6. Das Meeting

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Mia Pov

Noch immer fühle ich den Geschmack von Mike auf meinen Lippen. Dieser Kuss war anders als unsere letzten. Weniger unschuldig und wenig..zwanghaft?
Ich weiß nicht wie ich es zuordnen soll, aber er hat mir ja vorher gesagt das wir dieses perfide Spiel einfach mitspielen sollen und vielleicht ist das jetzt einfach ein Teil dieses Spiels.

Als wir vor der dicken Mauer stehen und dir Roboterstimme erneut "autorisiert ", sagt ist es schon fast nicht mehr so beängstigend wie noch vor ein paar Tagen.
Während ich zusammen mit Mike auf den uns zugewiesenen Platz gehe und dabei die anderen Bewohner nicht mehr so angsteinflösend finde wie zuvor, kommt mir diese ganze Situation schon fast normal vor.
Wie lange wir schon hier sind kann ich nicht einmal genau sagen, die Zeit vergeht irgendwie anders und schon von Anfang an habe ich die Befürchtung, dass die Lichter abends zu unterschiedlichen Uhrzeiten ausgehen. Fast so als ob jemand nicht möchte, dass wir wissen wie viel Zeit vergeht.

Gegenüber von Mike und mir sitzt heute ein anderes Paar,eigentlich  wie jeden Tag. Noch nie sind wir mit den selben Leuten an einem Tisch gesessen was mich eigentlich auch nicht sonderlich stört. Jeder mit dem ich bisher gesprochen habe fand es toll hier und ich bin mir sicher, dass sie alle eine Art Gehirnwäsche hinter sich haben. Dieser ganze Zirkus ist alles andere als toll und ich bin mehr als froh über Mike an meiner Seite. Er hat immerhin einen Plan um uns hier raus zu holen!

Kurz bevor das Essen beendet ist ertönt plötzlich ein lautes, knackendes Geräusch aus den Lautsprechern, die in den Wänden eingearbeitet sind.
Erschrocken zucke ich zusammen und bin diesmal nicht die einzige die ängstlich wirkt.
Auch die beiden gegenüber wirken etwas verunsichert und ich weiß spätestens jetzt, das so etwas nicht allzu häufig passiert und wohl kein gutes Zeichen ist.

"Bewohner!", ertönt eine harte, männliche Stimme. Meine Augen weiten sich erschrocken. Zum ersten Mal ist es keine Roboter oder Computer animierte Stimme die ich höre, sondern die eines echten Menschen!
"Ein weiteres Meeting muss heute stattfinden. Sobald Sie sich alle in Ihren Zimmer gereinigt und umgezogen haben, folgen Sie hierfür den gelben Linien. Jeder Verstoß wird geandet, jede Regelwidrigkeit bestraft! Zeigen Sie sich von Ihrer besten Seite, zeigen Sie was Sie gelernt haben. Der Master erwartet Sie!"

Der Master?! Ich bin kurz davor laut los zu lachen. Was für ein beschränkt kleines Ego muss dieser Kerl haben um sich so einen lächerlichen Titel zu geben?
Doch dann sehe ich mich um und bemerke die panischen Blicke meiner Mitgefangenen. Sie wirken als hätte ihnen jemand einen Schlag verpasst oder schlimmeres. Vereinzeltes Getuschel wird laut und ich sehe verwirrt zu Mike, der ebenfalls ziemlich ratlos aussieht.
Als sich die Türen öffnen und alle sofort aufstehen, greife ich eilig nach dem Arm meiner Sitznachbarin.
"Was soll das werden? Wer ist der Master?", frage ich eilig.
Anscheinend habe ich die falschen Fragen gestellt, denn sie befreit sich panisch aus meinem Griff und versteckt sich hinter ihrem Partner.
Dieser legt beschützerisch seinen Arm um sie und antwortet dann leise: "Ihr werdet es verstehen. Haltet euch an die Regeln und alles wird gut!"
Dann gehen die beiden schnell zum Eingang und lassen mich noch verwirrter als vorher zurück.
Was haben die eigentlich ständig mit ihren Regeln?

In unserem Zimmer angekommen fällt mein Blick als erstes auf das Bett. Dort liegt schon unsere Kleidung bereit die wir anscheinend tragen sollen.
Es handelt sich dabei um eine Art Robe, die schlicht in Weiß gehalten wurde. Passend dazu liegt ein Gürtel, ebenfalls in weiß dabei.
"Was soll das werden?", frage ich mehr mich selbst als Mike. Doch dieser antwortet trotzdem und sieht dabei nicht weniger verwirrt aus als ich selbst.
"Ich weiß es nicht. Wir werden es herausfinden und dafür werden wir tun was sie wollen.."
Vorerst jedenfalls..  doch das sagt er nicht. Ich denke es ist auch besser so, denn an diesem Ort haben die Wände Ohren und das im wahrsten Sinne des Wortes.
Ergeben nicke ich und nehme meine Kleidung an mich.
Die Wand an der linken Seite des Raumes öffnet sich fast lautlos und ich schlüpfe hinein. Das Badezimmer hat mir am Anfang ziemlich große Angst gemacht, denn sobald man Eintritt schließt sich die Tür wieder und ich hatte jedesmal Angst nicht mehr raus zu kommen. Doch mittlerweile ist es mir egal geworden, ob ich jetzt in einem Badezimmer eingesperrt bin oder in einem seltsamen Bunker.. macht eigentlich keinen großen Unterschied.

Doch diesmal schließt sich die Tür nicht und ich bleibe verwirrt stehen.
"Mike?"
Als er nicht sofort antwortet gehe ich wieder zurück in das Zimmer um heraus zu finden was los ist.
Er steht mir mit dem Rücken zugewandt und starrt auf die Anzeige Tafel des Fernsehers.
Als ich ebenfalls lese was dort steht verknotet sich mein Magen krampfhaft und ich schnappe nach Luft.

Gemeinsames Duschen. Der Master wartet!

Underground Domination   ( Slow Updates )Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt