Akaya blinzelte verschlafen gegen das Licht, welches durch das Geäst ihren Bau flutete. Die Sonne stieg direkt in ihrem Sichtfeld in den Himmel. Das Lager kam ihr jetzt schon vor wie ein Ameisenhaufen, dabei war es erst morgens. Überall wuselten Füchse umher, dann fiel es ihr ein... Ignis musste zurück sein! Sie rappelte sich mit steifen Gliedern auf und schob sich durch den Baueingang.
Die Sonne brannte auf ihrem roten Pelz. Sie sah Ignis schwarze Ohren aus der Masse hervor blitzen. Der weiße Fuchs wurde von dem ganzen Rudel umringt und Akaya hörte auch einige Glückwünsche heraus. Ignis hatte es geschafft! Sie stürmte auf die Masse zu und drängelte sich zu dem Wächter und lachte ihn an. „Gut gemacht!" Ignis blinzelte dankbar, ehe er sich durch die Füchse zu Akiras Bau durchdrängte. Akaya sah die stechenden Augen des Alphas aus der Dunkelheit hervor blitzen; Warum kam er nicht raus? Die Füchsin sah sich suchend nach Avemis um. Ihre Freundin saß bei Melu und redete mit ernster Miene auf sie ein. Akaya tappte zu der hellgrauen Füchsin. Als Melu sie bemerkte zuckte sie zusammen und Avemis hörte auf zu sprechen. Sie wirkte merkwürdig bestürzt... Akaya fragte nervös: „Gehen wir etwas jagen?" Ihre Freundin nickte nur stumm und erhob sich auf die Pfoten.
Zusammen tappten Akaya und Avemis durch den Wald. „Was hast du gerade mit Melu besprochen?", wollte Akaya wissen. Ihre Freundin blickte zu Boden. „Och gar nichts...", murmelte sie verbissen. Skeptisch zog die rote Füchsin die Stirn kraus. „Du kannst mir doch vertrauen...", flüsterte sie so leise, dass Avemis sie nicht hören konnte.
Akayas Freundin wirkte während der Jagt die ganze Zeit etwas abgelenkt. Ihr entwischte ein altes Eichhörnchen und sie stolperte über eine aus dem Boden ragende Wurzel. „Jetzt sei doch mal etwas mehr bei der Sache!", brummte Akaya frustriert. Sie selber hatte bereits vier fette Wühlmäuse erbeutet. Avemis knurrte bitter: „Lass uns einfach ins Lager zurück, heute ist nicht so mein Tag..." Die rote Füchsin schnaufte, stimmte aber zu. Schweigend tappten die beiden Füchsinnen durch das Unterholz ins Lager zurück. Akaya trug ihre Beute und brachte sie erst den ältesten Mitgliedern des Orionrudels.
Kurz nachdem die beiden zurück gekommen waren rief Akira sein Rudel zusammen. Der stattliche Fuchs räusperte sich. „Ein paar von Luans Kundschaftern haben mir soeben eine Botschaft überbracht. Die Rudel der Nordebene werden sich auf der Stelle auf dem Weg zum Pictorrudel zu machen." Viele fragende Blicke richteten sich auf ihn. „Die Pictorfüchse werden uns ihre Aufzeichnungen zeigen. Die Lage gerät außer Kontrolle. Wir sind gezwungen die Regeln zu brechen. Wir werden alle die Aufzeichnungen zu sehen bekommen und je nachdem werden wir alle zusammen entscheiden, ob es nötig ist ein zu greifen oder nicht." Während seiner Rede wurde die Stimme des Alphas immer fester und eindringlicher. Einige Füchse wichen angespannt zurück. Akaya grub ihre Krallen in den sandigen Boden. Bei dem Gedanken, das Gesetz zu brechen wurde sie nervös. Akira erhob nochmal seine Stimme. „Wir werden sofort aufbrechen."
Die Füchse machten sich auf Befehl direkt auf den Weg. Ohne große Umschweife durchquerten sie die stille Heide. Nur das Rauschen des unendlichen Wassers, welches hinter dem Abgrund lauerte war zu hören. Avemis ging neben Akaya. Ihr Blick schweifte zur goldenen Quelle, an der die Füchse gerade vorbei gingen. „Wird sie nicht bewacht?!", fragte die graue Füchsin entsetzt. Akaya schmunzelte belustigt. „Alle Füchse, Wölfe und Schakale sind beim Pictorrudel.", versicherte sie ihrer Freundin. „Stimmt auch...", murmelte Avemis. Vor dem Rudel waren die Wolkengreifer, zwei hohe Grashügel. Auf der Spitze des ersten Berges lebte das Pictorrudel. Am Fuße des zweiten Berges hatten die Schakale des Sagittarudels ihr Lager. Auf dem Berg war der heilige Ort der Schakale, der Mondbrunnen. Akaya blickte nach oben. Sie konnte das alte Dach des Brunnens sehen und auch die Sagittaschakale kamen ihnen entgegen.
Sie und die Füchse vermischten sich und kamen kurz darauf beim Lager des Pictorrudels an. Die Malerfüchse schreckten überrascht auf, als etliche Wölfe, Füchse und Schakale in ihr Lager stürmten. Mit zu den ersten gehörte Luan, der Alpha des Wolfrudels der nördlichen Krone. Er ragte gerade über einen deutlich zierlicheren Wolf auf. Akaya erkannte Nubis, ein junger Kundschafter. Vermutlich hatte er es nicht rechtzeitig geschafft das Pictorrudel zu informieren. Akaya keckerte leise.
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°°°Night Beasts -Gods of Destiny°°°
Fantastik>>Töten. Das ist ihr einziger Wille.>Jäger. So nennen sie sie.>Gar nicht. So kann man sie vernichten.<< Die Rudel der Nordebene sind in heller Aufruhe. Seid Monden werden ihre Mitglieder brutal getötet. Die Bestien die dafür verantwortlich sind werd...