ᴡʜᴏ's ɴᴇxᴛ? ᵐⁱⁿˢᵘⁿᵍ ✔️

ᴅɪᴇᴄɪsɪᴇᴛᴇ

PoV. Minho

„Minho, kannst du nicht aufpassen, wo du hinläufst?" beschwert sich der Schülersprecher, ehe er wieder auf seinen Beinen steht. Sein Gesichtsausdruck sagt mir, dass er sauer ist, doch was hat dieses nervige Känguru schon wieder?

„Du begreifst das anscheinend nicht. Jeder hasst dich für deine Taten und trotzdem machst du weiter. Was soll das Minho?" fragt er enttäuscht und kommt mir einen Schritt näher, wobei ich mich immer weiter aus Reflex von ihm entferne. Dieses Ekelpacket soll mir bitte nicht so nahe kommen.
„Was willst du eigentlich von mir?" will ich wissen und verschränke meine Arme vor meinem Bauch, um ihm zu zeigen, dass ich ihn nicht sonderlich gerne in meiner Nähe habe.

Plötzlich redet er Klartext: „Denkst du, dass ich es nicht mitbekomme, was in den Umkleiden passiert? Wer war der Nächste?"
„Kim Jungwoo aus Jonghos Klasse. Er hat mich aber darum gebeten, also kannst du dagegen nichts sagen, ja?" teile ich ihm mit und am Ende lächele ich ihn provokant an, weil er ganz genau weiß, dass er sehr wenig dagegen tun kann. Chan muss auch immer wieder übertreiben und sich immer überall einmischen.

„Minho! Lass es einfach sein. Du schadest damit nur anderen Menschen. Aber nein.. wieder mal denkst du nur über dich.. weißt du das?" jammert er, wobei er sich etwas mehr an die kalten Schließfächer lehnt. Dieser Junge lässt mich einfach nicht in Ruhe. Was möchte er denn bitte noch von mir?
„Wieso machst du immer so ein Wirbel? Ist dir nicht bewusst, dass du als Schülersprecher viele andere Dinge tun sollst, anstatt dich um mich zu kümmern, weil ich es mit anderen treibe? Es sei denn.. du willst auch schon die ganze Zeit etwas von mir. Sag es doch di-.." will ich wissen, doch jetzt ist Chan der Nächste gewesen, der mir eine Backpfeife gibt. Wieso denn, Leben? Wieso?

"Ich möchte nicht, dass uns dasselbe Schicksal ergeht wie meiner Mutter und deinem Vater!" will er klarmachen, doch mich macht es wirklich aggressiv, dass meinen Erzeuger ,meinen Vater' nennt. Dementsprechend schubse ich ihn gegen die Schließfächer, weil ich nicht anders kann. Wenn andere an mir Gewalt ausüben, dann kann ich es auch. Es kann nicht sein, dass ich mir das weiterhin gefallen lasse.

„Sag mal! Habe doch ein wenig Respekt gegenüber deinem Schülersprecher!" droht er und kommt mir immer näher, doch ich gehe zeitgleich immer mehr Schritte zurück, weil ich mich wirklich nicht mit ihm prügeln möchte.
„Dein ach so toller Titel in der Schule interessiert keinem mehr, wenn du auf andere draufschlägst. Wenn du möchtest, kann ich zum Direktor gehen und es melden. Es war nicht etwas, was ich wollte." drohe ich zurück und grinse ihn dabei breit an, denn er soll wissen, dass er einfach keine Chance gegen mich hat.
„Minho.. alter.. ich hasse dich... genauso sehr hasse ich deinen Vater!" brüllt er und klingt dabei sehr provozierend. Was will er damit erreichen? Ich merke, wie er seine Hände zu Fäusten bildet und eine von ihnen an mich richtet. Sofort halte ich ihn aus Reflex am Handgelenk fest, ehe ich ihm in die Augen schaue. Nun ist es der passende Zeitpunkt, ihm klarzumachen: „Glaub mir Chan.. ich hasse ihn genauso. Er ist ein schlechter Mensch."

Langsam löse ich mich von ihm und zügig gehe ich, ohne mit ihm noch ein weiteres Wort auszuwechseln, zum Schultor, um das Schulgebäude zu verlassen. Hier verschwende ich nur meine Zeit. Ich frage mich einfach, wieso Chan mich einfach auf meinen Erzeuger angesprochen hat? Als hätte er nichts besseres zu tun? Ihm soll bewusst sein, dass es nicht meine Schuld ist, dass es passiert ist und außerdem hasse ich ihn selber dafür.

Wie auch immer, Chan kann meinen Vater hassen, aber er hat nicht das Recht dazu, mich mit ihm in einen Topf zu stecken, nur weil er mich erzeugt hat. Ich habe schon immer recht gehabt: Chan ist einfach kein qualifizierter Schulsprecher. Er hat nur die Wahl gewonnen, weil er versprochen hat, dass das Essen in der Cafeteria besser schmecken wird, weil er die Köche belehren wird. Er hat das bis heute noch nicht gemacht. Lügner.