso du so reagiert hattest. Das Fenster war von blauen Flammen umgeben und ein riesiger Phönix hatte seine Krallen darauf gestützt. Das konnte nur einer sein, Marco. Wieso also hattest du geschrien, wenn du doch nur diese alleinigen blauen Flammen kanntest. Es war dein geliebter Pirat, der sich auch sofort zu zeigen gab und den Kopf des Tieres zurück in seinen eigenen verwandelte. Er stieg durch den Fensterrahmen, da in diesem Zimmer nie Scheiben eingesetzt waren und auch sein restlicher Körper transformierte sich zu sich selber zurück. Mit großen Augen hatte er dich angestarrt, stand lässig in dem Zimmer. Deine Augen hatten sofort seine gesucht, doch war das Adrenalin, der schnelle Herzschlag durch des Schockes noch immer in deinem Körper und es fiel dir schwer dich zu konzentrieren, dich zu beruhigen und deinem Körper zu erklären, dass es hier keine Gefahren gab. Dein Kopf lief auf Hochtouren, du wolltest ihn so viele Sachen fragen, seine Erklärung hören und im nächsten Moment wurde dir die Konsequenz deines erschrockenen Schreies bewusst. Es hatte dich mit Sicherheit jemand gehört, gleich würden Frauen herkommen und Marco sehen. Wer auch immer dein Zimmer zuerst erreichen würde, würde ohne geschultes Auge erkennen, dass er keine Frau war, hier nichts zu suchen hatte und einfach so in den Palast eingebrochen war. Auch die Frauen im Dorf hatten den großen Schleier von blauen Flammen am Himmel vorbeiziehen gesehen und waren in heller Aufruhr. Sie hatten beobachten können wie er in deinem Fenster gelandet und eingetreten war. Gleich würde nicht nur jemand wegen deinem Schrei kommen, sondern auch weil sie wussten weshalb du geschrien hattest. Panisch davor, was mit Marco passieren würde, sprangst du vom Bett auf und wedeltest unruhig mit deinen Händen in der Luft rum. Deine Freude und den schnellen Herzschlag den du bekommen hattest, als du ihn gesehen hattest, musstest du erstmal bei Seite schieben und die Situation, die dir definitiv viel zu viel war, lösen.

„W-Was machst du hier..?!"

Der Mann dir gegenüber seufzte nur, schien unfassbar ruhig und tat so als ob er gerade kein schweres Verbrechen begangen hatte. Dann lächelte er dich lieb an, schien sich zu freuen dich endlich wieder in seiner Nähe zu haben.

„Ich bin hier um dich abzuholen, yoi"

Wie, abholen?

„W-Wie meinst du das?! Ich habe doch noch gar ni-"

Davon dass du abgeholt werden solltest, hatte noch nie jemand ein Wort verloren und du warst fest davon ausgegangen, dass du entscheiden durftest, wann du Amazon Lily verlassen und zurück zu ihnen segeln würdest. Und nicht dass dich ein einzelner Pirat nachts abholen wollen würde, ohne jegliche Absprache, ohne ein Wort davon zu dir bevor du von ihrem Schiff runtergegangen warst.

„Pass auf, es gab Komplikationen auf der Moby Dick. Vater und die Anderen sind schon mit ihr weggesegelt und ich habe die Aufgabe bekommen dich zurück zum Schiff zu bringen, es tut mir leid dass du so schnell von hier gehen musst, aber es geht nicht anders, (Name)", erklärte er dir, so ruhig wie das Meer. Dir war klar, dass hier etwas nicht mit rechten Dingen zuging und deine Unruhe wurde schnell zu Angst, Beklemmtheit und diese überfordernde Situation gab dir das Gefühl deine Entscheidungsfreiheit zu verlieren.

Bevor auch nur einer von euch beiden zu einem weiteren Wort kam, wurde deine Tür gewaltsam aufgestoßen und 5 große Kriegerinnen mit ihren Schlangen, die sich zu einem Bogen verhärtet und darauf riesige, spitze Pfeile gespannt hatten, standen in der Tür und richteten diese auf Marco. Diese Situation war kein Spaß, denn der Phönix hatte ihre Regeln gebrochen, war unerlaubt auf das Territorium des Kuja Volks eingedrungen und stand nun in deinem Zimmer, von Pfeilen umgeben.

Phönixblau [Marco x Reader]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt