Bad Idea

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Auf Borutos Gesicht breitete sich ein Lächeln aus, als er sich ans andere Ende setzte und sich an die Wand lehnte.

,,Worüber wollen wir denn reden?"

Sarada wollte, dass er das Gespräch begann.

Er runzelte nachdenklich die Stirn. Unerwartet fasste er über das Bett und legte seine Hand auf ihre. Die Berührung sandte sofort wohlige Schauer durch ihren Körper.

,,Du hättest mit jemanden reden können, bevor du einfach den Entschluss gefasst hast, abzuhauen."

Richtig. Aber sie hatte keine Wahl. Es gab etwas tief in ihr, dass nach Antworten verlangte. Diese Antworten konnte ihr niemand in Konoha geben, selbst ihre Mutter nicht.

,,Ich habe dir ja gesagt, es gibt da Dinge, die du nicht weißt. Und ich rate dir: Hör auf es herausfinden zu wollen."

Lange und eindringlich sah er sie an. Unter der Intensität seines Blickes begann sich ihre Haut zu erwärmen. Wie machte Boruto das?

,,Ich glaube, du siehst dich in einem völlig falschen Licht."

Sie presste die Lippen aufeinander und schüttelte den Kopf. ,,Du kennst eben mein wahres Ich nicht."

,,Vielleicht."

Wie in Zeitlupe beugte er sich vor. Wie von selbst öffnete sich ihr Mund, um etwas zu sagen, vielleicht um ihn aufzuhalten, doch es kamen keine Worte daraus hervor. Gebannt sah sie nur auf seine Lippen. Es war ihr unmöglich, es nicht zu tun. Ein leises Lachen ließ sie zusammenfahren, und Sarada merkte, dass er sie dabei ertappt hatte, wie sie ihn angestarrt hatte. Hastig senkte sie den Blick. Ihre Miene verfinsterte sich.

,,Was habe ich gesagt, dass du so ein finsteres Gesicht machst?" Sanft drückte er ihr mit einem Finger das Kinn nach oben, sodass sie gar keine andere Wahl hatte, als ihn anzusehen.

Damit wollte sie lieber nicht herausrücken. Ihre Gedanken gehörten nur ihr alleine und sie würde sie nicht mit ihm teilen. Das wäre zu peinlich. Scharf zog Sarada plötzlich die Luft ein, als sie bemerkte, wie nah sein Mund ihrem war. Ganz nah. Ihre Gedanken überschlugen sich. Das war eigentlich der Moment, in dem sie die Flucht ergreifen sollte, doch sie konnte nicht. Etwas in ihr bewegte sie zum Bleiben. Wenn er drauf und dran wäre, sie zu küssen, würde sie es zulassen, auch wenn es falsch war. Sie wollte ihn bei sich. Und sie wollte mit ihm herumknutschen. Noch immer wärmte sein Atem ihre Lippen, aber Boruto überwand die kleine Distanz zwischen ihren Lippen nicht. Seine Finger umklammerten fest die Bettdecke.

,,Freunde", murmelte er leise.

Ob es für sie oder für sich selbst bestimmt war, konnte Sarada nicht sagen. Dann zog er sich zurück, wenn auch nur ein klein wenig. Keine Ahnung, wie Boruto es schaffte, doch seine bloße Nähe schaffte es, dass sie ein Prickeln durchfuhr. Erst als er aufstand und den Türgriff umfasste, ging ihr auf, dass er gehen wollte.

,,Ich kann jetzt nicht mit dir reden. Nicht so. Nicht alleine mit dir in einem Raum."

Die Traurigkeit in seiner Stimme versetzte ihr einen Stich mitten ins Herz. Dann war er weg und die Tür fiel geräuschvoll ins Schloss. Frustriert stöhnte Sarada auf, während sie sich an das Kopfteil des Bettes lehnte.

Wieso hatte sie zugestimmt zu reden?

Wohin er jetzt wohl ging?

An Schlaf war noch eine ganze Weile nicht zu denken. Der Raum erschien ihr nun noch ein wenig kleiner, er erdrückte sie förmlich. Ihr Blick glitt zur Uhr. Eine Stunde war vergangen, seit Boruto geflohen war. In diesem Zimmer bekam sie den Budenkoller, und Rio erwartete sie. Es gab keinen Grund ihn zu versetzen. Nicht mehr. Zwar war sie nicht in der Stimmung für eine Unterhaltung, doch sie brauchte eine Ablenkung. Und diese bot er ihr. Es waren die falschen Gründe, warum sie sein Angebot annahm, aber im Moment war es ihr egal solange sie nur nicht an Boruto denken musste.

Until my last breath/Naruto FF Part Drei Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt