12) Endlich Ferien!

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Endlich Ferien! Auch wenn ich Hogwarts liebte und die elternfreie Zeit super fand, konnte ich eine unterrichtsfreie Zeit jetzt echt gebrauchen. Natürlich freute ich mich auch auf meine Familie und das gemeinsame Weihnachtsfest.

Zusammen mit Ari, Ria, Rose, Al und Scorpius saß ich in einem Abteil des Hogwarts-Expresses und fuhr in Richtung London. Auch wenn die fünf sich genauso über die Pause von der Schule freuten, hatten sie es alle nicht so nötig wie ich. Schließlich war ich im Gegensatz zu ihnen schon im 7. Jahr und musste mich auf die UTZ-Prüfungen vorbereiten.

Nach einigen Runden Zauber-Schnippschnapp, vielen Süßigkeiten und ein paar Stunden Schlaf kamen wir schließlich am Bahnhof King's Cross an.

Ari:

„Mum, Dad!", rief ich erfreut aus und rannte zu den beiden. Auch nach sechs Jahren freute ich mich immer wieder, meinen Eltern alles zu erzählen, was ich in Hogwarts erlebt hatte. Als erstes schmiss ich mich in die Arme meines Vaters, Adan Kendall.

Danach umarmte ich meine Mutter Lorena ganz fest. „Wie geht's dir, Mum, bist du wirklich wieder gesund?" „Sí mi amor, mir geht es gut", antwortete sie lächelnd.

Meine Mum war Spanierin, die in Frankreich auf die renommierte Zauberschule Beauxbatons gegangen war und danach meinen Vater bei einer Dienstreise im englischen Zaubereiministerium kennengelernt hatte. Mein Dad war genau wie ich in Hogwarts zur Schule gegangen und arbeitete jetzt in der Abteilung für Internationale Magische Zusammenarbeit.

Nach dem ich mich kurz mit meinen Eltern unterhalten hatte, fiel mir plötzlich etwas wichtiges ein. „Übrigens, ich wollte euch fragen, ob ich mit Ria für ein paar Tage zu den Weasleys darf. Sie verbringen die Weihnachtsferien immer mit der ganzen Großfamilie in einem Haus und wir wurden eingeladen, sie zu besuchen." „Kaum haben wir dich wieder, willst du auch schon von uns weg, na das nenne ich doch mal eine schöne Begrüßung...", spaßte mein Dad. „Ich will ja nicht die ganzen Ferien weg. Vielleicht für drei Tage oder so? Nach Weihnachten natürlich. Dann haben wir auch genug Zeit zusammen. Biiiitteeee!" „Du hast Rose doch sonst nie über Weihnachten besucht. Hat das vielleicht etwas mit dem schwarzhaarigen Jungen zu tun, den ich da vorhin bei dir gesehen habe? Das ist doch ein Potter oder nicht?" Verdammt, meiner Mutter entging echt nichts. „Wie, es geht um einen Jungen? Na, der Bengel kann sich erstmal ordentlich vorstellen, bevor er mir mein Mädchen wegnimmt." „Dad!", rief ich empört aus und auch von Mum erntete er einen leichten Klaps. „Aden! Lass die Kinder doch. Wie wäre es, wenn du den Jungen zu uns einlädst. Er kann Morgen zum Essen kommen und wenn er sich gut anstellt, darfst du ihn und Rose natürlich auch ein paar Tage besuchen." „Na gut, es bringt ja eh nichts, es vor euch zu leugnen. Du hast Recht, Mum. Es geht um James, James Potter. Danke für deinen Vorschlag! Ich geh es ihm gleich sagen, wartet kurz."

Bevor meine Eltern es sich nochmal anders überlegen konnten, verschwand ich in der Menschenmenge und machte mich auf die Such nach James.

„Ich verstehe echt nicht, warum die Muggel nur stille Bilder in ihre Zeitungen drucken. Das ist doch langweilig." „James! Pscht! Die Muggel wissen nun mal nicht wie das funktioniert. Schließlich können sie nicht zaubern. Du musst jetzt wirklich aufhören solche Sachen in der Öffentlichkeit zu sagen, die Leute gucken uns schon wieder so komisch an", zischte ich meinen Freund an.

Da meine Großeltern väterlicherseits Muggel waren und auch Ria aus einer Muggelfamilie stammte, kannte ich mich ein wenig in der nicht-magischen Welt aus. James Dad war zwar auch in einer Muggelfamilie aufgewachsen, doch zu denen hatte er kaum Kontakt. James verbrachte die meiste Zeit mit den Weasleys, die eine große Zaubererfamilie waren.

Ich dachte, es würde lustig sein mit James ins Kino zu gehen, doch er hatte sich den ganzen Film lang über Sachen aufgeregt, die in der Zaubererwelt viel einfacher zu lösen gewesen wären. Ich war kurz davor gewesen, ihm den Mund zuzukleben. Und zwar wirklich mit Klebeband und nicht mit einem harmlosen Zauberspruch. Vielleicht sollte ich das ganze etwas langsamer angehen lassen und ihm erstmal ein paar Filme zu Hause zeigen, bevor ich mich nochmal mit ihm unter Muggeln blicken ließ.

Zum Glück waren meine Eltern jedoch Zauberer, also konnte er sich beim Abendessen nachher nur besser anstellen als jetzt. Hoffentlich.

„Na komm, da hinten ist der Tropfende Kessel. Gleich sind wir wieder unter Zauberern", flüsterte ich mit einem etwas sanfteren Ton und schob ihn unauffällig in Richtung der für Muggel unsichtbaren Tür.

„Kannst du mir mal bitte meinen Umhang geben?", fragte James sobald wir uns in dem Lokal befanden. „Klar, hier!", erwiderte ich und fischte den Stoff aus meiner Handtasche. „Danke, bin gleich wieder da!" Damit verschwand er in Richtung der Toilettenräume.

„Tadaa!" Selbstsicher posierte James fünf Minuten später vor mir. Er hatte Jeans und T-Shirt gegen eine schwarze Hose und ein weißes Hemd eingetauscht. Sogar seinen Umhang trug er und auch seine Haare waren etwas ordentlicher als vorher.

„Wow, du hast dich ja herausgeputzt. Hast du etwa heute noch ein Date, von dem ich wissen sollte?" „Ich muss deine Eltern doch beeindrucken, sonst lassen sie dich nie zu mir. Ah, ich hab noch was, warte!" Er kramte in seinen Umhangtaschen herum und zog schließlich einen Blumenstrauß daraus hervor. „Für deine Mum. Sie mag doch Blumen, oder?" Der Strauß sah zwar schon etwas lädiert aus, doch die Geste war so süß, dass er sich einen Kuss verdient hatte. „Sie wird dich lieben."

Aus dem guten ersten Eindruck wurde jedoch leider nichts, denn als James mit etwas Verzögerung nach mir aus dem Kamin stieg, war er über und über mit Ruß verschmiert.

„Entschuldigen Sie meine Verspätung, ich habe die Kurve nicht gekriegt und Ihre Nachbarin findet es anscheinend gar nicht toll, wenn fremde Jungen aus ihrem Kamin steigen und ihr Blumen anbieten." Verlegen kratzte er sich am Hinterkopf und setzte sein schiefes Lächeln auf. „Ich bin übrigens James Potter, der Freund Ihrer Tochter." Meine Mutter lachte und schloss ihn ohne zu zögern in eine herzliche Umarmung.

„Macht doch nichts, mein Junge. Das ist schon einigen passiert. Unser Kamin liegt etwas ungünstig. Ich bin Lorena und das ist mein Mann Aden."

Sie wedelte einmal mit ihrem Zauberstab und schon sah James wieder so ordentlich aus wie vorher. Auch die Blumen richteten sich wieder etwas auf.

„Freut mich Sie kennenzulernen!" Er übergab den Blumenstrauß an meine Mutter, die sich wirklich darüber freute, und schüttelte dann meinem Dad die Hand. „Sir" „Na dann erzähl doch mal was über dich, Junge!", sagte dieser. Er legte James eine Hand auf die Schulter und führte ihn in Richtung Esstisch.

Das Essen lief sogar erstaunlich gut. James lobte meine Mum tausendmal für ihre Kochkünste, ohne dabei schleimig zu wirken und gewann sie mit seinem Charme für sich. Meinen Dad hatte er schon auf seiner Seite, als die beiden nach fünf Minuten feststellten, dass sie für die gleiche Quidditchmannschaft waren. Außerdem hörte er gebannt zu, als mein Dad ihm von seiner zweiten Leidenschaft, dem Fußball, erzählte.

Es war ein superschöner Abend und Mum bot James sogar an, über Nacht zu bleiben.

Not another Hogwarts Romance...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt