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Ich starre auf mein Handy. Er wird nicht zu spät kommen, trotzdem bin ich paranoid. Wie immer. Dieser Abend wird dermaßen nerven aufreibend.

„Dreh dich ein Stück nach rechts und hör auf auf das Ding zu starren.", ich lache als ich die Nachricht erhalte. Was für ein dramatischer Auftritt. Da steht er, die Hände in den Hosentaschen. Bei dem Anblick muss ich seufzen, der Smoking steht ihm verdammt gut.

„Hattest du Angst ich komm nicht oder wie?", er lacht als er einen Arm um mich legt. Jedes Mal fällt die Anspannung sofort von mir ab.

„Mich machen die Leute hier nur irgendwie immer nervös.", gebe ich zu. Ich streiche mein Kleid glatt und checke meine Frisur.

„Du siehst perfekt aus, hör auf dir Sorgen zu machen.", ich nicke und dann gehen wir los. Ich kenne dieses Gebäude, dieses Event findet hier jedesmal statt. Wie ein Palast schillert es, drinnen spielt Musik und alle hier sehen unverschämt gut aus. Zack nimmt meine Hand als wir eintreten. Ich sehe mich um, die meisten kenne ich, dafür will ich aber mit den meisten auch nicht reden. Im besten Fall treffe ich Alice.
Auf gehts. Ich ziehe Zack weiter in den großen Saal hinein.

„Verdammt! Das ist ja anders krass hier.", Zack schaut staunend zur lächerlich hohen Drecke hoch. Ich nicke. Jetzt sieht er mich an. „Meine Welt ist das sowieso nicht, aber du scheinst das ja auch nicht gerade zu genießen.", er hat  recht.

„Muss ich halt durch. Mich kann hier nicht jeder leiden.", fasse ich die Situation sehr reduziert zusammen. Er nickt verstehend und zieht mich an sich.

„Komm nachher mit zu mir, Okay? Dieses Mal kannst du dich nicht raus reden, morgen ist Feiertag.", ich nicke und er küsst mich. Ich bekomme von diesem Gefühl nicht genug, wie er ganz vorsichtig und zärtlich ist. „Dann lass uns das hinter uns bringen."

„Mary!", Alice. Sie nähert sich zügig. Jetzt gehts los.

„Alice? Wir haben uns ja ewig nicht gesehen.", sage ich lachend uns begrüße sie mit einer Umarmung.

„Das stimmt, du hättest dich ja melden können.", jetzt mustert sie Zack. „Das ist nicht Mark.", stellt sie fest. Zack hebt die Brauen und grinst.

„Nein. Das ist Zack. Mein Freund. Zack, das ist Alice, eine alte Freundin.", stelle ich vor und sie nicken sich zu.

„Ich geh was zu trinken holen, okay?", vermutlich will er mich mit ihr allein lassen und obwohl ich mich weitaus wohler mit ihm in meiner Nähe fühle, nicke ich. Schon hat er meine Hand los gelassen und ist auf dem Weg zur Bar.

„Wo hast du den denn her? Der ist wirklich heiß...", ich mag nicht wie Alice meinem Freund hinterher schaut. Ich lache trotzdem.

„Aus der Schule.", ihre Augen werden groß. Sie hat sicher davon gehört, dass ich auf eine Öffentliche gehe.

„Und wie ist er so? Warum bist du mit ihm zusammen?", fragt sie, als würde es einen Unterschied machen, dass ich ihn nicht von Kontakten meiner Eltern kenne.

„Er macht mich glücklich. Ich kann alles mit ihm machen, habe ich das Gefühl.", sie muss ja nicht alles wissen.

„Cool. Naja wir sehen uns bestimmt nochmal. Ich muss zu meinem Date, der wartet bestimmt schon.", sagt sie und ist verschwunden. Schon stehe ich allein da. Am besten gehe ich zu Zack, an die Bar. Die Frage ist nur an welcher von den dreien er ist, wegen Alice hab ich nicht darauf geachtet wohin er gegangen ist.

„Merylin?", ich seufze. Und schon geht es weiter. Caleb. Ich setze ein unschuldiges Lächeln auf und drehe mich um. An seinem Arm hängt glücklicherweise ein Mädchen. Blond, in einem violetten Kleid und widerlich perfekt. Caleb sieht auch nicht schlecht aus, es ist nur etwas lächerlich dass er eine Fliege in der Farbe des Kleides seiner Begleitung trägt. Das ist kein Schulball, wo irgendwer zum König gewählt wird oder so. „Ganz ohne Begleitung hier?". Frechheit. Denkt er, ich kenne niemanden außer ihm, der dem hier gerecht wird?

„Ich-", beginne ich, „Nein! Ihre Begleitung war nur schnell Getränke holten.", Zack. Gott sei dank. Er drückt mir grinsend das Glas Sekt in die Hand und legt den Arm um mich. „Genau.", bestätige ich. „Und wen hast du dabei?", ich lächle das Mädchen neben ihm an, sie erwidert das Lächeln.

„Carolin. Freut mich sehr.", ich nicke.

„Merylin, wie Caleb schon gesagt hat. Und das ist Zack, mein Freund.", stelle ich vor. Caleb fängt an zufrieden zu lächeln, das heißt nichts gutes.

„Ich hätte nicht gedacht, dass du nach deinem Krankenhausaufenthalt heute kommst. Ich dachte du würdest dich von dem Schreck noch etwas erholen.", ich muss aufpassen dass ich nicht wütend werde. Zack zieht mich noch etwas näher an sich heran. Erstens war ich garnicht lange genug dort, um es als Krankenhausaufenthalt zu bezeichnen und zweitens, war das wohl eine Anspielung auf den Grund für meinen Zusammenbruch, auch wenn ich nicht weiß, was Mom ihm alles erzählt hat.

„Oh, mir geht es schon längst besser. Außerdem ist ja dank dir nichts schlimmeres passiert.", den letzen Satz richte ich an Zack. Er zwingt sich zu einem Lächeln.

Das echte LebenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt