Kapitel 27

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Angel:
Es vergingen zwei Wochen. Meine erste Unterrichtsstunde war sehr schön, meine Klassenkameraden sind sehr nett. Ich hoffe ich kann sie bald in real kennenzulernen. Dad hat mir jeden Tag Bilder von Häusern gezeigt und nach einer Woche hat er schließlich ein großes und sehr helles Haus in der Nähe der Klinik gekauft. Es war kurz zuvor saniert worden und Dad müsste somit nichts mehr machen. Er richtete ein und kam dann jeden Abend zu mir und zeigte mir Bilder. Ich freute mich schon sehr auf das Haus. Für mein Zimmer kaufte er ein riesiges Bett und einen großen Schreibtisch. Er sagte, den Rest soll ich selber einrichten. Dann kamen natürlich noch ein paar medizinische Dinge, da ich anfangs noch pflegebedürftig bin. Er kaufte ein Überwachungsmonitor und ein Schrank mit Schubladen für Medikamente, Schläuche und das Zeug halt. Unser Haus hatte ein Großes Wohn- und Esszimmer mit einer großen ebenerdigen Fensterfront. Nachdem das Haus fertig eingerichtet war, beschäftigte Dad sich mit einem Rollstuhl für mich. Schließlich kaufte er einen Schwarzen zum Schieben und einen großen Rollstuhlrucksack, den er dann mit "lebenswichtigen" Dingen füllte. Während Dad das Haus vorbereitet und einen Treppenlift installierte, kaufte Vivi dauerhaft neue Kleidung für mich. Sie quälte Julia und Theresa stundenweise in der Innenstadt von Erfurt. Alle Assistensärzte haben mir inzwischen das du angeboten. Ich fand in ihnen allen Freude. Leider packten sie mich immer in Watte, aber es sind nun mal Ärzte. Heute war endlich der Tag meiner Entlassung. Dad hatte sich zwei Wochen frei genommen um mir beim Einleben zu helfen. Als wir in unserm Haus ankamen war ich überwältigt, es war groß und hell und wunderschön. Dad kochte am Abend und seit zwei Tagen durfte ich auch wieder ein wenig normal essen. Aber nur ein bisschen der Rest an Nahrung wurde mir immernoch über die Magensonde zugeführt. Am Abend brachte mich Vivi ins Bett und es war so weich. Ich kuschelte mich in die Decke und hörte noch ein Hörbuch, dann schlief ich ein. Ich war angekommen, in meiner Familie, in Erfurt, in meinem Zuhause. Ich fühlte mich sicher wie noch nie.

In aller Freundschaft die jungen Ärzte: ANGELWo Geschichten leben. Entdecke jetzt