Chapter 11

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Ein nervöses Gefühl verbreitete sich in Skys Adern, als sie vor Toms Wohnung stand. Eigentlich sollte sie doch ganz entspannt sein, immerhin kannte sie das Gelände und es ging um ihre Arbeit, aber trotzdem fühlte sie sich bei der ganzen Sache nicht wohl. Ihr Gedanken wichen zu Nick ab. Sie konnte nicht aufhören, an ihn zu denken. Nicht die Art, wie sie an Tom dachte, aber etwas an ihm gab sie zu bedenken, sie wusste nur noch nicht was. Vielleicht war es das Gefühl, dass sie ihn nicht recht einschätzen konnte oder auch die Tatsache, wie er sie mit seinen geheimnisvollen Augen an ihrer Tür ansah.

"Willst du hier draußen stehen bleiben oder auch mal hereinkommen", ertönte Toms belustigte Stimme. Sie hatte ihn gar nicht kommen, geschweige denn sprechen sehen. Sie war mal wieder ihren Tagträumen nachgejagt. Noch leicht benommen nickte sie und trat in die Wohnung. Sie blickte sich schweigend um und sah eine Handvoll Bilder und eine große Musiksammlung. Sie legte ihre Kamera auf einen kleinen Beistelltisch ab und blickte Tom an. Dieser musterte sie, bevor er ihr etwas zu trinken anbot. Da sie heute zu Fuß da war, nahm sie den Drink dankend an. Mit ihren beiden Drinks ausgestattet, sanken sie auf die Couch. Er begann das Gespräch, indem er neugierig fragte" Wie genau hast du dir die Fotos vorgestellt?". Kurz überlegte sie, bevor sie mit fester Stimme sprach" Ich habe mir etwas Authentisches und Klassisches vorgestellt. Nichts Gestelltes, es sollen schwarz-weiß Fotos werden. Ich denke ein paar Fotos auf der Couch oder im Türrahmen könnten gut funktionieren." Er schien die Idee zu mögen, denn während sie sprach, bildete sich ein kleines Lächeln auf seinem Gesicht ab. "Alles klar, ich werde mich mal umziehen, machs dir gemütlich und nur zur Information, du findest mich oben, zweite Tür links", mit diesen Worten verließ er den Raum. Sky konnte nicht anders, als innerlich die Augen zu verdrehen. Wenn sie schon auf ihn warten musste, konnte sie ja auch etwas die Wohnung erkunden. Sie ließ ihren Blick über die Kommoden und Gemälde schweifen, bis ihre Augen einen Brief vernahmen. Kurz überlegte sie sich, ob sie nicht hätte lieber weitergehen sollen, doch dafür war es schon zu spät. Sie drehte ihren Kopf so, dass sie die Schrift gut lesen konnte. Auf diesem stand fett gedruckt: Du hast nur noch eine Woche! 2 Tausend Euro, blauer Briefkasten, Westfield Street!

Anbei erblickte sie ein paar Bilder. Oh Gott! Sky verschlug es den Atem. Es waren Bilder von ihr, als sie in Park Fotos schoss oder wie sie auf der Arbeit zwei Kaffee in der Hand hielt. Ihre Gedanken gingen mit ihr durch, doch sie musste sich schnell wieder fassen. Schnellen Schrittes, ging sie wieder Richtung Couch und tat so, als ob sie die Kameraeinstellungen überprüft. Sie musste sich jetzt dringen ablenken und so versuchte sie ihre Aufmerksamkeit ihrem jetzigen Projekt zu widmen. Sie hatte Glück, dass Tom ihre Gedanken in eine andere Richtung lenkte. Jetzt verschlug es ihr schon zum zweiten Mal den Atem. Sein Anblick ließ sich wirklich sehen. Er trug ein enges Shirt und ein Jackett. Dazu eine dunkle Hose und sein Haar war leicht zurückgekämmt. Es war... perfekt. Sie konnte nicht anders, als ihn anzustarren. Auch ihm blieb das nicht unbemerkt, denn mit einem schelmischen Grinsen sprach er ihr von der Treppe aus zu" Bereit?". Und wie sie das war. Sie folgte ihm, wie er zielstrebig auf einen Türrahmen zuging, nur um sich binnen Sekunden später, darin zu positionieren. Er hatte ihr anscheinend doch zugehört, kam ihr in den Sinn. Sie hob die Kamera und ab da war ihr Kopf wie ausgeschaltet. Fotografieren lag ihr einfach und Tom stellte sich auch nicht schlecht an. Fast jedes Foto war nicht einfach nur ein Schnappschuss, es könnte auf eine Leinwand gedruckt werden. Sie wusste, dass die Fotos wirklich gut werden würden und so schoss sie so viele, bis ihre Speicherkarte voll war. Die Letzen Fotos schoss sie auf der Couch. Tom lehnte lässig an der Couch Kante und hielt in der anderen Hand seinen Drink. Gerade, als sie den Auslöser drücken wollte, ließ ein Luftwind sie erschaudern. Tom stürzte mit einer schnellen Bewegung auf sie zu. Er umrahmte sie, dass sie nicht von dem getroffen wurde, was gerade durch das Fenster schoss. Erst, als er sie wieder freigab, konnte sie es erblicke. Es war ein Stein, auf dem eine Zahl geschrieben war. 18.... was hatte es nur...ihr Atem begann zu stocken, ihre Hausnummer. Entweder war es nur ein reiner Zufall oder... ihre Gedanken wanderten zu dem Drohbrief auf Toms Ablage ab. Nein, das war kein Zufall, das war pure Absicht. Aber wer wollte ihr denn so eine Angst einjagen? Auch Tom begutachtete den Stein und dann wanderte sein Blick zu dem kaputten Fenster. Scherben lagen am Boden regellos verteilt und das Fenster war definitiv hinüber. Mit leiser, aber nachdenklicher Stimme fragte er sie, ob sie etwas mit der Zahl anfangen konnte. Nachdem sie ihn aufklärte, verschwand sein fragendes Gesicht und ein besorgniserregendes Gesicht ersetzte dies. Mit einem schnellen Griff zog er sein Handy hervor und wählte eine Nummer. Er sprach mit jemandem und legte dann schnell auf. Nach dem Gespräch informierte er sie, dass ein paar Leute seines Sicherheitspersonals auf dem Weg waren, um die Gegend abzusuchen und das Fenster zu reparieren.

Es dauerte nicht lange, da trafen die Jungs ein. Ein paar von ihnen kannte Sky vom Training, vor allem den Jungen mit dem Headset. Nick. Dort stand er. Er checkte die Sicherheitsanlage, welche erstaunlicherweise nicht losging und überprüfte alles. Nach seinem Check-up informierte er seine Kollegen und bestätigte, dass die Alarmanlage keine Meldungen vorwies. Sein Blick erhob sich von seinem Handy und seine Augen trafen kurz die von Sky. Kurz verweilten sie hier, bis er zwischen sie und Tom hin und hersah. Sie wusste, dass er sich seine Geschichte zusammenreimen würde, sie konnte es ihm nicht einmal verübeln, die Sache sah eindeutig aus. Erst recht, nachdem Tom Großlaut verkündet hatte, dass Sky bei ihm bleiben würde. Ihr Kopf schnellte schnell in seine Richtung und sie sah in verdutzt an. Also so war das aber nicht ausgemacht, kam es ihr als Gedanke. Sie nahm sich vor das Gespräch mit Tom zu suchen, direkt dann, wenn die Security das Haus verließ. Somit wartete sie. Erst, als sich der Raum leerte und sie ein letztes Mal zu Nick herübersah, bekam sie ein mulmiges Gefühl. Die warmen haselnussbraunen Augen strahlten nur noch reine Wut aus, er war eifersüchtig, aber wie sollte sie es anders erwarten? Mit ihm müsste sie auch noch sprechen, da kam sie nicht drumherum. Doch erstmal musste sie jetzt mit Tom sprechen. Als sie vor ihm stehen blieb, schrie sie ihn ungewollt an" Was fällt dir ein, über mich zu bestimmen? Ein nettes Angebot von dir, aber ich muss nicht beschützt werden, ich bin hier, um dich zu beschützen", als sie dies sagte, fuchtelte sie wie wild mit ihren Armen in der Luft herum. "Hey, komm mal runter, du bist nur mein Beschützer auf der Gamecom, hier sind meine Jungs für zuständig." Sie stemmte ihre Hand in ihre Hüfte und blaffte ihn an" Du meinst also, dass ich das hier nicht hinkriegen würde" "So hab ich das doch gar nicht gemeint", verteidigte er sich. Er fuhr sich genervt durch seine Haare, bevor er seine Stimme erneut hob" Bleib hier, ich habe das beste

Sicherheitssystem, du bist zuhause einfach nicht sicher! Das ist doch nicht so schwer zu verstehen!" "Also bin ich auch noch dumm, danke Tom, vielen herzlichen Dank. Nur nochmal zum Verständnis, wir haben ja gesehen, wie toll das Programm ist, so toll, dass ich fast von einem Stein erschlagen wurde!", warf sie ihm wütend entgegen. Eigentlich wollte sie gar nicht schreien, aber Tom brachte sie einfach in Rage. "DU bleibst hier, basta!", teilte er ihr seine Entscheidung mit. Das reichte, Sky konnte nicht anders, als sich die Kamera zu schnappen und schnaufend die Tür anzuvisieren. Mit trotzigen Schritten ging sie auf diese zu, bis sie wieder mal daran gehindert wurde. "Wenn du jetzt gehst, kann ich dir nicht versprechen, dass du morgen noch leben wirst, wach auf Sky, das hier ist purer Ernst, die wollen dir nicht die Haare frisieren, du bist deren Opfer und das auch noch dank mir. Denkst du nicht, das macht mich nicht schon genug fertig, bitte, wenn dir etwas passiert, würde mich das innerlich auffressen. Lass es mich bitte wieder grade biegen. Bitte bleibt hier, wo es sicher ist", erklärte er ihr aufrichtig. Sie war immer noch sauer, definitiv, aber sie musste auf ihre Sicherheit achten, wenn schon nicht für sich, dann für ihre Eltern und Rose zuliebe. Widerwillig nickte sie und folgte Tom. 

HoneyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt