Kapitel 14

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Was hatte ich getan? Wie konnte das passieren? Sofort kniete ich mich neben ihn und checkte seinen Puls. Er war schwach, aber zum Glück war der Puls vorhanden. Ich atmete Erleichtert aus. Da hörte ich, wie sich uns einige Personen näherten. Schnell sprang ich mit einem letzten Blick auf Neji in Deckung als auch schon drei Gestalten erschienen. Es waren Tenten, Lee und Gai. "Neji!"

Rief Lee erschrocken, als sie Neji schwer verletzt und bewusstlos auf dem Boden liegen sahen. Schnell waren sie an seiner Seite und Tenten prüfte seinen Puls. "Er lebt!"

Teilte sie den anderen erleichtert mit. "Aber sein Zustand ist kritisch... Wir müssen ihn sofort ins Krankenhaus bringen!"

Sie hohlte aus einer ihrer Rollen eine Krankentrage. Vorsichtig hoben sie und Lee Neji auf die Trage und trugen ihn vorsichtig in Richtung Konoha. "Wieso ist er auch allein losgestürmt..." beschwerte Tenten sich lauthals. " Er ist doch sonst derjenige, den einen kühlen Kopf behält...!"

"Ich denke wir alle wissen, warum er so gehandelt hat..."

Rief Gai ihr zu, der sich noch nicht gerührt hatte. Sein Kopf drehte sich in meine Richtung und er starrte mich direkt an. Erschrocken wich ich zurück. Ich hatte mein Chakra doch fast komplett unterdrückt. Ich machte mich auf einen Angriff gefast, doch Sensei Gai hatte sich umgedreht und war hinter den anderen her gegangen. Kurz saß ich noch in meinem Versteck. Mein Herz klopfte mir bis zum Hals und irgendwie hatte ich immer noch das Gefühl jeden Moment angegriffen zu werden. Nach einiger Zeit, in der nichts passierte beruhigte sich mein Herzschlag wieder und ich ging weiter. In dem Moment hatte ich kein direktes Ziel. Ich lief einfach immer weiter und weiter. Ich musste einfach weg... Weg von Konoha, weg von der Person, die ich verletzt hatte und von denen, die ich noch verletzten könnte.

Ich lief einfach. Doch irgendwann kam ich an, wo ich unbewusst hin gewollt hatte. Die Hölle. Meine Beine hatten mich bis vor dem Berg gebracht, in dem sich die Hölle befand. Ich fühlte mich schlapp. Meine Kraft hatte mich verlassen und ich fühlte mich schwach. Es brauchte meine letzte Kraft, um mich zum Eingang zu schleppen, der im Berg versteckt war. Als die Wachen mich sahen, kamen sie mir zu Hilfe, doch wehrte ab. Sie traten zurück und öffneten schell das Tor. Ich nickte ihnen dankend zu und schleppte mich in die Hölle. Das Tor schloss sich hinter mir und ich gab nach. Meine Beine fühlten sich weich an und ich musste mich an einer Wand stützen, um nicht zu fallen.Verdammt! Normalerweise frischt sich mein Chakra doch innerhalb von Sekunden auf... Langsam rutsche ich an der Wand auf den Boden, um mich kurz auszuruhen.

Da durchströmte mich endlich neues Chakra. Seltsam, dass es so lange gedauert hat... Langsam erhob ich mich und wollte in den Jashin Modus wechseln. Aber es tat sich nichts... Was zum?! Ich war verwirrt. Dann atmete ich einmal tief durch und versuchte es erneut. Wieder nichts... Nach ein paar weiteren Versuchen gab ich verzweifelt auf und versuchte stattdessen in Gedanken Kerberos zu kontaktieren, doch ich konnte ihn nicht einmal spüren. Etwas aufgewühlt wusste ich erst nicht, was ich tun sollte, bis mir einfiel, dass ich Kerberos einfach herbeirufen konnte.

Ich war so zerstreut, dass ich mich bei den ersten zwei Versuchen mit den Fingerzeichen vertat. Schließlich schaffte ich die richtige Kombination. Ich schlug mit der Hand auf den Boden und... Schon wieder nichts?! Was? Wieso? Ich bekam Panik. Was war hier los? Was passierte mit mir? Erst die Erinnerungen, dann die Kraft, die mich kontrollierte und jetzt konnte ich nicht einmal mehr meine Kräfte einsetzten. Es wurde mit einem mal zu viel. Ich stolperte rückwärts und rutsche erneut an der Wand auf den Boden. Meine Gefühle überwältigten mich und ich fing an zu weinen. War war hier los? Warum passierte das alles? Ich fühlte mich schwach und hilflos.

So saß ich da. Ich bin mir nicht sicher, wie lange es war. Es könnten nur einige Minuten gewesen sein, aber es hätten genau so gut mehrere Stunden gewesen sein können. Irgendwann ließ der Tränen-schwall nach und ich saß einfach da, starrte in die Luft und versuchte mich zu beruhigen. So vergingen weitere Minuten oder Stunden, bis ich mich soweit beruhigt hatte, dass ich wieder aufstehen konnte.

Mit zitternden Beinen schleppte ich mich hinunter, an dem kleinen Dorf vorbei, dass unter dem Eingang lag, und langsam immer weiter ins Zentrum der Hölle, wo das Schloss stand. Nach und nach wurde mein Zustand wieder stabil und bald konnte ich wieder normal laufen.

Ich lief eine Weile, während die Schmerzen in meinem Arm mal milder, mal stärker wurden, bis ich mich schließlich doch dazu entschloss in eines der Dörfer zu gehen um dort mit Kerberos in Kontakt zu treten... Langsam ging ich durch die relativ leeren Straßen. Links und Rechts konnte ich ab und zu Kinder spielen sehen, doch auch einige Obdachlose Dämonen. Leider war auch dieses Problem hier nicht unüblich... Die Hölle war in den letzten Jahrhunderten zu klein geworden, doch es gab nicht viel, was wir dagegen tun konnten.

Bald darauf kam ich an der Drachenstation an. Es waren nur ein paar Dämonen anwesend, die gerade einen Brief verschickten oder einen abholten. Ich ging zu einem der Schalter und holte mir einen leeren Brief, auf dem ich eine kurze Nachricht an Kerberos schrieb, in der ich die Momentane Situation zusammenfasste. Dann gab ich die Nachricht ab. "Das macht 13 Silbermünzen."

Sagte der angestellte Tengu "Uhm.. Kann ich im Nachhinein bezahlen? Ich wollte gerade jemanden hohlen, der mich nach Hause nimmt, er kann auch Münzen bringen."

Fragte ich unsicher. Natürlich hatte ich kein Geld dabei. Normalerweise Flog ich einfach... "Sehen sie Lady... Wir haben hier täglich Leute, die versuchen uns abzuziehen. Keine Bezahlung... Kein Drachenbote. Verstanden?"

Meinte da der Tengu recht harsch. "Es geht sicher ganz schnell. Ich habe all meine Münzen zuhause, es ist sehr weit weg und-"

"Hab ich mich unklar ausgedrückt? Keine Bezahlung, kein Drache!"

Meinte da mein Gegenüber laut und schmiss den Brief vor mich.

Da Meldete sich jemand hinter mir zu Wort. "Geben sie der Lady den Drachen! Ich bezahle."

Überrascht drehte ich mich um. Hinter mir stand eine alte Orgerfrau, die nun einige Münzen aus ihrer Tasche holte und sie dem Mann hinter den Tresen gab. " Vielen Dank! Ich werde es ihnen sofort zurückgeben, wenn ich das Geld bekomme!"

Bedankte ich mich rasch. "Nein passt schon Liebes, ich helfe gerne. Wir müssen uns doch alle gegenseitig helfen, solange wir in dieser misslichen Lage sind. " erklärte sie mir und ich bekam sofort ein schlechtes Gewissen, als sie fortfuhr: "Insbesondere, wenn Jashin weiterhin nichts unternimmt!"

Sie spuckte den Namen 'Jashin' quasi aus und mein Herz sank mir in die Hose. Sie schien meinen Gefühls wechsel nicht zu bemerken, während sie weiter unwissend über mich schimpfte. Ich wäre am liebsten hier und jetzt im Erdboden versunken. Als sie letztendlich bemerkte, dass ich mich unwohl fühlte änderte sie schnell das Thema. Kurz darauf hatte sie alles erledigt und nachdem ich mich erneut für das Geld bedankt hatte verließ sie die Drachenstation. Nachdem sie aus der Tür war drehte ich mich zu dem Tengu und fragte: "Kann ich nochmal schnell meinem Brief etwas hinzufügen?"

So hier ist das nächste Kapitel. Ich hoffe es hat euch gefallen xD
Mir fällt nichts weiter ein, also bis nächstes Mal ^^

Another Uchiha 2 | Naruto FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt