15) Die drei Worte

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James:

Wie konnte Arianna nur so wenig Vertrauen in mich haben? Hatte ich ihr etwa jemals das Gefühl gegeben, dass sie mir nicht wichtig war? Wieso dachte sie so schlecht über mich? Ich war verdammt noch mal richtig enttäuscht! Erst dieser Mist mit dem Liebestrank und dann sowas? Argh!

Um mich etwas abzulenken, griff ich nach dem Brief, der zwischen einigen Süßigkeiten auf dem Nachtschränkchen neben mir lag. Er war von Mum.

Lieber James,

ich hoffe ihr seid gut in Hogwarts angekommen!

Du hast deinen neuen Pullover von Grandma hier liegen lassen. Soll ich ihn dir schicken oder trägst du ihn eh nicht? Wie ich dich kenne, hast du ihn bestimmt absichtlich vergessen.

Aber mal ein ganz anderes Thema:

Willst du mir nicht etwas erzählen? Ich wollte dich nicht vor allen darauf ansprechen, aber du glaubst doch nicht wirklich, dass es mir nicht auffällt, dass Rose' Freundin bei jeder Mahlzeit lieber neben dir sitzt als neben deiner Cousine oder wie du sie immer angesehen hast, oder? Ich bin schließlich deine Mutter!

Na wie auch immer, Arianna ist ein wundervolles Mädchen. Lad sie gerne öfters zu ums ein!

Das gleiche gilt übrigens für deinen Bruder und Brianna.

Grüß ihn und Lily von mir!

Ich hab euch lieb!

Mum

Frustriert schleuderte ich den Brief in irgendeine Ecke. Das konnte doch alles nicht wahr sein!

Ari:

„Ich glaube ich habe es wirklich vermasselt, Ria", stöhnte ich und ließ den Kopf in die Hände sinken. James hatte seit dem Vorfall gestern kein Wort mehr mit mir gewechselt und ich fühlte mich verdammt schlecht.

„Ihr biegt das schon wieder hin!" „Du hättest seinen Blick sehen müssen. Er war so verletzt! Ich fühle mich schrecklich."

„Ms. Kendall, Ms. Osbourne, wenn Sie sich dann bitte auch wieder auf den Unterricht konzentrieren würden... Oder haben Sie der Klasse etwas mitzuteilen?" „Nein, nein! Entschuldigen Sie, Professor!", antwortete Ria schnell.

Beim Mittagessen kam Rose zu uns. „Hey ihr beiden! Du Ari, was ist eigentlich mit dir und James los? Ich dachte, jetzt wo das mit dem Liebestrank raus ist, wäre wieder alles gut zwischen euch." „Naja, James hat es ziemlich verletzt, dass ich wirklich dachte, er wäre mir fremdgegangen. Da hab ich wohl ordentlich Mist gebaut", gab ich niedergeschlagen zu.

Zwar benahm ich mich inzwischen wieder wie ein Mensch und verbarrikadierte mich nicht mehr in meinem Bett, doch meine Gedanken kreisten um nichts anderes, als um mein schlechtes Gewissen und wie sehr mir James fehlte.

„Oh Mann, naja der kriegt sich schon wieder ein. Rede einfach mit ihm!"

Das war leichter gesagt als getan. James ging mir die ganze Zeit aus dem Weg. Also beschloss ich, ihm noch ein wenig Zeit zu geben.

Um mich etwas abzulenken ging ich nach dem Nachmittagsunterricht am Freitag zum Trainingsgelände und flog eine Runde. Rose hatte angeboten mitzukommen, doch ich war lieber allein.

Bereits seit einer Woche hing nun schon der Streit zwischen James und mir. Erst, weil ich dachte, dass er mich betrogen hätte und jetzt, weil James so enttäuscht von mir war. Ich fühlte mich einfach nur ausgelaugt und nicht mal das Fliegen verbesserte meine Laune.

Irgendwann entdeckte ich jemanden, der scheinbar auch eine Runde fliegen wollte. Ich wollte schon den Platz räumen, da ich einfach nur allein sein wollte, doch da erkannte ich, dass es James war.

Mein Herz machte einen Satz, doch dann erkannte er, dass ich hier war und machte auf dem Absatz kehrt. Sofort sackte mir das Herz wieder in die Hose. Anscheinend wollte er immer noch nicht mit mir reden.

Doch ich fasste einen Entschluss. Das einzige was ich wollte, war mit James zusammen zu sein. Dieses Aus-dem-Weg-Gehen konnte ich nicht mehr ertragen. Wir mussten jetzt reden und entweder er würde mir verzeihen oder er sollte mit mir Schluss machen. Dann könnte ich wenigstens versuchen mit der Sache abzuschließen und mein Leben weiterzuleben.

Schnell flog ich ihm hinterher und stieg noch halb im Fliegen vom Besen, als ich ihn fast eingeholt hatte. „James, warte!", rief ich und rannte das letzte Stück zu ihm.

Als ich bei ihm war griff ich nach seinem Arm und drehte ihn zu mir um. „Was?" „Wir müssen reden, James. Das kann so nicht weitergehen."

Endlich blieb er stehen. „Du hast mich einfach verletzt, Ari!" „Ich weiß, und das tut mir leid, okay? Es tut mir leid! Aber du hast mich auch verletzt. Nicht willentlich natürlich, aber..." „Ja, und das hättest du erkennen müssen. Oder habe ich mich dir gegenüber jemals so verhalten, als wärst du mir nichts wert?" „Nein, natürlich nicht! Ich habe einfach nicht darüber nachgedacht. Als ich dich mit dieser Schlampe gesehen habe, da war ich einfach so verletzt und dann hast du mich auch noch mit diesem ausdruckslosen Blick angesehen und weggeschickt. In diesem Moment hab ich überhaupt nichts gedacht. Ich hab einfach nur gefühlt, wie mein Herz zerrissen ist. Und hinterher habe ich einfach versucht das alles zu verdrängen. Ich habe dir nie misstraut, James. Ich weiß, dass ich mich falsch verhalten habe. Es tut mir so unendlich leid, dass ich dich so verletzt habe. Ich kann es nicht mehr ertragen dich so zu sehen. Ich liebe dich doch." Zum Ende hin wurde ich immer leiser und die drei Worte rutschten mir einfach so heraus.

„Was?" „Kannst du mir verzeihen, James?", ging ich seiner Frage aus dem Weg. Ich sah auf meine Hände runter und begann, an meinen Nägeln rumzuspielen, da ich mich nicht traute ihm ins Gesicht zu sehen.

Nach einer gefühlten Ewigkeit spürte ich endlich seine warme Hand an meiner Wange. „Ich hab dich vermisst, Kendall." Überrascht blickte ich auf und als ich sein schiefes Grinsen sah, ließ ich mich erleichtert in seine Arme fallen. „Oh James!" Ich war so erleichtert und glücklich, dass ich wieder begann zu schluchzen. „Hey hey hey, bin ich so schrecklich, dass du anfangen musst zu heulen, wenn ich dir zu nahekomme?" Ich lachte zwischen meinen Schluchzern und schlug ihn spielerisch.

Dann wurde ich wieder ernst und sah ihm in den Augen. „So etwas wird nie wieder vorkommen, versprochen!" „Wir haben wohl beide überreagiert. Vergeben und vergessen." Damit senkte er seine Lippen auf meine.

Während ich seinen sanften, aber intensiven Kuss erwiderte und mich noch enger an ihn schmiegte, umfasste er mein Gesicht mit beiden Händen und wischte mit seinen Daumen die Tränen von meinen Wangen.

James:

Pures Glück durchströmte mich, als ich Ari endlich wieder in den Armen hielt und küsste.

Ich hatte keine Ahnung, wie ich so lange auf sie sauer gewesen sein konnte. Dieser Liebestrank von Rosa Flint hatte wohl ganz schön heftig an meinen Gefühlen herumgepfuscht. Jedoch könnte so ein Trank nie meine Gefühle für Arianna Kendall verschwinden lassen. In meinen Gedanken hatte er sie vielleicht verdrängt, aber mein Herz hatte jede Sekunde gespürt, dass es falsch war, mit der Slytherin zusammen zu sein. Ari war das Mädchen meiner Träume und niemand konnte daran etwas ändern.

Sanft löste ich mich aus dem Kuss und lehnte meine Stirn an ihre. Ihre Augen wahren noch gerötet, doch sie strahlten. „Also nochmal zu dem, was ich vorhin gesagt habe..." „Ja genau, was war das doch gleich? Irgendwas von wegen James ist der Tollste und Beste?" „Nein du Idiot! Ich habe dir meine Gefühle gestanden. Ich liebe dich verdammt nochmal und ich geb dich nie wieder her!" Ich wusste nicht, ob ich dazu in der Lage war, mehr Glück zu fühlen als in diesem Moment. „Ich dich auch, bei Merlins Bart, ich liebe dich auch."

Not another Hogwarts Romance...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt