Sky wusste nicht, ob sie sich jemals an den Anblick gewöhnen wurde. Es waren nun bereits zwei Tage vergangen, in denen sie bei Tom in der Wohnung schlief. Die Sonne durchflutete das Zimmer mit Sonnenschein, welcher sich warm auf ihrer Haut erhitzte. Sie wendete den Kopf in Toms Richtung. Wieder einmal schlief er tief und fest. Ein paar Strähnen hingen ihm lose im Gesicht rum und sein Atem war langsam, sodass sie annehmen konnte, dass er noch tief und fest schlief. Sie schlich sich leise aus dem Bett und steuerte das angrenzende Bad an. Sie entschied sich dafür eine warme Dusche zu nehmen. Sie schloss die Tür und streifte ihre Klamotten ab. Nachdem das Wasser die richtige Temperatur hatte, stieg sie in die Dusche. Der warme Strahl fühlte sich unglaublich auf ihren verspannten Muskeln an. Da sie nur ein paar Sachen hier hatte, entschied sie sich dazu, Tom Duschgel zu verwenden. Sie öffnete die Tube und ein allzu bekannter Duft erfüllte den Raum. Sie liebte den Duft. Er roch weder zu beißend noch zu sauber, er roch einfach nach Tom. Nach der ausgiebigen Dusche stellte sie das Wasser ab und wickelte ihren Körper in ein großes Handtuch. Als ob es das normalste der Welt wäre, ging sie auf Toms Kleiderschrank zu und nahm sich ein T-Shirt und eine Jogginghose heraus. Zurück im Bad wechselte sie das Handtuch gegen die Kleidung ein. Ihre Haare föhnte sie nicht, sie würden bei dem sonnigen Wetter von allein trocknen. Fertig angezogen ging sie runter in die Küche und bereitete bereits den Kaffee vor. Sie selbst schenkte sich eine Tasse ein und klaute sich ein Croissant aus dem Brotkorb. Während sie am Frühstücken war, entschied sie sich dazu zu ihrer Wohnung zu fahren, schließlich brauchte sie noch ein paar Klamotten. Schließlich konnte sie ja nicht ewig aus Toms Kleiderschrank leben. Sky schnappte sich ihr Handy vom Küchentisch und schrieb noch schnell eine Nachricht auf einen
Post-it: Binkurz bei mir, komme in ca. einer Stunde wieder-S
Sie platzierte ihn gut sichtbar an der Kaffeemaschine und trat zur Haustür. Diese schloss sie leise hinter sich zu und atmete den wohligen Frühlingsduft ein. Sky steuerte die nächste Bushaltestelle an und wartete auf den nächsten Bus. Für sie war es nicht schlimm, kein Auto zu haben. Sie kam bisher immer gut klar, manchmal war es schon etwas nervig auf die öffentlichen Verkehrsmittel angewiesen zu sein, aber andersherum konnte sie so immer die Seiten ihrer Bücher durchforsten. Da fiel es ihr ein, sie hatte ihr Buch vergessen. Sie hoffte, nachher daran zu denken, es in ihre Tasche zu legen. Nach einigen Minuten des Wartens kam der Bus vor ihr zum Stehen. Sie hielt ihre alljährliche Busfahrkarte vor, welche sie immer gut hinter ihrer Handyhülle versteckte. Sie wusste selbst, wie chaotisch sie war und wollte ihre einzige Möglichkeit auf ein Transportmittel nicht vergessen. Sie rutschte auf einen freien Platz und schaute sich in Ruhe die Gegend an. Ihre Gedanken wichen zu der Frage ab, wie es wohl für die Tiere war. Wie empfand sie die dunklen Teerstraßen und die klotzigen Fahrzeuge? Wäre es besser, wenn wir diese nicht hätten? Sky jagte öfters solchen Gedanken nach, sie verlor sich einfach in den Blicken ihrer Umwelt. Sie nahm die Sichtweise für jedes einzelne Lebewesen ein und versuchte den Blickwinkel aus deren Sicht zu sehen. Es kam öfters vor, dass viele sie für unnormal hielten, doch was hieß für sie eigentlich normal? Was macht einen normal? Ist es nicht etwas, was von einer Gesellschaft als Ideal geschaffen wurde und nun versucht wird zwingend aufrecht zu halten? Der Bus blieb abrupt stehen und das war ihr Signal auszusteigen. Nur noch ein paar Straßen und dann wäre sie bei ihrer Wohnung. Die bekannten Straßen fühlten sich gut an, sie gaben ihr etwas Heimisches. Als sie in eine weitere Straße einbog, beobachtete sie ein Auto, welches noch weit entfernt mit hoher Geschwindigkeit die Straße hinauffuhr. Idioten, dachte sich Sky, da musste mal wieder jemand seinen Führerschein aufs Spiel setzen. Unbeeindruckt ging sie weiter. Das Auto war nun fast in ihrer Nähe und sie entnahm die lauten Motorengeräusche. Sie war gerade dabei, ihren Kopf in Richtung der Lärmquelle zu bewegen, doch dann wurde ihr unsanft ein Sack über den Kopf gezogen. Sky wehrte sich wie wild und schlug um sich. In ihr machte sich ein ungutes Gefühl breit. Aus ihren letzten Reserven schlug sie erneut um sich und traf. Der Angreifer würde davon sicherlich ein nettes lila Veilchen tragen. Sky konnte nicht verstehen was er sagte, aber sie fühlte auf einmal ein weiteres Armpaar an ihrem Körper. Durch das ganze Training war sie stark geworden, doch blind konnte sie es nicht mit zwei Angreifern aufnehmen. Eine Autotür wurde aufgeschoben und sie wurde grob hineinbugsiert. Die Tür schloss sich wieder und der Fahrer startete das Auto. In der gleichen Geschwindigkeit wie zuvor fuhren sie weiter. Sky wusste, dass das erst der Anfang war.
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Honey
Ficțiune adolescențiSky, eine gewöhnliche Schülerin, findet sich plötzlich in einem gefährlichen Spiel aus Entführungen und Erpressungen wieder. Als sie auf der Gomecom, einem Job, der ihr zusätzliches Geld einbringen soll, dem arroganten und selbstverliebten Schauspie...