Kapitel2

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Diese Nacht würde ich nicht mehr schlafen können. Die grauen Wände meines Zimmers lösten Unbehagen in mir aus. Mein Atem wurde unregelmäßig. Und dann war da diese Stimme, diese Stimme die mich seit dem Tod meiner Mutter immer wieder verfolgte. Es fühlte sich an, als würde meine Mutter neben mir stehen, als ich ihre Stimme hörte. Früher habe ich Ihre Stimme geliebt. Sie hat mir oft vorgelesen oder vorgesungen. Ihre Stimme war sanft und liebevoll, jetzt zischte sie mir immer etwas zu. Zuerst Verstand ich sie nicht, doch dann hörte ich sie klar und deutlich.

"Du... Du bist ganz allein Schuld. Schuld an meinem Tod. Hättest du mich. Ich angerufen, hätte ich nicht mein Handy gesucht und dann wäre ich nicht in das andere Auto hereingerast. Du hast mich umgebracht, Lucyiana. Aber nicht nur mich. Nein du hast noch eine vierköpfige Familie, die unschuldig war mitgerissen. Und als wäre das nicht genug, hast du dein Vater, meinen Mann, deinen Vater zu einem Monster gemacht. Und dennoch tut er das Richte. Alles was pariert ist, hast du verdient. Erwarte kein Mitleid. Ich kann auch nicht von anderen Familien erwarten, dich zu adoptieren. Du bist und bleibst armselig. Weist du das? Glaubst du das nicht? Nicht? Das liegt daran das du es nicht wert bist und dumm noch dazu. Du hättest es verdient Tod zu sein und nicht ich. Lucyiana, du hast 5 Menschen umgebracht. Denkst du, dich würde jemals jemand lieben? Ich habe dich noch nie geliebt..."

Eigentlich hätte sie noch weiter gesprochen, doch ich sackte in die Knie und hielt mir die Ohren zu. Und ich schrie. Und wie ich schrie. Ich schrie mir die Seele aus dem Leib, sie solle aufhören. Ich war am Ende. Ich war fertig.

Mein Verhalten blieb jedoch nicht unbestraft. Ich meine, es war mitten in der Nacht und ich schrie, wegen einer Stimme die nur ich höre und wecke sämtliche Kinder aus. Wie meine Mutter schon erwähnt hatte, ich war ein schrecklicher Mensch. Ich hatte es nicht verdient geliebt zu werden.

Eine Betreuerin kam und redete auf mich ein, ich sollte aufhören zu schreien.

Was ich nicht tat. Dann würde ich geschlagen. Und getreten. Ich dachte, als ich von der netten Dame auf der Straße gefunden wurde, die mich ins Heim gebracht hat, alles würde besser werden. Doch schon nach zwei Tagen, würde ich schon wieder geschlagen. Meine Mutter hatte schon wieder Recht. Niemand würde so jemanden wie mich adoptieren. Ich war einfach zu... zu hässlich, zu dumm,ich war einfach nicht gut genug.

Ich hatte jegliches Zeitgefühl verloren. Ich wusste nicht mehr wie lange sie mich schon schlug. Ich wusste es nicht mehr. Irgendwann ging sie mit den Worten:" Zwei Vorfälle in nur einer Nacht. Du wirst zwei Wochen nichts zu essen bekommen und täglich den Küchendienst übernehmen. Danke, du wirst den Köchinnen bestimmt eine große Hilfe sein, obwohl ich mir das, bei Abschaum wie dir nicht so wirklich vorstellen kann."

Ich weiß nicht wie lange ich noch auf dem Boden saß und vor mich hin starrte. Zwei Wochen waren hart. Ich hoffe ich schaffe das. Obwohl? Selbst wenn ich das schaffe, es wird mir nicht weiter helfen. Mir kann nicht mehr geholfen werden. Ich bin armselig und hoffe auf Leben, auch wenn der Tod mich schon lange will und ich mich bis jetzt immer verstecken konnte hat er Spuren hinterlassen. Vielleicht ist es jetzt langsam Zeit zu sterben. Vielleicht ist meine Zeit abgelaufen Hoffentlich ist bald alles vorbei. Hoffentlich...

Da ich eh nicht mehr schlafen könnte, beschloss ich ein wenig mit meiner Gitarre zu spielen. Musik hilft mir zu vergessen. Wenigstens für den Moment.
Zuerst spielte ich wahllose Lieder. Dann kam ich zu einer Melodie. Ich schreibe selbst Songs. Ich wiederholte die Melodie bis sie saß. Ich schrieb sie auf. Jetzt brauche ich nur noch einen Text. Langsam fing ich an mir kleine Verse zusammenzureimen . Ich weiß nicht mehr wie lange ich brauchte bis ich den Text zusammen hatte. Ich fing noch einmal ganz von vorne an und sang leise mit: (Lied an der Seite)

I can hold my breath
I can bite my tongue
I can stay awake for days
If that's what you want
Be your number one

I can fake a smile
I can force a laugh
I can dance and play the part
If that's what you ask
Give you all I am

I can do it
I can do it
I can do it

But I'm only human
And I bleed when I fall down
I'm only human
And I crash and I break down
Your words in my head, knives in my heart
You build me up and then I fall apart
I'm only human, yeah

I can turn it on
Be a good machine
I can hold the weight of worlds
If that's what you need
Be your everything

I can do it
I can do it
I'll get through it

But I'm only human
And I bleed when I fall down
I'm only human
And I crash and I break down
Your words in my head, knives in my heart
You build me up and then I fall apart
I'm only human, yeah

I'm only human
I'm only human
Just a little human

I can take so much
Until I've had enough

'Cause I'm only human
And I bleed when I fall down
I'm only human
And I crash and I break down
Your words in my head, knives in my heart
You build me up and then I fall apart
'Cause I'm only human, yeah

Beim singen lief mir eine einzelne Träne einsam die Wange herunter. Warum ich? Ach ja , ich hätte es ja verdient.

Heute ist Samstag. Besuchertag. Aber ich durfte ja eh nicht hingehen... Ich machte mich schon mal fertig weil ich ja Küchendienst hatte. Ich werde diese zwei Wochen schon überstehen...

Save me (Adopted by one Direction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt