Kapitel 20

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Michaels POV:

Ich öffnete die Tür und betrat das Zimmer. Langsam wagte ich ein Blick zu ihrem Bett und meine Augen fesselten sich an diesen Anblick.
Ich konnte nicht mehr weggucken so sehr ich es auch wollte.

Auf alles auf wirklich alles hatte ich mich vorbereitet.

Dachte Ich.

Doch nie in meinem verdammten Leben hätte ich es so schlimm erwartet. Es verschlug mir die Sprache und ich blendete alles um mich herum aus.

Sie lag einfach nur da. Etliche Geräte waren an sie angeschlossen und gaben komische Geräusche von sich.

Ihre Augen geschlossen und ihr Brustkorb bewegte sich nur leicht flach hoch und runter.

Jegliche Farbe war ihr aus dem Gesicht gewichen und sie sah fast wie Tot aus.

Ich hatte noch nie jemanden im Koma gesehen, nur mal im Fernsehen doch dort ist ja alles nur gespielt aber anscheinend bin ich davon ausgegangen dass Betty auch so aussieht.

Langsam lief ich zu ihrem Bett und nahm ihre Hand. Überall steckten Schläuche und Nadeln drin und ich strich sanft darüber.

"Betty es tut mir so leid!"

Ich küsste ihre Hand sanft dort wo keine Schläuche waren. Ich konnte nicht mehr verhindern laut aufzuschluchzen und schlug mir sofort mit der Hand vor den Mund.

Nun weinte ich.

Mal wieder.

Und zwar nicht gerade wenig. Ich hatte selbst keine Ahnung warum ich in letzter Zeit so emotional geworden bin... Normalerweise weine ich nur ganz selten oder auf Tour wenn ich mein zu Hause vermisse.

Mir kamen wieder sämtliche Gedanken in den Kopf.
Ich habe sie fallen gelassen.
Ich habe nicht genug auf sie aufgepasst. Wegen mir liegt sie jetzt halbtot in diesen verdammten Krankenhaus.

Meine Betty. Meine Freundin. Mein Mädchen in dass ich mich aus ganzen Herzen verliebt hatte, mit dem ich mein Leben verbringen wollte, das die Frau meines Lebens war.

Und das nach erst 14 Stunden Beziehung.

Alles meine Schuld...

Ich fühlte wieder wie ich schwächer wurde, wie mein Körper schwächer wurde. Wie meine Beine so langsam anfingen zu zittern bis sie mein Gewicht nicht mehr halten konnten. Meine Sicht verdunkelte sich und mir wurde schwarz vor Augen.

Ashtons POV:

Grade als ich die Tür hinter uns geschlossen hatte hörte ich wie draußen Luke und Calum den Arzt aufhielten zu uns ins Zimmer zu kommen.

Sie waren wohl gut in sowas und hatten es ja selbst vorgeschlagen. Demnach waren sie auch erfolgreich und es wurde still draußen doch wir hatten abgemacht das nur ich und Michael in das Zimmer gehen würden.

Ich beobachtete ihn wie er auf Betty starrte. Sie sah wirklich mies aus...

Er ging langsam auf ihr Bett zu und nahm sanft ihre Hand in seine. Er flüsterte mit brüchiger Stimme und ich wusste dass er gleich anfangen würde zu weinen.

"Betty Es tut mir so leid!", mehr konnte er nicht sagen. Er küsste ihre Hand und erhob sich wieder etwas.

Ich war ein wenig in Gedanken versunken während ich die beiden so betrachtete und es tat mir so sehr im Herzen weh ihn so leiden zu sehen.

Nie in seinem ganzen Leben hatte er so viel geweint und daran sieht man wie sehr es ihn mitnimmt und wie er leidet. Das hatte er nicht verdient.

Plötzlich schluchzte er laut auf und fing an zu weinen. Auch meine Augen blieben nicht trocken und eine einzelne Träne fand den Weg aus meinem Auge und rollte meine Wange runter.

Ich konnte ihn so nicht sehen! Doch noch blieb ich im Hintergrund. Ich kannte ihn lange genug und wusste dass man jetzt lieber noch weg bleibt und ihn alleine lässt sonst verschließt er sich. Er sollte sich nicht beobachtet fühlen und lieber grade nur Betty und sich im Kopf haben.

Doch dann bemerkte ich wie seine Beine anfingen zu zittern und er langsam in sich zusammen sackte. Er hielt sich noch ein wenig am Bett fest und ließ sich immer weiter Richtung Boden sinken.

Ich eilte zu ihm und fing ihn grade noch auf bevor er auf den harten Boden geknallt wäre. Ich nahm ihn auf meine Arme und trug ihn zur Tür.

Schon bei den ersten Schritten merkte ich wie leicht er geworden war. Das war nicht mehr gesund!

Mit dem Ellenbogen drückte ich die Türklinke runter und Calum bemerkte es und drückte sie nach innen auf.

Ich lächelte ihm dankbar zu denn alleine und mit einem Ohnmächtigen Michael auf den Armen wäre das schwer geworden.

Doch er sah mich nur geschockt an als er Michael sah. Luke verhielt sich nicht anders. Sie zogen scharf die Luft ein und Luke strich ihm über die Wange.

"Mensch Mikey was machst du auch für Sachen!"

"Das ist alles zu viel für ihn! Er hat nichts gegessen das heißt er ist körperlich geschwächt und sowas zu sehen hat nicht grade zu seiner psychischen Gesundheit beigetragen" erklärte ich ihnen.

"Sehr schlimm?",fragte nun Calum mit einem besorgten Gesichtsausdruck und ich nickte still.

Wir setzten Michael auf einen Stuhl der gegenüber von dem Zimmer stand ab und wir versuchten ihn wach zu kriegen.

Nach viermal rütteln öffnete er die Augen und seine Augen wurden wieder glasig aber er weinte nicht.

"Das ist alles ein böser Alptraum oder? Das ist nicht real! SAGT MIR DASS DAS NICHT WAHR IST!", bittete er uns und eine einzelne Träne der Verzweiflung rollte leise seine Wange hinunter.

Calum nahm sein Gesicht in seine Hände und strich sie ihm weg.

"Shhhhh Mikey komm wir gehen wieder nach Hause!", versuchte er ihn zu beruhigen.

An Calums Arm geklammert verließ er mit uns das Krankenhaus und wir fuhren nach Hause.

•~•~•~•~

Soo heute ist es etwas länger :)
Ich hoffe natürlich dass es auch gefällt und ihr dürft es mir gerne zeigen ;)
Und ich wünsche euch einen guten Rutsch ins neue Jahr und das es ein tolles Jahr wird!
Hab euch noch ein wunderschönes Bild angehängt *-* und dann würde ich sagen Bis zum nächsten Kapitel! ;) <3
ML125

Unpredictable ~Michael Clifford~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt