Kapitel 26

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Steffi war immer noch in den Kuss vertieft und hielt mich fest sodass ich mich einfach nicht lösen konnte.

Da sie jedoch genau so vor mir saß dass ich Betty nicht sehen konnte drehte ich sie ein wenig.

Meine Augen waren jetzt nur noch auf Betty gerichtet und ich sah grade dass ihr Kopf wieder zurück ins Kopfkissen fiel.

Das heißt ... Sie hatte Sich bewegt!
Sie.. Sie ist aufgewacht!!!

Oder habe ich mir das alles nur eingebildet? Nein ich konnte es mir nicht eingebildet haben...

Das wurde mir bestätigt als sie weitere Geräusche von sich gab.

Ruckartig löste ich mich endlich aus dem Schrecklichen Kuss und stieß Steffi von mir.

"Betty!" Keine Reaktion, nur ein ruhiges Atmen. Ich drehte mich zu Steffi und fing an sie wütend anzuschreien und zu schubsen.

"Mann Steffi was sollte das denn?! Ich bin mit Betty zusammen! Ich liebe dich nicht was ist denn in dich gefahren?! Du kannst mich nicht einfach so küssen!-"

Ich war noch lange nicht fertig als ich durch ein leises Wimmern unterbrochen wurde.

Mein Kopf schnellte zu Betty und ich sah wie sie mit geöffneten Augen in ihrem Bett lag und zwischen mir und Steffi hin und her sah während ihr leise Tränen über die Wangen flossen.

Sie hatte uns also gesehen.

Ok mein kleiner Ausraster eben war auch nicht grade hilfreich...

Im Augenwinkel sah ich noch wie Steffi still das Zimmer verließ und ich eilte neben Bettys Bett.

"Betty shhh", versuchte ich sie zu trösten doch sie drehte den Kopf weg.

"Michael warum?" Ihre Stimme war schwach und leise und es lag so viel Enttäuschung und Schmerz darin.

Ich hatte schon auf den roten Knopf an ihrem Bett gedrückt um einen Arzt zu rufen.

"Betty es tut mir so Leid" doch sie schien es nicht gehört zu haben und starrte geschockt auf ihre Beine.

Ich schaute sie fragend an.
"Was ist los?"

"Michael... Ich spüre meine Beine nicht mehr"

Noch bevor ich realisieren konnte was sie da gesagt hatte stürmten die Ärzte in das Zimmer. Eine Schwester brachte mich aus dem Zimmer.

"Tut uns Leid Mr. Clifford aber sie müssen das Zimmer kurz verlassen wir werden die Patientin jetzt untersuchen"

Da ich im Moment unfähig war irgendwas dagegen zu sagen nickte ich und setzte mich nach draußen.

Schnell schrieb ich den anderen eine Nachricht dass Betty aufgewacht ist und sie kommen sollten. Von dem Kuss schwieg ich lieber noch. Das wollte ich ihnen persönlich erzählen.

Keine 10 Minuten später waren sie da und kamen eilig auf mich zu. Wild durcheinander redend wollte sie wissen was passiert war aber bevor ich ihnen alles erzählen konnte kam der Chefarzt aus Bettys Krankenzimmer.

"Können wir kurz reden Mr. Clifford?"

Ich drehte mich um und schaute zu den Jungs die mir nur aufmunternd zu nickten.

Ich folgte dem Arzt und wir stellten uns etwas abseits um unter 4 Augen reden zu können. Mein Augen musterten den Arzt erwartend und ich versuchte irgendwas aus seinem Blick zu lesen.
Ich scheiterte.

"Mr. Clifford ich habe gute und schlechte Nachrichten für sie. Fangen wir ausnahmsweise mit der guten an: Der Zustand von Mrs. Anderson ist stabil und sie ist entgültig aufgewacht. Sie ist zwar noch etwas schwach und muss sich von dem langen Koma erholen aber es besteht nur eine sehr geringe Chance dass sie wieder zurück ins Koma fällt. Sie hatte viel Glück und Kraft und ich denke sie kann etwa in den nächsten 10 Tagen oder so entlassen werden. Da kommen wir auch gleich zu den schlechten Nachrichten weshalb sie auch noch so lange hier bleiben muss: Ich werde mich gleich so ausdrücken dass sie es verstehen. Die Patientin ist ab der Hüfte gelähmt das heißt sie kann ihre Beine nicht mehr bewegen und muss in den Rollstuhl. Allerdings ist die Lähmung nicht zwingend für immer und es besteht eine 70%ige Chance dass sie nach einer Zeit wieder Laufen kann. Diese Zeit kann sowohl extrem kurz als auch lang ausfallen das kommet ganz auf den psychischen Willen und Glück an"

Wie bitte?! Geschockt starrte ich den Arzt an und rang um Atem während immer wieder seine Worte in meinem Kopf hallten.

Gelähmt.

Rollstuhl.

Warum? Warum ausgerechnet sie? Was hatte sie getan dass ihr so ein Schicksal widerfährt?

Ohne irgendwas zu sagen lief ich wieder zurück zu den anderen und berichtete ihnen von allem. Von dem Kuss bis zu der Lähmung. Genauso wie ich konnten sie es nicht glauben.

Aber das war jetzt nicht ganz so schlimm für mich da sie immerhin lebte! Und das war das wichtigste! Ich fragte die Krankenschwester die aus Bettys Zimmer kam ob ich jetzt zu ihr darf und sie nickte.

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Soo hier ist das zweite Kapitel für heute ich glaube es ist auch länger :) <3
ML125

Unpredictable ~Michael Clifford~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt