Baby, distract me! (Mark und Betty)

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Seit Sky und ich vor einer knappen Stunde das Motel verlassen haben, um mit Ben und seiner Verlobten zu essen, hatte ich mehr als nur eine innerliche Krise. Die erste bekam ich als ich Mark in seinem bestimmt teuren Anzug gesehen habe. Alleine sein Anblick hat ausgereicht, dass ich ihm beinahe nachgegeben hätte. Die Zweite wurde dadurch ausgelöst, dass er sich neben mich setzte und da dann aus Versehen immer wieder mal mit seinem Knie meines berührte. Das habe ich noch relativ gut überspielen können, aber das scheint ihm nicht zu reichen, denn plötzlich legt er seine Hand auf meinen Oberschenkel. Instinktiv zucke ich zusammen und schaue zu ihm. Seine Augen halten meinen Blick gefangen und seine Pupillen waren noch eine Nuance dunkler als sonst. Sein Handballen lag genau noch auf dem Stoff meines Kleides, während er seine Fingerspitzen immer wieder über meine Haut gleiten lässt. Mein Atem stockt und ich versuche ein Zittern zu unterdrücken. Ich weiß, das er spielen will - mich immer wieder herausfordern will - aber in diesem Moment sehe ich kein bisschen Schalk in seinem Blick, nur pure Erregung und Verlangen. Unser kurzer Moment wird schrill von Angelique unterbrochen: „Ja, es ist traumhaft schön, nicht wahr Schatz." Verliebt starrt Angelique Ben an, was Sky zusammenzucken lässt. Es tut mir Sky gegenüber sehr leid, dass ich sie in dieser beschissenen Situation nicht unterstützen kann, aber ich bin schon mit meinen eigenen Gefühlen überfordert.

Ich nutze den Moment, um Marks Hand, mit einem gemurmelten ‚Hör endlich auf!' in seine Richtung, von mir zu schieben.

Seine Miene wird ernst und er hebt eine Augenbraue: „Gut, ich weiß wann ich aufgeben muss." Erleichtert atme ich auf, endlich hat er es verstanden, weil viel länger kann ich ihm nicht mehr widerstehen, wenn er alles daransetzt, dass ich mich ihm hingebe. Mit einem gemurmelten ‚Entschuldigt mich.' steht er auf und geht in Richtung Bar. Während die Anderen am Tisch sein Verschwinden entweder mit einem Kopfnicken oder gar nicht beantworten, schaue ich ihm nach. Bei der verchromten Bar wird er sofort von einer übereifrigen, blonden Bardame bedient, die ganz unauffällig ihren Ausschnitt ein bisschen weiter nach unten zupft. Wütend greife ich nach meinem Glas und trinke einen Schluck, als er plötzlich meine Augen durch den Spiegel hinter der Bar sucht. Herausfordernd schaut er mich an und ohne es zu wollen, atme ich erleichtert aus. Unser Spiel, das ich noch vor wenigen Augenblicken unbedingt beenden wollte, geht weiter und es kommt gar nicht in Frage, dass er gewinnt. Mit einem letzten Zwinkern in die Richtung von Blondi schnappt er sich die Serviette vor ihm, auf der sicherlich ihre Nummer steht und kommt zu unserem Tisch zurück.

Provokant empfange ich ihn: „Na, Erfolg gehabt?" Obwohl ich weiß was er gerade abzieht, gefällt mir die Serviette in seiner Hand nicht. Triumphierend wedelt er damit in der Luft herum: „Naja, Erfolg nicht. Aber ich hab einen Trostpreis bekommen."

Kurz nicke ich, bevor ich aufstehe: „Kann mir jemand sagen, wo ich die Toiletten finde?" Sofort deutet Angelique mir den Weg.

Als ich im Waschraum ankomme, lege ich meine Handtasche neben dem Waschbecken ab. Kurz frage ich mich, ob mein Plan zu weit geht, aber ich zwinge mich nicht darüber nachzudenken, denn sonst würde ich es nicht durchziehen. Mit neuer Motivation Mark nicht gewinnen zu lassen, ziehe ich mir kurzerhand meinen Tanga aus und stecke ihn in meine Tasche. Schnell frische ich noch meinen Lippenstift auf, bevor ich wieder zurück zu unserem Tisch gehe.

Forschend schaut Mark mich an. Beinahe so als würde überprüfen wollen, ob es mir gut geht, oder ob er es übertrieben hat. Gut so, soll er wenigstens kurz ein schlechtes Gewissen haben. Als ich mich wieder neben ihn setze, warte ich bis er eine Sekunde nicht achtsam ist, bevor ich meinen Slip in seine Sakkotasche stecke. Er scheint meine Hand erst zu bemerken, als ich sie wieder herausziehe. Schnell greift er nach meinem Handgelenk und sieht mich fragend an. Gespielt unwissend zucke ich mit meinen Schultern und winde meine Hand aus seinem Griff. Immer noch starrt er mich an, als er seine Hand in die Tasche schiebt. Verwirrt sieht er mich an und möchte seine Hand, wahrscheinlich mit meinem Tanga, herausziehen, aber ich lege meine Hand auf seinen Arm und schüttle kaum merkbar meinen Kopf. Es vergehen noch etliche Augenblicke, als er plötzlich erstarrt und mich mit weitaufgerissenen Augen anstarrt. Mit einem Grinsen wende ich mich ab und greife wieder nach meinem Glas.

My little BoudoirWo Geschichten leben. Entdecke jetzt