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„...und dann ist irgendwo was in die Luft geflogen! Es war richtig laut!"
Mittlerweile waren die anderen dazu übergegangen, Jin zu erklären was passiert war, nachdem ich übernommen hatte.
„Was hast du eigentlich gemacht?" Neugierde leuchtete in den Augen der zwei Jüngsten.

„Ich hatte dich doch gebeten die zwei Computer einzuschalten." Wild begann Kookie zu nicken.
„Tja, ich hab sie mit einigen Viren so überladen, dass ein Kurzschluss entstanden ist der eine Kettenreaktion ausgelöst hat."

„Warte? Hätte mir mein Laptop auch um die Ohren fliege können??"
Entsetzen sah Tae mich an. Seine Augen und sein Mund waren weit aufgerissen und nun hatte er ziemliche Ähnlichkeit mit einem Fisch. Lachend schüttelte ich den Kopf.
„Natürlich nicht! Ich kann doch nicht jeden der meinen Laptop hacken will umbringen."

Die Stimmung am Tisch war ausgelassen, alle alberten rum, es wurde viel gelacht. Wie lange war es her, dass ich mich so zuhause gefühlt habe? So willkommen und vor allem gemocht. Ich hatte mir immer eingeredet es nicht zu brauchen, dass ich alleine sowieso besser dran war. Aber wenn ich jetzt hier so saß, bei dieser Chaostruppe, merkte ich wie sehr ich das alles vermisst hatte.

Wir saßen noch eine ganze Weile zusammen in der Küche, keiner schien meinen Stimmungswechel wirklich bemerkt zu haben. Dennoch entging mir nicht, dass Jimin mich des Öfteren ansah. Dies versuchte ich aber so gut es geht zu ignorieren, denn es würde mich nur nervös machen.

Jetzt gerade lag ich neben ihm in seinem Bett und starrte an die Decke.
(Jimin war der einzige mit einem Doppelbett und da kein anderes Zimmer frei war, schlief ich bei ihm.)
„Ich hab das Gefühl das dich seit dem Essen etwa bedrückt. Willst du vielleicht darüber reden?"

Die Bettdecke raschelte, als Jimin sich zu mir rum dreht. Leicht zuckte ich zusammen, als er sprach, ich war davon ausgegangen das er bereits schlief. Abwartend sah er mich von der Seite her an. Eigentlich hatte ich nicht vor darüber zu reden, aber andererseits machte er sich sichtlich sorgen.

„Es ist nur, seit meine Mutter an diesem dämlichen Autounfall gestorben ist, gab es sowas wie Geborgenheit und Fürsorge für mich nicht mehr. Mein Vater begann seine Trauer in Alkohol zu ertränken und gibt mir die Schuld an ihrem Tod. Ich bin nun schon so lang auf mich allein gestellt gewesen." Noch nie hatte ich mit jemandem darüber geredet. Und es viel mir unglaublich schwer, einfach weil so viele Erinnerungen wieder hoch kamen. Eine Hand legte sich vorsichtig in meine Haare und begann sanft hindurch zu streichen.

„Es ist okay, lass alles raus." Erst jetzt bemerkte ich wie mir die Tränen über die Wangen liefen.
Zitternd atmete ich aus und setzte mich ein wenig auf. Jimin tat es mir gleich, legte behutsam einen Arm um meine Schultern und zog mich näher an ihn ran.
„Und bei dem Abendessen vorhin, da hab ich mich zum ersten mal seit langem wirklich gemocht gefühlt. Ich habe seit langen das Gefühl gehabt, irgendwo dazu zugehören." Die sanften Streicheleinheiten des pinkhaarigen, beruhigten mich langsam.

„Ich habe mir ewig eingeredet das alles nicht zu brauchen, dass man allein sowieso besser dran ist. Aber vorhin habe ich bemerkt, wie sehr ich es eigentlich gebraucht hätte."
Müde gähnte ich und kuschelte mich unbewusst näher an Jimin ran. Er war so schön warm und seine Nähe beruhigte mich. 

„Wir werden dir schon zeigen, wie gern wir dich haben." Nur nebenbei nahm ich war wie Jimin, mit mir im Arm, wieder in eine liegende Position rutschte und uns zudeckte. Ehe ich von seinem Duft und seiner Wärme umhüllt, an seiner Seite eingekuschelt, einschlief.

597 Wörter

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Purple you💜
Mrs.M4rvel

Wrong time [Yoonmin]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt