Chapter 6

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Es war ein komisches Gefühl am Wochenende früh aufzustehen. Sie war es einfach nicht mehr gewohnt. Früher stand sie immer früh auf, um zu trainieren, aber jetzt? Ihr ganzer Körper schrie danach, liegen bleiben zu dürfen. Quälend schlurfte sie ins Bad, um sich einen Pferdeschwanz zu binden und entschied sich dazu, heute kein Makeup zu tragen. Schnell warf sie sich in Sportklamotten und kramte ihre alten Bandagen hervor. Sie schmiss sie zusammen mit einem Handtuch, Deo und einer kleinen Wasserflasche in ihre Sporttasche. Als sie unten ankam, frühstückte sie einen Smoothie, denn vor dem Sport konnte sie noch nie viel essen. Während sie das Obst in den Mixer warf, fühlte es sich wie früher an und sie musste sich eingestehen, dass sie diese Zeiten vermisste. Sie konnte das Gefühl schlecht beschreiben, aber es fühle sich einfach gut an. Mit ihrem Smoothie und der Sporttasche bewaffnet, stieg sie in den Bus. Ein Bodyguard gab ihr vorher die Adresse, in denen die

Personenschützer trainierten. Sie stieg an einem großen Haus aus. Sie wunderte sich, dass das Training hier stattfinden sollte. Sky schaute noch einmal auf den Zettel mit der Adresse. Sie stimmten überein...Sie holte einmal tief Luft und ging mit gestrafften Schultern voran. Aus einer Hütte neben dem eigentlichen Haus entnahm sie Musik. Als sie sich der Hütte näherte, konnte sie die Musik besser hören. Rap Musik, okay, hier musste sie richtig sein. Sie öffnete die Tür und lugte in den Raum. Ca. 7 Personen füllten den Raum, schlugen ihre Fäuste in Boxsäcke oder übten Kraftübungen aus. Ihr Blicke schweifte zu dem Raum, bis sie ein bekanntes Gesicht erblickte. Der Bodyguard, der ihr die Adresse gab, stand in einer Ecke und unterhielt sich mit einem anderen. Ihre Blicke trafen sich und er winkte sie zu sich heran. "Hey, schön, dass du da bist", begrüßte er sie. "Danke", bedankte sie sich, während sie den Raum mit ihrem Blick abscannte. "Ich stell dich mal gleich Nick vor, er wird heute mit dir trainieren", er deutete mit der Hand auf einen jungen Mann in er Ecke hin. "Nick komm mal her, Sky ist da", rief er ihm entgegen. Der braunhaarige Mann kam auf sie zu. Er sah gut aus, dachte sich Sky. Muskulös, aber dennoch nicht zu viel. Trotz des etwa gleichen Alters war er einen Kopf größer als sie. "Hey, ich bin Nick.", stellte er sich vor. Sky schaute ihn kurz an und erwiderte" Freut mich dich kennenzulernen. Gehörst du auch zu Toms Personenschützer? Ich habe dich bisher noch nie gesehen". Tom lachte kurz auf" Ja, das liegt daran, dass ich eher hinter den Kulissen arbeite, ich bin für den ganzen Computerkram da, trainieren muss ich aber trotzdem". Sky nickte nachvollziehend. " Also...", er klatschte sich freudig in die Hände" dann wollen wir mal loslegen.", er vermittelte ihr, ihm zu folgen und ging auf ein paar Matten zu. "Ich habe mitgekriegt, dass du mit den da" er deutete auf ihre Fäuste" ganz gut bist, aber wie sieht es im Nahkampf aus?". Sky überlegte kurz" Ich glaube es besteht noch Nachholbedarf, ich habe seit einer längeren Zeit nicht mehr geboxt und muss mich erstmal wieder eingewöhnen". Nick holte erschreckend einfach zum Schlag aus und sie hatte keine Zeit zum Nachdenken. Verblüfft duckte sie sich und wehrte den Schlag ab, nur um Nick mit einem Kick zu Boden zu bringen. Er stöhnte gequält auf" Also das nennst du Einrosten?". Sie streckte ihm die Hand hin und half ihm hoch. "So, da das nun auch geklärt ist, fangen wir mal an", sagte er mit einem amüsanten Ton. Beide trainierten bis in den Abend hinein. Sie hatte ihr Zeitgefühl komplett verloren. Es machte ihr so viel Spaß wieder zu trainieren. Nick war echt ein guter Lehrer. Er war sehr geduldig, aber dennoch streng. Obwohl sie bereits nur noch zu zweit in der Hütte waren, machten sie weiter. Nick wollte gerade zu einem Kick ausholen, jedoch erkannte Sky sein Vorhaben. Sie wehrte ihn ab und schmiss ihn gekonnt auf den Boden. Nick ließ dies aber nicht lange auf sich sitzen und schlug ihr Bein mit seinem weg. Sie verlor das Gleichgewicht und fiel hin. Innerlich wartete sie nur auf den dumpfen Schmerz, der jedoch komischerweise ausblieb. Langsam öffnete sie ihre Augen und sah, dass Nick ihren Sturz abfing und sie über ihm lag. Keiner sagte etwas, nur das laute Atmen der beiden lag in der Luft. Eine bekannte

Stimme ließ sie auseinanderfahren. Sky dreht ihren Kopf zur Tür, in dieser lehnte Tom. Seine Augen waren auf den beiden gerichtet und seine Augen nahmen eine dunkle Farbe an. Mit angespanntem Kiefer sagte er "Ich glaube ihr habt genug Trainiert, Nick du kannst gehen". Nick stand reglos auf und nahm sich seine Tasche, kurz vor der Tür dreht er sich noch einmal zu Sky um" Deine Beinarbeit muss besser werden". Er verschwand durch die Tür und Sky schaute ihm hinterher. Tom ging in langsamen Schritten auf sie zu" Du bist nicht einmal einen Tag hier und verdrehst meinem Personal schon den Kopf, was mach ich nur mit dir...". Sky musste sich verhören, es war nicht so wie Tom dachte, oder? "Wir sind nur gute Partner, er ist nett und hilft mir", versuchte sie sich herauszureden. "Nett, dachte nicht, dass du auf sowas stehst", sagte er in leiser Stimme direkt vor ihr. "Ich weiß nicht, ob es dir aufgefallen ist, aber die meisten Menschen bevorzugen nett", ließ sie ihn wissen. Er ging weiter auf sie zu und sprach dabei" Du bist aber nicht normal, was findest du nur an einem Typen wie ihn?" Er war ihr nun definitiv zu nah, sie sprang auf und ging ein paar Schritte rückwärts, um ihn auf Abstand zu gewinnen" Woher willst du wissen, wie ich bin? Du kennst mich nicht einmal!". Toms Miene verfinsterte sich "1:0 für dich Schätzchen, aber das können wir ja noch ändern". Sky wollte weiter nach hinten, doch die Wand drückte sich in ihren Rücken. Ihre Atmung verschnellerte sich. Sie war nicht von ihm eingeschüchtert oder fühlte sich wirklich bedroht, aber da war wieder diese Verbindung zwischen den beiden, die sie nicht leugnen konnte, so sehr sie dies auch versuchte. Ohne ihre Antwort abzuwarten säuselte er dicht in ihr Ohr" Du kannst dich sträuben so viel du willst, doch dein Körper reagiert auf mich" Er fing an ihren Arm mit seinen Fingern sanft entlangzufahren" Dieses prickelnde Gefühl auf der Haut, sodass sich deine Härchen aufstellen", seine Finger landeten auf ihrem Brustkorb" deine Atmung, die sich verschnellert", nur um sie letztendlich auf ihr Herz zu legen" und dein Puls, der rast und jede Menge Blut durch deinen Körper pumpt, der sich daraufhin erwärmt". Sky war in einer Art starre, sie konnte sich weder Bewegen noch etwas daraufhin erwidern. Sie würde sich selbst belügen, wenn sie sagen würde, dass sie seine Berührungen nicht genoss und sich nach mehr sehnte, doch sie würde nicht so einfach aufgeben und sich ihm hingeben. Gerade als sie ihre Lippen formte, um ihm zu sagen, dass sie nach Hause musste, legten sich seine Finger unter ihr Kinn und sein Gesicht kam gefährlich nahe. Binnen Sekunden lagen seine Lippen auf ihre. Der Kuss war sanft, zärtlich. Nun war es vorbei, Sky konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen und ihr Körper übernahm die Oberhand. Sie erwiderte seinen Kuss, der nun forschender wurde. Er unterbrach kurz den Kuss, indem er stöhnend zu ihr sagte" das wollte ich schon seit dem ersten Mal tun, als ich dich sah". Nun war es Sky, die ihren Mund auf den seinen presste. Mit jeder weiteren Sekunde staute sich die Wärme in ihr an und der Kuss wurde immer leidenschaftlicher. Nun war ihr nicht mehr nur warm, sondern heiß. Glühende Hitze drängte sie dazu, ihre Kleidung von ihrem Körper zu streifen. Tom ließ seine Hände über ihren ganzen Körper gleiten und erkundete die Region unter ihrem Sportshirt. Er griff nach ihren Händen und platzierte sie grob neben ihrem Kopf an der Wand. Er brauchte ein paar Minuten, die sich für Sky wie Stunden anfühlten, um ihr mitzuteilen " Wenn wir jetzt nicht aufhören, kann ich für nichts garantieren". Er sah sie voller Begierde an und sprach dann weiter" Keine Sorge Schätzchen, wir werden das hier wiederholen, nur liegst du dann unter mir." Sky erschauderte über seine Worte. Er beendete seinen Satz, indem er ihr einen letzten Kuss auf ihre Lippen setzte. Dieser Kuss war nicht wie die vorherigen. In ihm lag mehr als nur pure Leidenschaft, sondern eine Art Versprechen. Und sie wusste, dass er dieses Versprechen halten würde. 

HoneyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt