In aller Freundschaft die jungen Ärzte: ANGEL

Kapitel 3

Dr. Leyla Sherbaz:
Als im Ärztezimmer ankomme höre ich schon bevor ich die Tür geöffnet habe, Laute Stimmen. "Wir sollten sie auf die Transplantationsliste setzten lassen!" "Ihr Gehirn ist so geschädigt, lange wird sie nicht mehr durchhalten!" Ich kann die Stimmen Dr.Ruhland und Matteo zuordnen.
M: "Geben sie ihr eine Chance!"
R: "Das ist es nicht wert, die Niere kann einem anderen Menschen das Leben retten!"
M: "Die Niere kann ihr das Leben retten! Ich, und ich denke ich spreche für den Großteil der Kollegen, könnte es mir nie verzeihen, wenn sie schlussendlich stirbt,weil wir nicht schnell genug eine Niere aufgetrieben haben."

So habe ich Matteo noch nie erlebt, dass er so einfühlsam ist und seine Gefühle offenbart.
Da mischt sich Professor Pazelt ein: "Ich denke, wir sollten sie bei Eurotransplant anmelden, aber nicht als sehr dringend. Den Status können wir ja ändern wenn sie aufwacht. Wobei ich Dr. Ruhland zustimmen muss, das ist sehr unwahrscheinlich."
Sowohl Matteo als auch Dr.Ruhland waren mit dem Vorschlag einverstanden. Ich ging in den Bereitschaftsraum, da ich mit Ben reden wollte. Dort sah ich alle Assistensärzte geknickt da sitzen und reden. Sie sprachen über das Mädchen und wie man herausfinden kann wer sie ist und was mit ihren Eltern ist.
Theresa: Wir sollten bei der Polizei anrufen und fragen ob eine Vermisstenanzeige vorliegt.
Elias: Das ist gut. Außerdem sollten wir das Jugendamt informieren.

Ich klopfte an die Tür betrat den Raum und sah gerade noch wie Julia Berger sich eine Träne aus dem Augenwinkel wischte. Ich sagte: "Ich verstehe, dass sie diese Situation mitnimmt. Wir haben soeben beschlossen das Mädchen bei Eurotransplant anzumelden,aber als nicht dringend, da wir die Chance, dass sie wieder aufwacht für sehr gering halten. Trotzdem sollten sie sich jetzt auch um die anderen Patienten kümmern." Mit diesen Worten verließ ich den Raum und ging auf die ITS um nach dem Mädchen zu sehen.
Sie lag da wie ein Engel. So blass und ihre blonden Haare umrahmten ihr Gesicht. Das einzige was störte war der Tubus und die ganzen Wunddranagen. Plötzlich erfüllte mich tiefste Traurigkeit. Wahrscheinlich würde dieser Engel nie wieder aufwachen.
Ich setzte mich auf den Stuhl und streichelte ihre Hand. Ich schlief schließlich neben ihr ein mit dem Gedanken sie von nun an Angel zu nennen bis wir ihren richtigen Namen herausgefunden hätten.