14) Herzschmerz

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„Und dann hat Roxy ihrem Dad einen seiner Scherz-Schweineringelschwänzchen an den Hintern geklebt und er hat es nicht bemerkt. Keiner hat ihm etwas gesagt und er ist den halben nächsten Tag noch damit rumgelaufen", erzählte Ria lachend unserer Zimmergenossin Paula.

Die Ferien waren vorbei und wir waren wieder im Zug nach Hogwarts.

Bei der Erinnerung an diese Pflichtaufgabe, die Roxy so perfekt ausgeführt hatte, bekam ich wieder einen Lachanfall. Es war einfach zu komisch gewesen, wie sogar Molly Weasley mitgespielt hatte.

Nach dem wir uns wieder beruhigt hatten und noch von dem Rest unserer Ferien berichtet hatten, erzählte Paula uns von ihrem Urlaub in den Bergen.

Hinterher schliefen die beiden ein und ich machte mich auf die Suche nach James.

Ich fand ihn schließlich in einem Abteil relativ weit vorne, doch er war nicht wie erwartet mit seinen Freunden, Cousins oder Teamkollegen zusammen, sondern mit einem Mädchen aus Slytherin.

Und. Diese. Schlampe. Steckte. Ihre. Zunge. In. Den. Hals. Meines. Freundes.

Was zum... Doch das schlimmste an dem Anblick, der sich mir bot, war, dass es ihm zu gefallen schien.

Entsetzt riss ich die Abteiltür auf. „James?!" Das Mädchen drehte sich zu mir und lächelte mich überheblich an. „Wir sind hier beschäftigt, also wenn du dir bitte ein anderes Abteil suchen könntest..." „Du hast sie ja nicht mehr alle! Das ist mein Freund, mit dem du da gerade rummachst!" Doch sie ließ sich nicht aus der Fassung bringen. „James, sag dem Mädchen doch bitte, dass sie nicht so ein Drama machen soll!" Erwartungsvoll sah ich ihn an, da er bis jetzt nichts gesagt hatte. Doch was ich sah, war wie ein Dolch, der sich mitten durch mein Herz bohrte.

Mit einem desinteressierten Blick schaute er zu mir. „Ja, lass uns alleine." Ich war fassungslos. Was passierte hier gerade? Ich spürte wie die Tränen begannen, meine Wangen zu überströmen. Ich machte auf dem Absatz kehrt und rannte davon.

Schluchzend stürzte ich zurück in unser Abteil und warf mich auf die Sitzbank, ohne darauf zu achten, Ria nicht zu wecken und ohne davon Kenntnis zu nehmen, dass Paula nicht mehr da war. Ich vergrub meinen Kopf unter meinen Armen und heulte Rotz und Wasser. Wie konnte James mir nur so etwas antun? Es war doch alles so perfekt zwischen uns. Ria war sofort bei mir und begann beruhigend meinen Kopf zu streicheln, doch es dauerte eine Ewigkeit, bis ich es fertigbrachte, zwischen meinen Schluchzern zu erzählen, was gerade geschehen war.

„Und er hat wirklich so getan, als ob du niemand wärst?", fassungslos und aufgebracht lief Ria in dem kleinen Abteil hin und her. „Das kann doch nicht sein. James war zwar immer ein Frauenheld, aber jeder Blinde konnte sehen, dass das zwischen euch etwas Echtes war. Ich kann es gar nicht glauben... Was denkt der sich eigentlich? Der kann was erleben, so mit meiner besten Freundin umzuspringen!" Ich war nur zu einem kraftlosen Nicken imstande. Mein Körper fühlte sich an wie eine leere Hülle.

Zwei Tage lang wehrte ich alle Versuche meiner Freunde ab, mit mir darüber zu reden oder mich aufzumuntern. Ich ging nur zum Unterricht, weil ich musste und hatte kaum Appetit. Die restliche Zeit verkroch ich mich in meinem Zimmer und badete in Elend. Wie konnte James mir sowas antun? Und warum hatte er nicht mal den Mumm ordentlich mit mir Schluss zu machen?

Am dritten Tag hatte Ria anscheinend die Nase voll.

Sie zog die Vorhänge zu meinem Bett auf und riss mir die Decke weg. „Was soll der Scheiß, Brianna? Lass mich in Ruhe!" „Arianna Kendall, du hörst mir jetzt zu, verdammt nochmal!" „Ich will aber nicht darüber reden, kapier das doch endlich!" „Nein! Ich hab dir was zu sagen und du wirst mir zuhören. James ist dir nicht fremdgegangen." „Ich weiß doch was ich gesehen habe und jetzt hör endlich auf über ihn zu reden!" „Zumindest ist er dir nicht willentlich fremdgegangen. Er war verhext von einem Liebestrank, den ihm diese..."

Mit einem Ruck setzte ich mich auf. „Was?!" „Jaa! Al hat es mir erzählt. Keiner von uns konnte glauben, dass James sich so verhalten würde, also sind wir der Sache nachgegangen und es hat sich herausgestellt, dass diese verrückte Tussi ihm einen Liebestrank eingeflößt hat." Oh Merlin...

„Oh Merlin! Das ist... Ich... Wie geht es ihm? Ich muss sofort zu ihm! Wie sehe ich aus?" Hektisch fuhr ich mir durch die Haare. Mit einem skeptischen Blick sah meine beste Freundin mich an. „Naja, ehrlich gesagt ziemlich beschissen." Das konnte ich mir vorstellen. Vermutlich war ich blass, hatte die Augenringe des Todes und meine Haare waren zerzaust. Außerdem trug ich nur eine alte Leggings und ein noch älteres, viel zu großes T-Shirt von meinem Vater.

„Egal, ich muss sofort zu ihm!" Damit sprang ich auf und rannte los, ohne auf Ria zu achten, die mir noch etwas hinterherrief.

Erst als ich schon die Treppe zur großen Halle hochrennen wollte, fiel mir ein, dass ich keine Ahnung hatte, wo ich hinmusste. Wie spät war es überhaupt? Vermutlich gab es bald Abendessen.

„Ari!", schrie Ria vom Ende des Ganges. „Er ist vermutlich noch auf der Krankenstation." „Danke!" Also setzte ich mich wieder in Bewegung und rannte so schnell ich konnte zum Krankenflügel.

„James!" Dort lag er vor mir auf einem der weiß bezogenen Betten und sah etwas blass um die Nase aus. Sofort stürzte ich zu ihm und ließ mich in seine Arme sinken. „Oh Merlin, James, bin ich froh dich zu sehen!" „Ari! Keine Sorge, mir geht es wieder gut. Ohne euch wäre ich wohl immer noch das Opfer dieser Verrückten. Danke!"

Er setzte sich auf und wischte mit dem Daumen eine Träne weg, von der ich nicht mal bemerkt hatte, dass sie mir über die Wange kullerte. „Naja, ich... Das waren die anderen. Ich dachte, naja... ich dachte du hättest mit mir Schluss gemacht. Ich war am Boden zerstört und..." „Was!? Du dachtest ich hätte mich wirklich so verhalten?" „Naja, ich hab euch gesehen, wie ihr rumgemacht habt und du... meintest einfach ich soll weggehen."

Er distanzierte sich ein wenig von mir. „Und du hast geglaubt das wäre ich? Du dachtest ich würde dir einfach so fremdgehen?" „Naja, dass Bild war ziemlich offensichtlich." Schmerz durchzuckte seine Augen. „Ich dachte, du würdest es besser wissen. Ich dachte, du kennst mich besser als das." „Ja, eigentlich..." „Ich dachte, du würdest mir vertrauen." Nun ließ er endgültig von mir ab und seine Stimme wurde zum Ende hin immer leiser.

„Ich vertraue dir ja, aber..." „Lass gut sein, Ari. Ich glaube, es wäre besser, wenn du jetzt gehst." Bestürzt sah ich ihn an. Ich meine, er hatte Recht, ich hätte das hinterfragen sollen, aber ich war in dem Moment einfach so verletzt gewesen.

„Aber James ich..." „Geh bitte!", sagte er mit brüchiger Stimme und wandte sich von mir ab. Mein Herz zerriss zum zweiten Mal in Tausend Teile. Es tat unendlich weh, ihn so enttäuscht zu sehen. Ihn so enttäuscht zu haben.

Langsam stand ich auf und ging.

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Drama Drama Drama!
Es gibt wohl in jeder Beziehung irgendwann mal Streit... Findet ihr James Reaktion gerechtfertigt oder übertreibt er? Schreibt es mir in die Kommentare!
Wie nähern uns dem Ende der Story... Je mehr Rückmeldung ich bekomme, desto schneller lade ich die letzten Kapitel hoch.

LG (:

Not another Hogwarts Romance...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt