12. Das Angebot (Teil 4)

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Ausgelaugt schließe ich meine Wohnungstür auf. Seit zirka zwei Monaten arbeite ich in einer großen Kanzlei. Eigentlich genau der Job, den ich mir gewünscht habe, aber es ist viel zu viel zu tun und es ist eine Seltenheit, wenn ich mal pünktlich Feierabend machen kann. Da ich heute zusätzlich noch spät gekommen bin, musste ich die Zeit auch noch nacharbeiten. Ich musste kurz ins Four Seasons und habe Jonathan die 10.000 Dollar gegeben. Also ich habe sie an der Rezeption hinterlegt, denn ich möchte ihn nicht unbedingt wiedersehen. Seit wir diese eine Nacht miteinander verbracht haben, muss ich fast andauernd an ihn denken. An das Glitzern in seinen Augen, wenn er mich zum Stöhnen gebracht hat, an sein Lachen, einfach an alles. Aber das war nur eine einmalige Sache.

Zielstrebig gehe ich auf meine Küche zu und während dem Gehen kicke ich meine Schuhe schwungvoll in die Ecke und mein Blazer schmeiße ich aufs Sofa. Mit einer Flasche Wein in der Hand und den Korkenzieher in der anderen stelle ich mich neben mein Regal mit den Gläsern. Genau als der Korken sich mit einem leisen ‚Plopp' aus dem Flaschenhals löst, läutet es an meiner Tür. Genervt lasse ich beides auf der Anrichte stehen und reiße meine Wohnungstür auf.

„Jonathan," meine Stimme ist nicht mehr als ein Hauchen und auch so kann ich nicht anders, als ihn einfach nur anzustarren. Ich bin mir sicher, dass er das letzte Mal auch schon so blendend ausgesehen hat, aber seine Erscheinung wirft mich einfach aus der Bahn. „Was machst du hier?" „Wieso hast du mir das Geld zurückgeschickt?" „Wie hast du mich gefunden?" „Ich hab da Leute dafür." „Um mir nachzuspionieren?" Krampfhaft krallt sich meine Hand in den Türstock. „Nein, nicht um dir nachzuspionieren, aber sie wissen, wie sie Informationen für mich beschaffen können." Resignierend ziehe ich eine Augenbraue nach oben. Kurz streift sein Blick einmal an meinem Körper hinunter, bevor er mir wieder in die Augen starrt.

Enerviert lasse ich die Tür los und gehe in die Küche. Mir ist klar, dass er mir folgen wird, aber jetzt brauche ich mein Glas Wein mehr denn je. Außerdem bin ich mir sicher, dass er so und so nicht gehen wird, bevor das geklärt ist. Genauso wie erwartet höre ich kurze Zeit später wie meine Tür geschlossen wird und seine Schritte mir zeigen, dass er mir folgt. „Würdest du mir jetzt bitte meine Frage beantworten!" „Das Geld hat mir geholfen die Zeit zu überbrücken bis ich einen neuen Job gefunden habe und jetzt habe ich einen, und ich möchte definitiv nicht in der Schuld stehen." Gestresst fährt er sich durch seine Haare: „Wie oft noch es ist ein Geschenk und für mich sind 10.000 Dollar Peanuts. Das ist gar nichts für mich. Damit stehst du nicht in meiner Schuld." „Ich empfinde es aber so und dagegen kannst du nichts sagen!" Erneut greife ich nach der Flasche und fülle mein Glas auf. „Wieso bist du so angespannt? So warst du das letzte Mal nicht." „Das letzte Mal waren wir zuerst in einem Puff und danach in einem Hotel. Ich war definitiv nicht nüchtern. Wir hatten Sex und in meinen Augen sollte das das Ende der Geschichte sein und doch stehst du jetzt vor mir in meiner Wohnung." Mit einer geschmeidigen Bewegung greift er an mir vorbei und genehmigt sich einen Schluck Wein direkt aus der Flasche. „Ja stimmt, wir hatten Sex, aber ich hatte erstens das Bedürfnis dich zu sehen und zweitens gebe ich dir dein Geld zurück." „Ich will dein Geld nicht! Ich komme auch gut ohne Almosen zurecht! Und verdammt ja, wir waren im Bett, aber es war nur Sex! Also was willst du von mir? Denn du solltest mir danach defektiv nicht nachstellen." „Dafür dass ich dein erster One Night Stand war, weißt du aber ziemlich genau, wie ich mich zu verhalten haben." Mittlerweile kann ich auch an seiner Stimme hören, dass er sauer wird, aber ich kann es einfach nicht lassen. „Die Erklärung steckt im Namen!" 

Ich sehe wie er die Augen schließt und zischend ausatmet. Anscheinend mache ich ihn wirklich wütend. „Laura, treib's nicht zu weit." „Und das sagst ausgerecht du. Der der hier in meiner Wohnung steht, nach einem One Night Stand und du dir meine Adresse irgendwie illegal beschafft hast?" Resignierend lässt er den Kopf in den Nacken fallen und atmet hörbar aus. „Willst du nicht schneller trinken, denn als du betrunken warst, warst du umgänglicher." „Weißt du was Jonathan, fick m... dich!" Verdammt, was ist bloß los mit mir. Ich hoffe gerade nur, dass er es nicht mitbekommen hat, aber sein Blick ist so undurchschaubar, dass ich nicht sagen kann, ob er meinen Patzer bemerkt hat. „Sagst du mir was ich tun muss, damit wir ein normal Gespräch führen können?" „Verdammt Jonathan, wie oft muss ich es noch sagen, es gibt nichts zu bereden." Wütend knalle ich die Weinflasche, zu der ich gerade gegriffen habe wieder auf die Platte. „Ok, jetzt reicht's!" Ich habe schon zur nächsten spitzzüngigen Antwort angesetzt, als er mich einfach packt und auf die Arbeitsplatte hebt. Als ich überhaupt erst mitbekommen habe, was geschehen ist, hat er sich schon zwischen meine Beine gedrängt und somit verhindert, dass ich auch nur irgendwie runterrutschen kann. Ebenso fängt er augenblicklich meine Hände ein und hält sie mit einer seiner Hände über meinem Kopf zusammen.

So schnell kann ich gar nicht schauen, hat er schon den Knopf meiner Hose aufspringen lassen. Noch bevor ich überhaupt protestieren kann, verschwindet seine Hand unter meinen Slip und ich kann nicht anders als aufzustöhnen, als er auf meine mittlerweile fast schon nasse Haut trifft. „Du willst mich. Dein Körper hat dich verraten, also erklär mir, wieso du dich so dagegen währst." Verzweifelt schüttle ich meinen Kopf, in der Hoffnung einen klaren Gedanken herauszubringen. Jedoch lenken mich seine Finger so sehr ab, die gemächlich meine Klit um kreisen und von Zeit zu Zeit mit meinem Eingang spielen, sodass ich meinen Kopf gegen den Hängeschrank hinter mir fallen lasse. „Hör auf dich gegen mich und deine eigenen Empfindungen zu wehren." Es ist fast so als hätte er in mir einen Schalter umgelegt und ich lasse mich gehen. Ich spüre wie ich der Erlösung immer näher komme und kneife fest meine Augen zusammen.

Plötzlich zieht er mich von der Platte und dreht mich um, sodass ich mit dem Rücken zu ihm stehe. Mit flinken Fingern streift er mir meine Bluse ab und zieht die Körbchen meines Bhs nach unten. Immer wieder streichen seine Finger über meine Knospen, als er sie plötzlich zwischen seine Finger klemmt. Mal zwirbelt er sie, mal zieht er an ihnen. Er drängt mich in Richtung Arbeitsplatte bis mein Becken anstößt. Langsam lehnt er sich mit seinem Oberkörper vor, wodurch ich gezwungen bin seine Bewegung zu imitieren. Wenige Sekunden später richtet er sich wieder auf, aber eine seiner Hände legt sich zwischen meine Schulterblätter und drückt meinen Oberkörper gänzlich auf die Platte. Zischend lass ich die Luft aus meinen Lungen, als meine Knospen die kalte Oberfläche berühren. Fast schon hastig schiebt er meine Hose nach und meinen Slip nach unten. Ich weiß, dass er einen perfekten Blick auf meine nasse Weiblichkeit hat.

Ohne Vorwarnung schiebt er zwei Finger in mich und beginnt in mich zu stoßen. Stöhnend winde ich mich vor ihm. Ein Blick nach hinten zeigt mir, dass Jonathan mittlerweile seine Hose geöffnet hat. Seine Finger haben sich um seine Erregung geschlossen und er fährt mehrmals auf und ab.  Sein Blick ist starr auf seine Finger in mir gerichtet. Auch wenn mich die ganze Situation mehr als nur anmacht, will ihn endlich in mir spüren. „Bitte." Meine Stimme ist nur ein leises Hauchen, dennoch scheint er mich verstanden zu haben. Gleich nachdem er seine Finger aus mir herausgezogen hat, spüre ich wie er seine Spitze an meinem Eingang ansetzt. Gott sei dank lässt er uns beide nicht länger warten und schiebt sich mit einem gezielten Stoß in mich. Sowohl er als auch ich stöhnen laut auf bei dieser Reizüberflutung. Er lässt mir keine Zeit mich an ihn zu gewöhnen. Plötzlich durch bricht ein leiser Knall die Stille und erst als ich ein leichtes Brennen auf meinem Hintern spüre, kann ich das Geräusch zuordnen. Erneut lässt er seine Hand auf meine Haut knallen. „Dir gefällt das." Seine Stimme ist kratzig und er scheint sich darauf konzentrieren zu müssen was er sagt. „Deine enge Pussy zieht sich jedes Mal noch mehr um mich herum zusammen." Nicht fähig ihm eine Antwort zu geben, wimmere ich einen zustimmenden Laut.

Das ganze hat nichts Zärtliches an sich. Schnell dringt er immer wieder in mich ein und kurze Zeit später spüre ich, wie mein Orgasmus in Lichtgeschwindigkeit meine Wirbelsäule hinauf schießt. „Ich... ich..." „Dann komm, Laura!" Das ist der letzte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt und ich in den Abgrund stürze. Einige Male pumpt Jonathan noch in mich, bis er mir folgt.

Als wir uns beide beruhigt haben, zieht er sich aus mir zurück und schiebt mich zu der kleinen Sitzecke. Gleich nachdem er sich hingesetzt hat zieht er mich auf seinen Schoß. Zuerst ist es nur ein leichter Kuss auf meine Schläfe, bevor er mein Gesicht zu ihm dreht und mich küsst. Nicht leidenschaftlich oder lustvoll. Nein, eher liebevoll und zärtlich. In meinem Kopf versuche ich eine seriöse Deutung dafür zu finden, bis er sich wenige Millimeter von mir löst und ‚Entspann dich. Lass es auf dich zukommen.' flüstert und ja, damit hat er verflucht nachmal recht.

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