[13] Horse talk

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Yoongi war sichtlich überfordert mit seiner Aufgabe. Irgendwas ging im Privatleben des Kaisers vor sich, was ihn dazu veranlasste seine Gemächer immer seltener zu verlassen und nicht im Trohnsaal zu erscheinen. Yoongi wettete darauf, dass es an dem seltsamen Jungen lag, den er selbst nicht leiden konnte. Was mischte er sich in die Angelegenheiten im Palast ein? Was stellte er mit dem Kaiser an? Jetzt musste Yoongi diese dämlichen Aufgaben erledigen. Sämtliche Boten, die um eine Audienz beim Kaiser baten und obere Hausangestellte, die nicht mehr weiter wussten, wandten sich nun an den frisch gebackenen obersten Offizier.

Und das nur, weil Jungkook ihm irgendwann an diesem Tag die Anweisung gegeben hatte, stellvertretend die Kontrolle zu haben. Dabei war er für das Militär zuständig und nicht für das ganze Kaiserreich! Zudem war Yoongi in Gebieten, die ihn nicht interessierten, ein eher fauler Typ. Das hatte er natürlich mal wieder seiner dämlichen zweiten Gestalt zu verdanken! Er war ein lächerlicher fauler Kater und der Gedanke machte ihn traurig. So würde ihn niemand akzeptieren. Namjoon hatte ihn auch nur gemocht, weil dieser ein Außenseiter war. Jetzt hatte er die oberste Position und alle mussten ihn respektieren, doch trotzdem fielen hier umd da gemeine Sprüche, die Yoongi verletzten und wütend machten. Er wollte hier nicht sein. Er wollte nicht diese Aufgaben machen. Und eigentlich hatte er die Hälfte dieses Wochentages regelmäßig frei.

Aber Kaiser Jungkook hatte ihm den Befehl doch nur für die Zeit erteilt, in der er weg reiten wollte, oder?....
Langsam stahl sich ein Grinsen auf das Gesicht des minthaarigen. Er hatte seine Pflichten theoretisch schon erfüllt und er hatte auch schon einen Plan, was er mit der gewonnenen Freizeit anstellen wollte. Sein Weg führte ihn zu den Stallungen. Er besaß auch ein eigenes Pferd. Zwar war es kein edler Rappen, wie er gerne einen hätte, sondern bloß ein etwas struppiger Brauner, aber er hatte trotzdem Freude am Reiten. Generell mochte er Pferde an sich. Es war nicht irgendwie sein Hobby zu Reiten und er setzte sich auch nicht wirklich mit Pferdekram auseinander, aber er mochte diese Tiere. Sie hatten für ihn, schon immer ein aufgewecktes und freies Wesen gehabt. Das mochte Yoongi an ihnen, weil er selbst, durchgehend mit einem müden, schlecht gelaunten, oder sogar betrübten Blick durch die Gegend lief.

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Nach einer ganzen Weile, in der er durch Dörfer und kleine Gassen geritten war, kam Yoongi endlich am Anfang seines Zieles an: Der Hauptverbindungsstraße. Dort wo am Ende unzählige Männer des Zolls Wache hielten und die Reisenden überprüften,
die die Schnellstraße nutzten. Es war der kürzeste Weg zum anderen Reich, doch die Edelmänner nutzten für gewöhnlich Umwege durch die Natur, um Straßenräubern und Unfällen zu entgehen. Für sie gab es die Regel, dass zwei Soldaten oberen Standes sie begleiten mussten, denn die Sicherheit durch Zoll und Straßenwacht wäre ihnen sonst nicht gewährt.

Der junge Soldat war in seinem ganzen Leben nur drei mal im Reich der Liebe gewesen und bisher immer, als Begleiter des Kaisers in der Kutsche mitgereist, außer das eine Mal, als sie die dämlichen Flughunde ausleihen mussten. Dementsprechend hatte Yoongi noch nie die berüchtigte Hauptstraße passiert und war aufgeregt und voller Vorfreude, erneut in das Reich der Liebe zu reisen. Nur dass er dieses Mal über den offiziellen Weg ritt.

Als er sein Pferd über einen Seitenweg auf die riesige breite Pflasterstraße lenkte, die in ein endloses verregnetes Nichts zu führen schien, kribbelte alles in ihm. Er war fast so aufgeregt wie damals immer, als er noch seinen Geburtstag feiern durfte. Langsam ließ er das Pferd auf den breiten staubigen Streifen am Rand gehen. Dort würde es sich nicht verletzen, wenn Yoongi das tun würde, was er die ganze Zeit schon hatte tun wollen: Galoppieren, so schnell es ging.

Er drückte dem Pferd, seine Beine in die Seite und es wurde schneller. So stoben sie über die breite Straße, durch den kühlen Wind. Dieses Mal musste Yoongi sich nicht darüber ärgern, dass er keine Mütze trug, denn er hatte, von der Schicht eben, noch seinen Soldatenhelm an.

EMPIRES     |Jikook/Kookmin|Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt