Chapter 1

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"Bzzz Bzzz Bzzzz Bzzzz", das Summen des Weckers riss sie aus dem Land der Träume. Heute war die Gamecom, erinnerte sie ihr Gehirn. Sky riss sich von dem Gedanken los, einfach im Bett liegen zu bleiben und schwang sich Richtung Bad. Abgesehen von den dunklen Augenringen, welche sie dort erblickte, sah sie ganz okay aus. Die hellbraunen Haare haben sich in der Nacht leicht aus ihrem Knoten gelöst. Ein paar Strähnen rahmten ihr leicht gebräuntes

Gesicht ein. Sky entschied sich schneller Hand für ein dezentes Makeup. Sie tuschte ihre Wimpern, legte etwas Puder auf und löste das Haargummi aus ihren Haaren. Noch verschlafen griff sie nach der Haarbürste und kämmte sich durch die wilde Mähne. Leichte Wellen lagen nun auf ihren Schultern. So unbeschwert ihre Haare auch wirkten, verbannte sie sie gleich wieder in einen tiefen Knoten. Nach dem Zähneputzen lief Sky zu dem kleinen Fenster an der Bettseite. Das Sonnenlicht durchflutete das Zimmer und hellte ihre Stimmung sofort auf. Mit gutgelaunter Miene tänzelte sie zum Kleiderschrank und entschied sich für eine ausgewaschene Jeans und ein weißes T-Shirt mit einem Schmetterlings-Print. Ihre beste Freundin Rose würde ihr nun einen stundenlangen Stilvortrag halten, denn wenn es um Thema Mode ging, ist sie sehr faul. Während sie sich mit Jeans und T-Shirt zufriedengab, stimmte Rose jede Farbe und jedes Teil aufeinander ab. Das sollte kein Vorwurf sein oder klischeehaft wirken, denn sonst wäre sie mit Rose ja nicht befreundet, jedoch geraten sie bei dem Thema Mode schnell aneinander. Erst recht, wenn es um die bevorstehende Party geht. Rose freut sich seit Wochen auf diese Party, Zach, einer der beliebten Typen am College, veranstalte diese jedes Jahr. Normalerweise werden nur eine Handvoll Leute eingeladen, welche behutsam ausgewählt werden, doch dieses Jahr war auch sie eingeladen. Rose älterer Bruder Dave spielt seit diesem Jahr mit Zach im selben Footballteam und da er im letzten Spiel den entscheidenden Touchdown erzielte, wurde er von der ganzen Mannschaft gefeiert. Er ist nicht nur im Team sehr beliebt, sondern sein Status an der Schule wurde auch beliebter. Er saß nun mit den Footballern am Mittagstisch und trieb sich mit den Cheerleadern rum. Innerlich schüttelte sie den Kopf, Sky kannte Jay, als er noch mit Autos spielte. Ihn jetzt so zu sehen, verschlug ihr die Worte. Oh Mist, der Blick auf die Uhr ließ sie zusammenfahren, schon kurz vor 8. Um 8 beginnt ihre Schicht, sie würde ja mal wieder sowas von zu spät kommen. Ihr passierte es öfters, dass sie in Gedanken ist und abschweift und dann so wie jetzt das Zeitgefühl verliert. Sie lief die Treppe hinunter, vorbei an den Pokalen, welche sie einst gewonnen hatte. Ihre Stimmung schwenkte um. Sie vermisste die alten Zeiten, in denen sie boxte. Es war für sie nicht nur einfacher Kampfsport, sondern ihr Ventil, um ihre Sorgen und Probleme abzulassen. Unten angekommen, schnappte sie sich von der Theke ihre Schlüssel und ihre bereits gepackte Tasche. Noch ein flinker Griff in die Obstschale und es konnte losgehen. Rennend zum Auto, mit einem Apfel im Mund, zündete sie den Motor und raste über den Highway. Das Gelände war bereits gut gefüllt und Autos reihten sich auf dem Parkplatz aneinander. Ihr entlockte ein kleines Lächeln, denn sie konnte dem Tumult entfliehen und auf dem Mitarbeiter-Parkplatz parken. Etwas Gutes hat dieser Ferienjob wohl doch. Sie schnappte sich ihre Tasche von Beifahrersitz und stürmte auf die alte Lager Tür zu. Schnell schloss sie diese auf und eilte hinein. Auf dem Weg kramte sie in ihrer Tasche ihr Namenschild hervor, nur um es sich direkt anzustecken. Durch diesen hatte sie vollen Zutritt zu jeder Tür und somit zu jedem Raum. Manchmal machte sie sich das zu nutzen, um ganz in Ruhe in einem alten Lagerraum zu lesen. Doch heute würde sie nicht dazu kommen. Die Gänge waren gut gefüllt und ein Mix aus lauten Geräuschen lag in der Luft. Ihre Aufgabe lag hinter diesen Wänden, sie war für die Koordination der Gäste da und für deren überaus vielfältigen Wünsche. Sie nannte sich immer NN. Sie war die NerdNanny. Das war keinesfalls abwertend gemeint, denn auch sie sah sich gerne ein paar Comic-Filme an oder las Fantasy-Romane, aber genau das machte sie selbst zu einem Nerd und deswegen fand sie es okay, sich selbst so zu nennen. Sie reckte den Kopf, um die heutigen Aufgaben auf dem Whiteboard zu entdecken. Raum 0174, stilles Wasser und ein paar glutenfreie Dinkelcracker für.......Moment, das konnte nicht sein, Tom Holland. Dort stand Tom Hollands Name! Auf dem Weg, alle nötigen Dinge zusammenzusuchen, versuchte ihr Gehirn vergeblich diese Information zu verarbeiten. Es ist nicht so, dass sie ein Fan wäre, jedoch fand sie seine Filme ganz spannend und Tom gab einen guten Peter Parker ab. Bepackt, mit allen nötigen Utensilien, durchforstete sie die Wege direkt in den besagten Raum. Kurz vor der Tür blieb sie stehen, nur um kurz durchzuatmen. Mach dich nicht verrückt, er ist ein ganz normaler Schauspieler, redete sie sich selbst zu. Mit einem Schwung öffnete sie die Tür und wurde von einer großen schlanken Frau empfangen. Sie ließ ihr Handy am Ohr sinken und sah Sky mit einem abfälligen Gesicht an. Sie musterte sie ausgiebig und sprach dann in den Hörer " Marry, ich ruf dich nachher zurück, einer vom Personal ist da". Eine von Personal also, dachte sich Sky, wie nett. Die Frau kam auf sie zu, die klackernden Absatzschuhe hallten im Raum und Sky sah sie völlig perplex an" Sie haben bestimmt Tom hier erwartet, stimmts? Tja Liebe, da können sie sich hintenanstellen, das Meet and Greet für Fans ist erst nachmittags." Wow! Eine überaus freundliche Person, dachte sich Sky. Alles klar, sie hatte es schon mit schlimmeren Kunden zu tun gehabt. Professionell legte sie die Sachen auf dem kleinen Tisch, im Zentrum des Raumes, ab und frage, ob sie noch etwas für sie tun könnte. " Nein danke", kam es als Antwort von der Frau, welche seine Managerin zu sein schien. Sky drehte sich auf dem Absatz um, aber nicht ohne ihr mit ihrer freundlichsten Stimme mitzuteilen "Nur als Info, das hier", dabei zeigte sie auf den Raum, indem sie standen "ist meine Arbeit und ich bin kein Fan, ich kann Tom nicht einmal besonders ausstehen", okay, jetzt redete sie sich in Rage "wenn sie mich nun entschuldigen würden". Sie verließ den Raum mit einem selbstfälligen Grinsen. Sky griff nach der Türklinke und wurde prompt am Gehen gehindert. "Sie gefallen mir, jedoch denken sie daran, dass sie mit Tom in Englisch sprechen müssen.

HoneyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt