„Mein Gott! Es ist nur eine Schule! Ich will hier nicht verrotten müssen!" schreie ich bevor ich die Tür hinter mir zu schlage. Ich bin jetzt 17 Jahre alt und Mom will mich immer noch privat unterrichten lassen. Was soll das denn?! Ich will mich mal mit jemandem unterhalten, der nicht dafür bezahlt wird mit mir zu reden! Frustriert lasse ich mich in meinen Sessel fallen. „Tja zum Glück..." murmle ich zu mir selbst und blicke mich auf der Suche nach meinem Handy um.
„Kann ich etwas für sie tun Merylin?", ich schrecke zusammen, eines der Hausmädchen steht in der Tür zum Bad. Mein Gott, überall lauert irgendwer. „Nein! Und wenn jetzt bitte alle, die sich noch in meinen Räumen befinden, verschwinden würden..." brülle ich jetzt und bereue es direkt wieder, die Angestellten können schließlich auch nichts dafür. Aber bevor ich mich entschuldigen kann, sind schon drei Hausmädchen aus der Tür gehuscht.Endlich entdecke ich mein Handy auf dem Kaminsims. Ich telefoniere nie mit Dad, er ist andauernd in Besprechungen irgendwo anders auf der Welt, eigentlich darf ich ihn nur in absoluten Notfällen anrufen. Ich liebe ihn trotzdem, wenn er zuhause ist dann verbringen wir so viel Zeit wie möglich zusammen.
Als ich anrufe ist erstaunlicherweise nicht besetzt, er geht nach dem dritten Klingeln ran.
„Hallo Merylin, Schätzchen!" ich verstehe nicht, warum mich jeder in jedem Satz mit meinem Vornamen anspricht, ich sehe der Frau nicht im Ansatz ähnlich.
„Hey, Dad. Ähm ich hätte da mal eine Frage. Und Mom ist nicht unbedingt begeistert, aber...", ich lasse eine Pause.
„Immer raus damit, vielleicht kann ich deine Mutter umstimmen." er wirkt gelassen und scheint gerade wirklich nicht beschäftigt zu sein.„Also da ist ja diese Schule... in der Innenstadt. Du weißt schon... Ich hab echt keine Lust mehr nur hier unterrichtet zu werden und ich würde gerne ein paar Leute kennenlernen. Also eigentlich will ich nur dass du mir die Erlaubnis gibst auf diese Schule zu gehen." ich mag es nicht ihn um Sachen bitten, weil er schon so viel für mich tut und mir schon immer Freiheiten gibt, die Mom nie zulassen würde. Er seufzt.
„Ich glaube auch das wäre gut für dich, aber du weißt wie deine Mutter dazu steht... Hör zu: ich werde sie gleich anrufen und versuchen einen Kompromiss für dich zu finden, ja? Deine Mom sagt dir dann zu welchem Ergebnis wir gekommen sind. Freu dich aber nicht zu früh.", ich grinse aufgeregt. Wenn Dad mit ihr redet, darf ich bestimmt.
„Merylin! Komm bitte runter, dein Vater hat mich überredet!" Endlich! Ich warte gefühlt seit Stunden darauf, dass Mom ruft.
„Also, ich mache das jetzt kurz und schmerzlos. Du wirst mich nicht unterbrechen und nicht diskutieren.", ermahnt Mom mich. Ich nicke. „Okay. Du darfst ab nächster Woche auf diese Schule gehen, vorerst nur alle zwei Tage und mit einem anderen Namen. Morgen kommt unser Sicherheits-Chef und dir wird beigebracht was du brauchst, was du sagen darfst und wie du dich verhältst. Bemerke ich, dass dieses ganze Experiment einen schlechten Einfluss auf dich hat, wirst du sofort wieder nur zuhause unterrichtet. Ist das klar?", ich nicke, quieke aufgeregt und falle meiner Mom um den Hals. „Danke, du bist die Beste!", sie erwidert die Umarmung und ich weiß dass sie lächelt.
„Nein, da gehe ich auch nicht mehr hin. Ich hab jetzt einen Personal Trainer, das ist so super. Nicht jedes Mal zum Studio fahren und heiß ist er noch dazu." höre ich Courtney zu Crystal sagen, ich hasse diese Treffen. Wer hat sich das ausgedacht? War hat sich gedacht, es wäre nötig alle zwei Wochen ein Treffen mit allen Rich-Kids aus der Gegend zu machen? Ich weiß dass das hier nicht das echte Leben ist. Das hier ist eine Traumwelt, in der es egal ist wie krass dir ins Hirn geschissen wurde. Warum sind die mit dem besten Zugang zu Bildung immer die Dümmsten? Inzwischen warte ich nur noch auf das Treffen mit den Sicherheits-Typ. Ich kann immer noch nicht fassen, dass Mom gestern entschieden hat, dass ich tatsächlich auf eine echte Schule gehen darf!
„Hier ist dein Handy, das benutzt du ausschließlich für Kontakte aus dieser Schule. Es ist mit einem Chip versehen, so wissen wir immer wo du dich befindest während der Schulzeit.", ich nicke und starre auf das neue iPhone, welches er mir gibt. Inzwischen wünsche ich mir das alberne Treffen zurück. Seid einer Stunde erklärt der Typ mir jetzt schon, warum es angeblich so gefährlich ist auf eine öffentliche Schule zu gehen. Sogar ein Messer soll ich mitnehmen. Und warum ein Chip in dem Handy ist, verstehe ich auch nicht.
Jetzt sind wir in der Phase angekommen in der ich meine neue Identität vorstelle, ich komme mir vor wie bei einer Prüfung. Wenn Mom nicht gefällt was sie gleich hört, muss ich das mit dem Sicherheits-Typen noch einmal ändern und darauf hab ich nun wirklich keine Lust.
„...Oh Ach so: ich heiße Macy Mahon." füge ich am Ende meiner ewig langen Rede dazu. Mom nickt grinsend. „Deinen Namen hättest du ruhig am Anfang sagen können. Aber ansonsten ist es in Ordnung so, du musst dich eben unbedingt dranhalten.", jetzt nicke ich. Endlich habe ich das hinter mir.
Schon bald darf ich eine echte Schule besuchen!
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Das echte Leben
Teen FictionAbgeschlossen mit 2. Teil on the way ("Going to hell anyways") ___________________________________________________________________ "I tripped on the urge to feel alive" Merylin darf endlich auf eine richtige Schule gehen und kommt mal weg von all de...