Blutrot (Snamione)

Gefühlsumschwung oder Geheimnis?

Hogwarts, Severus Räume
Lucius

Ich erwachte aus einem tiefen, traumlosen aber wohltuenden Schlaf, so wie ich schon lange keinen mehr hatte.
Aber als ich mich umsah bemerkte ich sofort, dass ich nicht zu Hause war, sondern... bei Severus.
Dann kamen all die schrecklichen Bilder von gestern Abend wieder in meinen Kopf.
Narzissa,... ihre Leiche,... das Blut.
Draco schlief noch, wohlig und warm in die kuscheligen Decken eingepackt, neben mir. Ich erhob mich und fand meine Kleidung auf einem Stuhl neben einem elegant verzierten Standspiegel, perfekt zusammengelegt. Eine Hauselfe scheint sich um uns gekümmert zu haben. Ich betrachtete mein Ebenbild im Spiegel und zum ersten Mal hatte ich keine dunklen Ringe, welche sonst unter meinen Augen ruhten.
Ich betrat das anliegende Gäste-Bad und wusch mir erstmal mit kaltem Wasser das ganze Gesicht. Weiterhin richtete ich mein Äußeres her und zog mich schließlich an. Draco ließ ich noch weiter schlafen, er brauchte den gesunden Schlaf, denn auch ihn traf die Sache mit seiner Mutter sehr schwer.
Als ich das Wohnzimmer betrat saßen Severus als auch Miss Granger schon zusammengekuschelt auf dem Sofa vor dem Kamin, genossen einen Tee und lasen ein paar Bücher.
Ohne sich umzudrehen sagte Severus: "Guten Morgen alter Freund, gut geschlafen?" ,als hätte er mich gerochen. Ich wusste Severus' Sinne waren abnormal scharf, aber das hätte ich nicht erwartet.
"Besser denn je, aber sag' Mal woher wusstest du-...?" ,er hob eine Hand und winkte mich zu ihnen. Ich ließ mich in einem seiner Sessel nieder und ließ mir von einem Hauself auch einen Tee bringen. "Kamille mit ein wenig Kräutern bitte." ,erklärte ich dem kleinen Wesen und mit einem 'Plopp' verschwand er und tauchte genauso schnell wieder auf. Ich nahm die Tasse entgegen, hob sie langsam an meine Lippen und nippte am Rand der Tasse den Tee. Ich ließ die wohlige Wärme meine Kehle hinunterschreiten und genoss eine kurze Weile die ruhige Atmosphäre.
"Wie geht's Draco?" ,fragte Severus kurz gebunden, während er von seinem Buch aufblickte. Aber es sollte nicht bei dieser einen Frage bleiben, da er das Buch schloss und zur Seite legte, Miss Granger tat es ihm gleich.
"Gut.... er schläft noch." ,gab ich an und ein kleines Lächeln legte sich auf meine Lippen. Draco sah so ruhig aus, wenn er schlief, als wären all seine Sorgen wie weggeblasen.
"Gut, wir müssen nämlich über die gestrigen Ereignisse sprechen." ,meinte mein in schwarz gekleideter Freund und nahm einen Schluck von seinem Tee.
"Ha, als hätte ich die Kraft dazu, aber naja anders werden wir nie erfahren wer es war." ,verzweifelte Worte die sich nur langsam einen Weg durch meine Kehle bahnten.
"Bellatrix." ,war das einzige, dass Severus mir entgegnete.
"Bellatrix,... aber wie?" ,ich musste wissen wie sie uns gefunden hat, wenn sie herausfindet, wo Draco und ich wohnen sind wir in größter Gefahr.
"Wir wissen selbst nicht wie, aber wir ermitteln." ,sie ermitteln? Wussten sie schon lange das Bellatrix ihr Unwesen treibt? Sind sie selbst Opfer?
"Potter war auch betroffen, er wurde verflucht. Der Fluch war auf Bellatrix zurückzuführen. Black bestätigte, dass sie frei herumläuft." ,erläuterte Severus, während ich gespannt zuhörte.
"Eine Frage habe ich aber noch. Was macht Miss Granger hier? Ich meine ja, sie ist Potters Freundin, aber könnt ihr euch überhaupt ausstehen?" ,die Frage brannte mir ehrlich gesagt seit gestern schon auf der Zunge.
"Ihr Name ist Lilith. Sie ist Draculas Tochter und hat mich vor dem Tod bewahrt. Ich liebe sie. Genug Information?" ,Severus schien nicht lang und breit erklären zu wollen, aber..... wow, Draculas Tochter, interessant.
"Und du bist jetzt auch-...?" ,um ehrlich zu sein würden Fangzähne und rote Augen nur die Fledermaus-Theorie bestätigen, grinste ich innerlich.
"Ja." ,Severus präsentierte tatsächlich äußerst spitze Eckzähne und blutrot gefärbte Augen.

Hogwarts Severus' Räume
Severus

Ich sah natürlich, wie es Lucius amüsierte, dass ich jetzt auch noch Fangzähne hatte. *seufz* Ich kannte die bereits berühmt, berüchtigte Fledermaus-Theorie.
Aber zurück zum Thema, Black musste auch von Narzissa erfahren, sie waren Familie.
"Lucius, wir müssen Black noch einen Besuch abstatten, er verdient es zu erfahren." ,wies ich Lucius zurecht.
"Bitte wecke Draco." ,Lucius nickte und erhob sich um Draco aus den Federn zu holen.
"Er hat es positiv verarbeitet bis jetzt." ,warf Lilith ein, als Lucius nicht mehr zu sehen war.
Tatsächlich dachte auch ich, dass Lucius sich nicht so schnell im Griff haben würde.
"Hmm." ,tief in Gedanken dachte ich, er hatte  es schneller verarbeitet als gedacht, fast schon zu schnell. Irgendwas stimmte da wieder nicht. Gestern war er noch ein Wrack und heute nahm er das so einfach hin?
Lucius und Draco kamen zusammen ins Wohnzimmer und Draco ging es wirklich dreckig, eine Reaktion die ich eher von Lucius erwartet habe statt von Draco. Natürlich liebte Draco seine Mutter, aber irgendetwas bedrückte den Jungen heftiger als gedacht.
Ich winkte beide zu mir und per Flohnetzwerk reisten wir zu viert und das Herrenhaus der Blacks.
Als wir ankamen saß Black schon auf dem Sofa in der Bibliothek und schien gerade die Füße hochzulegen. Kann ich bei so vielen Hausbewohnern vollkommen verstehen, vor allem bei so vielen Weasleys.
Als er uns durch die grünen Flammen erblickte fiel er fast vom Sofa, rappelte sich auf und blickte erstaunt auf Lucius.
"Was macht IHR hier?" ,fragte er in Lucius Richtung gedreht und verschränkte die Arme vor der Brust.
"Black, schlechte Nachrichten. Deine Cousine, Narzissa, ist tot. Alle Spuren tragen Bellatrix's Handschrift." ,er schien es auch nicht glauben zu können. Er drehte sich um und holte ein Whiskey-Glas, füllte es mit Feuerwhiskey und leerte es in einem Schluck.
"Cissy... tot. Nein." ,Black vermag Narzissa sehr geliebt zu haben. Schließlich waren sie und Andromeda die einzig normalen Familienmitglieder der Blacks.
"Was jetzt?" ,fragte er als er sich wieder zu uns wandte.
"Bellatrix aufhalten, egal wie." ,gab ich kurz zurück und ließ mich auf einem seiner Sessel nieder.
Während unserer Überlegungen knackte auf einmal die Tür als diese leise geöffnet wurde.
In ihr standen Remus Lupin und eine deutlich schwangere Nymphadora Tonks.
"Lupin." ,sprach ich als Begrüßung und obwohl sie schwanger war konnte ich nicht anders als sie zu reizen, "Nymphadora." ,begrüßte ich meine Ex-Schülerin mit einem süffisanten Grinsen auf dem Gesicht.
"Nenn' mich niemals Nymphadora." ,sagte sie, die Hände zu Fäusten geballt. Sie verstand nie warum ihre Mutter ihr diesen 'schrecklichen' Namen gab, dem entsprechend mochte sie es auch nicht so genannt zu werden.
"Snape." ,knurrte sie, während sie leicht mit den Zähnen knirschte, ihre Haare färbten sich rot vor Wut und ich konnte nicht anders als ihr direkt ins Gesicht zu grinsen.
"Severus, bitte." ,wies mich Lupin zurecht und stellte sich neben seine Frau, ihren Arm haltend.
"Ich denke, Glückwünsche sind angebracht." ,beiden gab ich die Hand und Tonks schien wieder beruhigt.
"Was wird es denn?" ,fragte Lilith aufgeregt, wie ein Honigkuchenpferd. Frauen und ihre Euphorie bei Schwangerschaften...
"Ein Junge, Teddy Lupin." ,antwortete Tonks, sich stolz mit der Hand über den Baby-Bauch fahrend.
"Du hast uns gerufen, Sirius?" ,wendete sich Lupin an Black, einen fragenden Blick auf dem Gesicht.
"Ja, meine verrückte Cousine ist auf freiem Fuß und hat jetzt auch noch Narzissa umgebracht. Wir sind alle in höchster Gefahr, deshalb wäre es Besser wenn ihr zwei erstmal hier wohnen bleibt." ,erschreckt legte Nymphadora ihre Hände beschützend auf ihren Bauch und blickte ihre Mann an, welcher ihr zunickte.
"Trotzdem werden wir nie völlig ganz in Sicherheit sein, solange sie frei ist. Wir müssen sie finden." ,sprach ich.

Bis zum Abend hin diskutierten wir, was wir unternehmen könnten. Dabei ging es erstmal um die Sicherheit aller Beteiligten. Doch Grimmauldplatz 12 war leider ein bekannter Ort, wir brauchten etwas anderes. Oder jemanden der uns, oder zumindest die die keine Vampire sind beschützt.
Dann kam Lilith mit einem Notfallplan: "Ich werde ein paar der transillvanischen Wachen meines Vaters anweisen rund um das Haus Wache zu stehen, damit wären wir für's erste sicher. Doch am Tag werden wir auf uns selbst aufpassen müssen, da sie da ihre Ruhe brauchen."
Inzwischen waren die Weasleys auch der Partie hinzugetreten, schließlich waren sie auch Ziele.