Nachdem Mom mich ausgefragt und danach belehrt hatte, habe ich auch etwas gegessen. Inzwischen ist sie wieder weg, hat mir aber Caleb da gelassen. Dieses unangenehme Schweigen tut fast physisch weh. Ich hatte garnicht mehr mit ihm zu tun, nachdem ich mit Zack zusammen gekommen bin und dass Mom ihn heran geordert hat, bringt mein Blut zum kochen.
„Wie ist das eigentlich so gut ausgegangen? Also wer hat den Notarzt gerufen? Deine Mutter hatte das garnicht gesagt...", aber sonst hat sie schon alles erzählt oder wie? Ich zögere.
„Na ja, mein Freund hat sich Sorgen gemacht und...", die Tür geht auf und im selben Moment lassen mich meine eigenen Worte erschaudern. Mein Freund...
„Hey... du hattest-", Zack bleibt im Türrahmen stehen, als er Caleb sieht.Kurz sieht er zwischen uns hin und her.
„Zack... äh...", stottere ich und Caleb mustert ihn abschätzig. Gott, diese reichen Bonzen haben auch nur Mistsöhne!
„Falsches Zimmer." sagt Caleb straight heraus und ich fange ungehalten an zu lachen.
„Für wen hältst du dich, meinen Freund raus zu schicken?", frage ich Caleb mit kalter Stimme. Hauptsache Zack streitet das jetzt nicht ab, sondern spielt seine Rolle.Kurz zieht Zack die Augenbrauen hoch, bevor er grinst.
„Wer ist das, Mary?", fragt er und er schenkt Caleb den Blick, der eben noch auf ihn selbst gerichtet war. Als ich diesmal die Hand nach ihm ausstrecke kommt er tatsächlich zu mir und nimmt sie kurz. Er tut so, als wäre nichts passiert und hilft mir Caleb hoffentlich los zu werden.
„Zack, das ist Caleb. Ein Freund der Familie.", sage ich und Caleb sieht mich vollkommen verwirrt an. In meinem Krankenhausbett, sitze ich wie auf einem Thron. Zack nickt kurz und sieht mich dann an.„Du hattest dich nicht mehr gemeldet, da wollte ich mal nach dir sehen." sagte und streicht mir über den Kopf. Jetzt ist Caleb offiziell das dritte Rad am Wagen.
„Alles gut. Was ist mit Stella? Ich hatte versucht sie anzurufen." erzähle ich.
„Ich habe ihr alles erzählt und sie ist froh, dass du hier schnell raus kannst. Vermutlich hat sie das Handy nicht gehört, kennst sie ja. Außerdem war Jacob da... von ihm auch noch mal Gute Besserung.", ich nicke.
„Hast du gegessen?", das ist keine Frage um Caleb zu verscheuchen. Da liegt echte Besorgnis in seinem Blick, die mich traurig lächeln lässt. Ich nicke. Am liebsten würde ich ihn zu mir runter ziehen und küssen. Aber wir haben uns nich nicht ausgesprochen und außerdem sitzt Caleb noch immer in der Ecke und glotzt uns fassungslos an. Zack bemerkt meinen klagenden Blick und richtet seinen Blick auch auf ihn.„Macht es dir was aus zu gehen? Ich konnte noch garnicht alleine mit ihr sprechen...", zuckersüß spricht er die Lüge aus und ich muss ein Grinsen unterdrücken. Caleb steht auf, nimmt seine Jacke und geht wortlos raus. Fast tut er mir Leid, aber es war taktlos von ihm zu kommen. Als die Tür zu geht bricht Zack in schallendes Gelächter aus.
„Wer war denn der Affe?", ich muss schmunzeln. Zack zieht sich einen Stuhl ans Bett und sieht mich an.
„Wie lange ist der schon hier?" fragt er jetzt.
„Viel zu lange." sagt ich uns seufze in Gedanken an die letze halbe Stunde.
„Hättest du doch geschrieben, dann wäre ich früher gekommen.", er lächelt und hätte es vermutlich tatsächlich getan, aber er weiß auch, dass ich nie im Leben auf diese Idee gekommen wäre. Irgendwann wäre Caleb auch von selbst gegangen, zumal es schon 22 Uhr ist.
„Morgen lassen sie mich wieder gehen." sage ich und will eigentlich auf eine Frage hinaus, sage aber doch nichts.
„Gut.", jetzt tritt wieder die schöne Stille ein, die mit Caleb so unangenehm war. Eigentlich hätten wir genug zwischen uns zu stehen, womit wir die Stille locker füllen könnten. Aber jetzt ist nicht der Zeitpunkt, um sowas zu diskutieren. Ich bin überrascht, als Zack seine Arme verschränkt auf meine Decke legt, seinen Kopf darauf bettet und die Augen schließt. Ich hab nie daran gedacht, wie fertig ihn das ganze machen muss. Er war nichtmal beim Training, erinnere ich mich. Ich lege meine Hand auf seinen Kopf und fahre durch das weiche Haar. Vielleicht wird das alles ja nie gut gehen, aber im Moment genieße ich das Gefühl, das nur er mir geben kann. Es fällt mir schwer das nach der ganzen Scheiße zuzugeben, aber ohne ihn kann ich nicht mehr. Und ich hatte bis jetzt die Dreistigkeit, mich eine emanzipierte junge Frau zu nennen! Ich hätte nicht gedacht es so schnell gehen kann, ich muss nur aufpassen, dass es nicht genau so schnell wieder endet.
DU LIEST GERADE
Das echte Leben
Teen FictionAbgeschlossen mit 2. Teil on the way ("Going to hell anyways") ___________________________________________________________________ "I tripped on the urge to feel alive" Merylin darf endlich auf eine richtige Schule gehen und kommt mal weg von all de...