„Es ist mir scheiß egal wie wichtig dein Termin ist, wir hatten eine Verabredung und du hast sie erneut vergessen“ es war nicht der erste Streit dieser Art, doch wurden sie zu Gewohnheit. „Clarke, es geht hier um unsere Zukunft, um unser Leben“ blaffte Lexa energisch zurück. „Wir haben genug Geld, Lexa. Das Haus ist abbezahlt und die Autos auch, wir brauchen nicht noch mehr auf Biegen und Brechen“ Lexa hasste es, wenn Clarke so redete.
„Du wolltest doch das schicke neue Auto, oder? Und was glaubst du, wie wir das Bezahlt haben?“ Es war kein Geheimnis, das Lexa mehr verdiente als Clarke. „Genau, weil ich hart arbeiten gehe, damit du hier rumsitzen kannst und Farbe auf die Leinwand kleckerst“ Lexa wusste das, dies ein Schlag unter die Gürtellinie war, aber sie hatte sowas von die Schnauze voll. „Du, arrogante Kuh!“ Clarke ballte die Fäuste.
„Das jedes Mal etliche tausende Franken auf unser Konto wandern, wenn ich so eine voll gekleckerte Leinwand verkaufe, das siehst du wieder nicht.“ Clarke sah nur noch Rot. „Du musstest mir nie bei der Miete helfen oder mein Material bezahlen, ich habe das alles alleine geschafft.“ Da musste Lexa höhnisch Lachen „Wer hat dafür gesorgt das wir was zu Essen bekommen, während du dich als Künstlerin versucht hast und keinen Erfolg hattest?“ Lexa wurde es zu heiß unter ihrem Blaser, zog ihn aus und warf ihn auf die Kücheninsel.
„Wer hat 80 Stunden in der Woche gearbeitet, damit wir uns dieses viel zu große Haus leisten können?“ Lexa machte schnell Karriere bei einer Bank in Zürich und war mittlerweile Vize Direktorin. „Und wer hat uns über Wasser gehalten als du ein Burn Out hattest?“ und da kam der rechte Hacken von Clarke. „Und wessen Schuld war mein Burn Out?“ Oh, die beiden schenkten sich nichts. „Mir hätte auch ein kleineres Haus gereicht, aber du wolltest ja unbedingt ein Baby.“ Lexa war so in Rage, dass sie nicht bemerkte wie sehr sie ihre Frau mit der Aussage verletzte.
Ihre Augen füllten sich mit Tränen, mit aller Kraft versuchte sie die nicht fallen zu lassen, doch schaffte dies nicht. „Wie kannst du nur, du Monster?“ Sie versuchten es schon seit ein paar Jahren, doch es wollte einfach nicht sein. Jedes Mal, wenn ein Test wieder negativ zurück kam zerbrach ihre Beziehung etwas mehr.
„Du kannst mich, ich will die Scheidung.“ Clarke konnte und wollte nicht mehr länger Streiten.
„Gut, es geht ja immer nur nach deinem Willen.“ Lexa konnte so stur sein, klar, dass sie auch bei diesem Streit das letzte Wort haben muss. „Du kannst das Haus haben, ich ziehe zu Octavia und Raven“ Clarke konnte einfach nicht in dem Haus bleiben, in dem Haus waren sie so glücklich, doch jetzt war sie am Ende und musste einfach nur noch raus.
„Schreib mir, wenn du mit packen fertig bist“ ohne ein weiteres Wort nahm sich Lexa ihren Blaser und verließ das Haus.Kaum hörte Clarke die Tür ins schloss fallen brach sie endgültig zusammen. „Warum?“ schluchzte sie. Ihr ganzer Körper schmerzte, es fühlte sich an als würde man ihr das Herz aus der Brust reißen wollen. Sie hatte keine Ahnung wie viel Zeit verging, doch sie musste hier raus. Mit letzter Kraft zog sie sich hoch und stütze sich am Arbeitsfeld ab. Sie atmete ein paar mal zittrig aus und spritze sich danach etwas Wasser ins Gesicht.
Als sie hoch in ihr Schlafzimmer ging, sah sie ein Bild von ihrer Hochzeit. Es war der schönste Tag für beide. Nur sie und die engsten Freunde auf einem Boot am Zürisee. In einem kleinen Restaurant feierten sie spät bis in die Morgenstunden. Es sollte der perfekte Start in ihr perfektes Leben sein. Damals hatten sie nicht viel, nur ihre Liebe und beide glaubten das würde reichen. Ihr Leben in der 2 Zimmerwohnung war ein Traum, so glücklich und zufrieden auf engstem Raum war zwar für alle andern kaum vorstellbar, doch die beiden genossen jeden Moment.
„Wir hätten nie diese kleine Wohnung verlassen sollen“ hauchte sie in die Nacht hinein.„Clarke, Oh mein Gott, was ist passiert?“ Ihre besten Freunde nahmen sie an der Tür in Empfang. „Es ist vorbei“ kaum verließen diese Worte ihre Lippen, brach sie im Flur zusammen schluchzte und weinte als wäre jemand gestorben. „Wie? Es ist vorbei?“ natürlich wussten die beiden, dass es in der Ehe ihrer besten Freundin eine Krise gab, doch so hatte sie die Blonde noch nie gesehen, so zerstört und am Ende.
„Komm hoch“ die beiden stützen sie und brachten sie zur Couch. „Was ist passiert?“ fragte Raven erneut, doch Clarke schluchzte so sehr, dass sie kein vernünftiges Wort rausbrachte. „Ich mach uns eine Kanne Tee“ Octavia wollte nicht das Clarke ihren Kummer in Alkohol ertränkt. „Danke“ stammelte die Blonde. Als Octavia mit dem Tee und Tassen wiederkam, hatte auch Clarke sich etwas beruhigt. Während der ganzen Zeit saß Raven neben ihr und streichelte ihr sanft über den Rücken.