29 ~ Überfischung

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Laut WWF sind heute über 1/3 der weltweiten Fischbeständen überfischt und 58 % befinden sich am Rande der Überfischung. Doch was heisst das genau? Ein Fischbestand ist überfischt, wenn von diesem Fischbestand mehr Fische gefischt werden als neue hinzukommen (Nachwuchs). Jährlich werden bis zu 90 MILLIONEN TONNEN Fische gefischt. Und die Leute wollen immernoch mehr und mehr Fisch.

Besonders problematisch sind auch die industriellen Fangtechniken. Mit riesiegen Schlepp- und Fangnetzen wird der Meeresgrund zerstört, der ein wichtiger Lebensraum für Krebse, Algen, Korallen, Seesterne usw. bildet. Leider wird in den Netzen nicht nur die Fischart gefangen die man möchte. Die anderen Tiere, die ins Netz gelangen sind Beifang. Oft sind das Haie, Rochen, Schertfische, Schildkröten oder auch Meeressäuger. Die Tiere sterben qualvoll, weil sie z.B: keine Luft mehr bekommen. Meeresvögel bleiben an den Fanghaken hangen, wenn sie den Fisch daran fressen wollen und ertrinken dann.

Die genaue Anzahl vom Beifanag ist nicht bekannt, weil diese Tiere gleich wieder über Bord geworfen werden. Greenpeace schätzt den jährlichen Beifang auf 6,8 bis 27 Millionen Tonnen. Dazu landen etwa 100 MILLIONEN Haie, 300'000 Wale und Delfine, 250'000 Meeresschildkröten und 100'000 Albatrosse als Beifang in den Netzen.

Es gibt bereits Lösungen wie der Beifang reduziert werden könnte, aber es ist für viele Unternehmen zu aufwendig. Wenn man Pinger an den Netzen befestigen würde, würden weniger Meeressäuger sich in den Netzen verfangen, weil der Pinger gibt Signale ab, die die Delfine etc. abschreckt. Wenn die Shrimpsnetze mit Stahlgewichten beschwert werden, werden weniger Meerresschildkröten gefangen. An den Langleinen könnte man die Haken anders befestigen und dann würden weniger Vögel ertrinken. Bei der Thunfischerei könnte man den Beifang von Meeresschildkröten um 90 % verringern, wenn man Rundehaken benutzen würde. Magnete an den Netzen würden Haie abschrecken. Und Fluchtklappen würden den jungen Fischen das Leben retten. Hilfreich wäre auch, wenn es striktere Regeln beim Beifang gäbe und die Fischerei allgemein stärker kontrolliert wird.

Für 1 Kg Shrimps kann es bis zu 20 Kg Beifang geben!

Jetzt könnte man denken der Zuchtfisch sei besser aber leider nicht. Die meisten Zuchtfische sind Raubfische und brauchen als Nahrung viele Fische, die aus dem Meer stammen. Wenn so viele Fische zusammen gehalten werden, sind sie anfälliger für Krankheiten. Deshalb wird den Fischen viel Antibiotika gegeben. Und dieser Antibiotika-Cocktail landet auf unserem Teller! Es kann auch passieren, dass Zuchtfische aus dem Becken ausbrechen und ins offenen Meer gelangen. Dort werden sie dann von anderen Fischen gefressen (diese haben dann auch das Antibiotika in sich) oder fressen ganze Bestände auf. Besonders in Ostasien wurden viele Mangrovenwälder entfernt, um den Aquafarmen Platz zu machen.

Für 1 Kg Zuchtfisch wird bis zu 4 Kg Futter benötigt.

Es ist sicher gut beim Fischkauf auf ein vertrauenswürdiges Label zu achten, aber auch da hat man nicht die 100 %ige Garantie.

MSC:  «Master Stewardship Council»

Die Anforderungen sind nur schwammig Verfasst und wenn ein Unternehmen davon 60 bis 80 % erfüllt, erhählt es das Siegel. Laut Kassensturz landet aber auch immer wieder gefährdeter Fisch auf unseren Tellern.

ASC: «Aquaculture Stewardship Concil»

Dieses Label wird dafür kritisiert, sich nicht genug um die Fische zu kümmern. Es wurden auch schon kritische Pestizide in den Fischen gefunden.

FOS:  «Friend of the Sea»

Hier liefern etwa nur die Hälfte aller Betriebe einen Nachweis, dass sie nachhaltig Fischen. Ein weiteres Problem ist, dass Nachhaltigkeit kein geschützter Begriff ist und da jeder behaupten kann, dass er nachhaltig fischt. Oft tragen Kleinbetriebe aus Entwicklungsländern dieses Label und da ist es ziemlich schwierig das wirklich zu kontrollieren.

Quellen: WWF, Greenpeace, Wikipedia

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