Kapitel 8

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Sowie heute waren die vergangenen Wochen für Susan eine anstrengende. Eine komplizierte und herausfordernde Zeit. Besonders weil es ihr nicht mehr aus dem Kopf geht, das erste Gespräch mit Adam. Wie er sie vor Wochen angesprochen hat und er den Versuch gewagt hat, sie anzumachen und dann besaß er sogar die Frechheit, diese Tatsache und zu behaupten er wäre nur zu ihr gekommen um zu erfahren, wie es schafft zulernen, ohne ihre Konzentration zu verlieren.

Aber sie hatte ihn längst durchschaut und ihn klargemacht, dass er es ja vergessen kann und er sofort aufgeben soll. Doch jetzt an das Geschehene zurück zu denken ist nicht gerade klug, da sonst all das was sie dabei empfunden und gefühlt hat, wieder hochkommen könnte. Aber zu spät.

Susan erinnert sich noch sehr genau an die Farbe seiner Augen. Dieses blau gleicht dem wolkenlosen Himmel, hatten was kühles, metallisches an sich, was Su an das Buch denken lässt, was sie zurzeit liest. Als sie Auge im Auge waren, wurde das unangenehme Gefühl in ihr wach, ihn zu kennen. Einander begegnet sind die nie, sie kennen sich nicht einmal, und dennoch ist diese Vertrautheit hochgekommen, die Su nicht versteht. Wieso, ist nur die Frage, sie haben eigentlich gar nichts gemeinsam. Außer ihrer Sturheit.

Und dann ist da noch sein Duft, der ihr seitdem nicht mehr aus dem Kopf geht. Der Geruch seines Minz-Bonbons, vermischt mit schwarzen Kaffee und sein männlicher Körperduft bringen ihre Sinne immer noch in Aufruhr. Es lässt Susan kribbelig und unkonzentriert werden, was mehr als nur scheiße ist. Das ist katastrophal. Es bringt die ganze geplante Ordnung durcheinander und lässt Su unruhig werden.

»Su«, wird sie von Lil angesprochen. »Hast du mir zugehört?«
Sie zuckt zu ihre Freundin rüber, sieht sie an und fragt: »Was?«
Lilly kneift kurz die Augen zusammen, ehe sie die wieder aufschlägt. »Su, warst du schon wieder mit deinen Gedanken bei Adam?«
»Nein«, will sie Lil weismachen und schüttelt den Kopf, doch die hebt ne Braue, starrte sie forschend an, hat sie sofort enttarnt.
»Susan!«
Susan stöhnt ergebend auf. »Ja, schon gut, ich musste wieder an Adam denken. Aber ich weiß nicht, warum ich das tue? Ich meine, er ist ein Player und ich mag ihn kein bisschen!«

Jedes Wort betont Su klar und deutlich, doch irgendwie kommt es nicht überzeugend rüber, eher wirkt sie dadurch gezwungen, das zusagen. Sie kann ihn auch nicht leiden, das stimmt wirklich, nur was bringt sie dazu, ununterbrochen an ihn zu denken? Und sich zu fragen, wo er jetzt gerade ist? Sie schaut sich um, blickt jede einzelne Stelle an, die ihre Augen fassen können, doch es ist leider keine Spur von ihm da. Wo ist er denn?

Die letzte Frage beantwortet Adam mit einem Satz, den er auf dem Test schreibt, von dem er denkt, das könnte der Richtige sein. Aber sicher ist er sich nicht, er vermutet es nur, hofft, dass er wenigstens dort Recht hat. Adam hat die vergangenen Tage echt hart gelernt und hat sogar auf Sex verzichtet, damit er nicht abgelenkt wird. Obwohl er dadurch nicht hätte ununterbrochen an die braunhaarige denken müssen.

Er hat sie heute kaum zusehen bekommen, aber sie ist anwesend auf der Woodborn University und er weiß das so genau, weil er sie mit Lilly reden gesehen hat, und dabei sieht sie heute ganz gut aus. Heute trägt sie - wie er erkannt hat vor Stunden - ein T-Shirtkleid, dunkelblau mit der Nummer 5 auf der gut geformten Brust drauf und trägt weiße Turnschuhe. Schmuck braucht sie keins zu tragen, da ihre natürliche äußere Erscheinung schon sehenswert ist.

Als er die Antwort aufgeschrieben und sich nochmal alles durchgelesen hat, geht er mit den Prüfungsblätter zum Pult, wo Prof. Patrick an was notiert, und gibt sie ab. Die Blätter werden angenommen mit den Worten »Danke. Ich werden die sofort überprüfen und dich dann holen lassen, wenn ich fertig damit bin.«

Adam nickt nur, wünscht ihn einen schönen Tag und verlässt den Hörsaal, wo zu seinem Pech Natalia auf ihn wartet.
»Hy, Adam«, säuselt sie und spielt mit ihrer blondierten Strähne. Das lässt ihn kühl, da rührt sich nicht an ihm. Schon lange nicht mehr. Auch wenn sie es noch so sehr versucht. Sogar in ihr kürzestes Kleid, was sie gerade trägt - ein hellblaues mit dünnen Spaghettiträger und der Rock ihr gerade mal bis zum Po gehend - kann sie ihn nicht heiß kriegen.

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