}Chapter 28{

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Chloe
,,Es tut mir so leid", sagte ich weinend und zitternd, als ich vor der Frau stand und ein Messer in der Hand hielt. Sie schaute mich mit großen Augen an. Ihr Gesicht war klitschnass von Tränen und Schweiß. Ihre Augen waren schwarz verschmiert von ihrem Make-Up. Sie schüttelte ruckartig den Kopf und zitterte unübersehbar.
Ich sah nochmal zu meinen Entführern, die gegenüber von mir hinter dem Tisch saßen und genüsslich zusahen. Jack schaute mich erwartungsvoll an und nickte mit dem Kopf.
Ich musste es tun.
Ich schnitt eine Wunde in ihren Oberschenkel, aus der direkt warmes dunkelrotes Blut rausfloss. Ich versuchte, es so schnell wie möglich zu tun, um es ihr leichter zu machen. Eigentlich, um es uns beiden leichter zu machen. Aber in dieser Situation wollte und konnte ich nicht egoistisch denken. Ich wollte ihr zwar keine Schmerzen zufügen, aber sie war die hauptsächlich Leidtragende.
Sie brachte ein qualvolles Stöhnen von sich. Schreien konnte sie nicht, immerhin war ihr Mund zugeklebt.
,,Chloe, wir wollen was sehen.". Jack rollte die Augen. ,,Schneid ihr ein Bein ab.", forderte Alex mich auf und schaute mich erwartungsvoll an.
Mich widerte es an, wie solch ein Gedanke diese Jungs offenbar angeilte. Aber um lebend hier raus zu kommen, musste ich wohl dadurch. Es konnte egoistisch von mir sein, aber ich bezweifle, dass irgendjemand in dieser Situation anders gehandelt hätte. Niemals würde ich jemand anderem weh tun wollen, aber wenn man daran denkt, in den nächsten Minuten selbst tot zu sein, überstimmt die Angst einen direkt, die erforderte Tat auszuüben.
Ich ging zu dem großen Schrank und öffnete die knarrende Tür. Direkt sah ich die rot-weiße Kettensäge, die auf dem Boden des Schrankes lag und nahm sie heraus. Ich hörte sie stöhnen und sah sie zappeln, als ich mit der Kettensäge auf sie zukam.
Sie tat mir so unglaublich leid. Ich wusste ja schließlich, was sie gerade für Ängste haben musste.
,,Na los!", schrie Alex ungeduldig von der Seite.
Ich tastete mich langsam an ihr Bein vor und stellte die Kettensäge an. Als ich die Säge an ihr Bein anlegte, konnte ich nicht in ihr Gesicht schauen.
Das Blut fing an zu spritzen.
Sie stöhnte laut und schmerzerfüllt.
Nachdem ich spürte, wie ich ihren hartnäckigen Knochen durchtrennt hatte, dauerte es nicht lang, bis ihr abgetrenntes blutendes Bein auf den Boden fiel.
,,Das ist genug.", sagte Jack begeistert und erhob sich von seinem Stuhl. Während ich in die schmerzerfüllten und halbtoten Augen dieser unschuldigen Frau blickte, merkte ich gar nicht, dass Jack mir bereits die Kettensäge abnahm.
,,Los, bringt es zu Ende.". Jack deutete auf die gequälte Frau, während er zu Aiden und Alex sah.
Daraufhin trat Alex an den Tisch heran und schlug so lange auf sie ein, bis sie letztendlich tot war.
Sie hatte keinen schönen Tot, aber sie konnte froh sein, dass sie jetzt endlich tot ist und dieses Elend nicht tagelang mitmachen musste, so wie ich.

Nachdem Alex und Aiden ihre schrecklich hingerichtete Leiche rausbrachen, kettete Jack mich erneut an die Ketten, die an der Wand befestigt waren. ,,Bis morgen.", sagte Jack, irgendwie freundlicher als sonst, während er von mir wegtrat. Ich sah ihn nur noch den Raum verlassen und hörte das laute Knacken des Schlosses von außen.
Dann ließ ich mich den Ketten hängen, da ich mich selbst nicht mehr halten konnte.

The lies of lifeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt