„Ist das nicht herrlich?", rief ich aus und drehte mich mit ausgebreiteten Armen im Kreis. Heute war ein wunderschöner Tag. Es hatte über Nacht sehr stark geschneit und nun schien die Sonne, was die endlosen weißen Schneemassen glitzern ließ, als wären es Millionen kleine Kristalle. Auch wenn ich eigentlich ein Sommermensch war, liebte ich Schnee. Außerdem war Hogsmeade-Wochenende und ich war gemeinsam mit meinen Freundinnen auf den Weg in das niedliche kleine Zauberer-Dorf. Gestern hatte ich bereits den ganzen Tag mit James dort verbracht und Heute war Mädels-Tag. Außer Ria und Rose begleiteten mich noch Paula, unsere Zimmergenossin, und die Zwillinge. Ann war wie Rose in Gryffindor, während Nici unsere einzige engere Freundin aus Ravenclaw war. Auch die anderen freuten sich über den Schnee und wir ließen uns extra Zeit für den Weg.
In dem Dorf angekommen wärmten wir uns erstmal in Madam Puddifoot's Café mit einer heißen Schokolade auf und beobachteten die Schüler, die dort ihre ersten Dates hatten.
Danach verkrümelten wir uns in den Bücherladen. Dort würden die Jungs keine zehn Trolle reinbekommen, doch wir verbrachten gerne stundenlang unsere Zeit damit in den Büchern zu stöbern, ein wenig zu lesen und uns über unsere Lieblingsbücher zu unterhalten oder in endlos lange Diskussionen über die Geschichten zu verfallen.
Schließlich wurde es spät und wir machten uns auf den Rückweg. „Könnt ihr es glauben, dass in zwei Wochen schon Weihnachten ist?", wechselte Paula plötzlich das Thema. „Nee, ich bin überhaupt noch nicht in Stimmung. Obwohl der Schnee schon wahre Wunder bewirkt. Ich freue mich schon richtig auf die Ferien!", antwortete Ann und Nici stimmte ihr zu.
„Apropos Weihnachtsferien, ich hab meine Eltern gefragt, ob ihr in den Ferien ein paar Tage zu uns kommen dürft", sagte Rose da. „Und, was haben sie gesagt?" Unsere Freundin schmunzelte und spannte uns kurz auf die Folter.
„Nun sag schon, Rose! Dürfen wir?", drängelte ich. „Natürlich dürft ihr! Mum hat geschrieben, sie freut sich, euch wiederzusehen." Ich jubelte auf und umarmte sie. „Jaa! Danke Rose, du bist die Beste!" „Ich freue mich doch auch, wenn ihr kommt. Hauptsache ihr seid nicht zu sehr mit meinen Cousins beschäftigt und vergesst mich dadurch." „Das würden wir nie, weißt du doch!", erwiderte Ria und umarmte den Rotschopf ebenfalls.
„Übrigens, Scorp verbringt auch ein paar Tage bei uns, wie jedes Jahr", ergänzte Rose noch und wurde dabei ein wenig rot. „Das ist ja perfekt, dann können wir..." Doch weiter kam ich nicht, denn plötzlich traf mich ein Schneeball am Kopf. Empört wirbelte ich herum und sah in zwei grinsende Gesichter. „Hey!"
Wie sollte es auch anders sein, standen James und Fred ein paar Meter hinter uns und zuckten mit den Schultern während sie noch mehr Schneebälle hochhielten.
Den Angriff nahmen wir natürlich nicht einfach so hin, sondern bewaffneten uns sofort selbst. Noch während ich meinen ersten Schneeball formte, traf mich ein zweiter am Arm. Ich beschleunigte mein Tempo und feuerte so viele Bälle ich konnte auf James und Fred.
Es entstand eine wilde Schneeballschlacht. Die meisten Schüler, die an uns vorbeikamen, lachten nur und machten einen großen Bogen um uns, doch irgendwann gesellten sich auch Al und Scorpius hinzu.
Nach kurzer Zeit machten sich dann die Zwillinge und Paula aus dem Staub, da sie schon komplett durchnässt waren.
Somit wurde es eher ein Pärchen-Duell. Rose kabbelte sich mit Scorpius und Ria mit Al. Nur ich zog die schwarze Karte, denn Fred war noch da und er stand auf James' Seite. Na klar, zwei gegen eine, danke auch.
Das Ganze endete so, dass Fred mich festhielt während James mich einseifte. Die anderen waren selbst zu beschäftigt, um mir zu helfen. Ich zappelte und schrie, doch ich hatte keine Chance. „Das werdet ihr mir büßen! Ihr... ahhh!" Und schon hatte ich die nächste Ladung Schnee im Gesicht. Warum musste der auch so verdammt kalt sein?
„James Sirius Potter, wenn ihr nicht auf der Stelle aufhört, dann hetze ich seinen Vater, den großen Scherzmeister George Weasley, höchstpersönlich auf euch!" „Was meinst du, James, hat sie genug?", fragte Fred, der mich immer noch fest umklammert hielt. „Ich denke wir sollten sie lieber lassen, sonst wird sie noch zur Furie. Das überlebe ich nicht", erwiderte mein lieber Freund lachend und Fred lockerte seinen Griff. „Hast recht." Schnell befreite ich mich und machte warnend einen Schritt auf James zu. Dieser wich zurück, immer weiter, bevor er schließlich in Richtung Schloss davonjagte, dicht gefolgt von seinem Cousin. „Ich hab dich lieb!", rief er noch über die Schulter, dann war er verschwunden.
So einfach würde er mir jedoch nicht davonkommen, Rache ist süß.
James:
Ich wachte davon auf, dass ein Kissen in meinem Gesicht landete. „Boar Fred, was soll das? Lass mich schlafen!", brummte ich. Da ich meinen Cousin schon kannte seit ich denken konnte, musste ich meine Augen nicht mal öffnen, um zu wissen, dass er der Übeltäter war. „Heute ist der letzte Schultag vor den Ferien du alter Brummbär. Jetzt steh schon... Ahhh! Wie siehst du denn aus?!" „Sexy, gutaussehend, unwiderstehlich?" Langsam öffnete ich die Augen und setzte mich auf.
Fred stand vor meinem Bett, den Vorhang noch in der Hand und... Ach du Scheiße! „Deine Haare! Du..." „Was meine Haare? Deine Haare!" Wir sahen uns gegenseitig entsetzt an, dann sprinteten wir ins Bad.
Als wir unsere Spiegelbilder sahen, schrien wir beide nochmal entsetzt auf. Meine Haare waren... pink! Knallpink! Was bei Merlins gepunkteter Unterhose... Neben mir fasste Fred sich entsetzt in seine quietschgrüne Mähne. Wer wagt es, uns so etwas anzutun? „Warum Merlin, warum? Womit habe ich das verdient?", jammerte mein Cousin nun. „Wir müssen das wieder geradebiegen! Komm schon Fred, hilf mir das Rückgängig zu machen!"
Wir probierten gegenseitig, uns wieder normal zu zaubern, doch es funktionierte nicht. Genaugenommen machten wir es nur noch schlimmer. Erst wechselten die Haarfarben, dann wieder zurück und schließlich begannen unsere Haare auch noch länger zu wachsen.
„Ich geb auf, ich geb auf!", schrie ich frustriert auf. „Womit haben wir das nur verdient? Wer würde uns so etwas antun? ... Ohhh!", jammerte Fred und dann traf uns gleichzeitig ein Gedankenblitz. „Ari!"
Nach der Schneeballschlacht hatten wir natürlich mit einer Rache ihrerseits gerechnet, doch seitdem war eine halbe Woche vergangen, in der sie sich uns gegenüber ganz normal verhalten hatte, also hatten wir nicht mehr damit gerechnet, dass noch etwas kommen würde.
Ich konnte mich nicht entscheiden, ob ich stink sauer oder stolz auf sie sein sollte. Der Streich mit dem Haare färben war natürlich uralt, doch ihr Zauber war wirklich gut und sie hatte sich ziemlich gerissen angestellt. „Deine Freundin wird mir immer sympathischer, auch wenn ich sie gerade am liebsten verfluchen würde. Die Kleine hat ganz schön was auf dem Kasten", stellte auch mein Cousin fest.
Arianna hatte uns trotz Bitten und Betteln bis nach dem Abendessen schmoren lassen. Den ganzen Tag hatten wir rumlaufen müssen wie zwei Clowns und mussten das Gelächter der anderen mit Würde ertragen.
Wir entschuldigten uns bei ihr für die unfaire Aktion am Wochenende und erst dann machte sie ihren Zauber rückgängig. „Endlich! Ich sehe wieder gut aus!", rief ich erleichtert auf. „Ich dachte, du siehst in allem gut aus." Damit zwinkerte sie und verschwand in Richtung Hufflepuff-Gemeinschaftsraum.
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Not another Hogwarts Romance...
FanfictionJames Sirius Potter schlägt keinen Flirt ab, doch es gibt ein Mädchen, dass ihm besonders unter die Haut geht: die schlagfertige Ari Kendall. Wird er sein Leben als einer der beliebtesten Singles von Hogwarts aufgeben und sie für sich gewinnen? Wi...