ᴅɪᴇᴄɪɴᴜᴇᴠᴇ

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PoV. Minho

„Danke für den tollen Abend, Minho. Mir hat es sehr gefallen!" schwärmt er und umarmt mich einfach nochmal, da er verdammt nochmals anhänglich ist. Er ist süß, aber nicht wirklich mein Typ, um ehrlich zu sein. Trotzdem ist er ziemlich gut beim Sex und ich kann wirklich sagen, dass er jetzt für die Beziehung bereit wäre. Immerhin redet er die ganze Zeit von einem Lucas, der in die Klasse von Hyunjin und Jisung geht. Da wünsche ich ihm natürlich ganz viel Glück.

Ich lächele ihn sanft an und teile mit: „Hoffentlich funktioniert es mit dir und Lucas. Ich denke, dass ihr beide echt gut zusammen passen würdet."
„Hoffentlich funktioniert es. Aber ich werde es langsam angehen. Ich frage ihm am Donnerstag nach einem Date. Wer weiß, vielleicht hat er keine Interesse an Jungs."
„Ah das wird schon Woo!" will ich hm ermutigen und löse mich langsam von der Umarmung, ehe Jungwoo die Treppen runterstiegt, sodass er nicht mehr zu sehen ist. Ich habe Jungwoo, bevor er gegangen ist, die Wahrheit über mich erzählt. Ich glaube, dass ich eine Freundschaft gerettet habe, wenn man Jungwoo als Freund zählen kann. Keine Ahnung, aber dieser Junge ist wirklich sehr naiv.

Nachdem ich unsere Wohnungstür geschlossen habe, da Jungwoo schon bereits verschwunden ist, drehe ich mich mit meinem ganzen Körper in Richtung Flur und dabei stelle ich fest, dass vor mir eine aufgebrachte Mutter steht.
„Was willst du?" frage ich ein wenig genervt und schaue sie erwartungsvoll an, da sie mehr oder weniger im Weg steht.
„Minho! Du sollst aufhören!" meint sie.
„Womit denn?" möchte ich schlussendlich wissen und komme ihr paar Schritte näher, da ich gleich sowieso an ihr vorbei muss.
„Die halbe Schule zu dir einzuladen, damit du ihnen die Jungfräulichkeit wegnehmen kannst!"
„Sie wollen es doch selber! Jungwoo hat mich nochmal darum gebeten." will ich ihr klarmachen, doch sie scheint damit gar nicht glücklich zu sein. Sie lehnt sich an die Wand und ich beobachte sie dabei, wie sie sich eine Zigarette aus ihrer Hosentasche herausholt und sie sich diese schlagartig anzündet.

Nachdem sie ein einziges Mal an ihrer qualmenden Kippe gezogen hat, hat sie erstmal realisiert, was ich überhaupt gesagt habe.
„Nochmal? Minho—.." nuschelt sie vor sich hin und die unendliche Enttäuschung war in ihren Augen zu sehen. Sie scheint nebenbei über meine Worte nachzudenken. Wieso soll man über meine Worte allzu groß Nachdenken, wenn sie klar und gründlich von mir ausgedrückt geworden sind?

„Lee Minho.. du bist genauso wie dein Vater. Du bist mehr sein Sohn als meiner!" behauptet sie und schaut mich mit einem sehr abwertenden Gesichtsausdruck an. Ist das eigentlich ihr ernst gewesen? Genauso wie Chan will sie mich mit diesem Monster vergleichen, welches unser ganzes Leben zerstört hat.
„Sag so etwas nicht!"
„Doch. Du bist so ignorant und kaltblütig. Du bist genauso wie dein Vater!" will sie mir einreden und meine Nerven und Emotionen halten das ganze nicht mehr aus. Das Gerüst meiner Emotion ist nun mal nicht aus Beton, wie es die meisten Menschen von mir glauben. Ich wäre ignorant und kaltblütig. Genau das sind die Worte meiner Mutter und ich bin mir sicher, dass 99% aller Menschen auf dieser Welt mich genauso sehen.

Ich habe jetzt genug von dem ganzen. Plötzlich reiße ich meinen Mund auf und brülle sie an. „DENKST DU, DASS ICH ETWAS DAFÜR KANN? ICH HABE KEINE ANDERE WAHL! WIE SOLL ICH SONST MIT MEINEM SCHEISS LEBEN UMGEHEN? STUNDENLANG FLENNEN WIRD MIR AUCH NICHTS BRINGEN. DAS SEHE ICH BEI DIR, HUCH?" Ich glaube, dass ich noch nie in meinem ganzen Leben meine Mutter so dermaßen laut angeschrieen habe, doch sie verdient es. Stürmisch renne ich an ihr vorbei, wobei ich sie ,ungewollt, zur Seite schubse. Nachdem ich in meinem Zimmer angekommen bin, knalle ich die Tür hinter mir zu. Schnell schließe ich diese hässliche braune Holztür ab, ehe ich mich auf mein uraltes Bett schmeiße, welches wieder sein gewöhnliches Knarren von sich gibt. Schnell vergrabe ich meinen Kopf im Kissen und schließe darauf folgend meine Augen.

Sie soll nie wieder die Worte aussprechen, dass ich wie mein scheiß Erzeuger bin. Ich würde lügen, wenn ich behaupte, dass mich die Worte meiner Mutter nicht verletzt haben. Wieso sagt sie das? Ich hasse den Typen, der meine Mutter geschwängert hat. Ich will nicht mit ihn vergleichen werden.

ᴡʜᴏ's ɴᴇxᴛ? ᵐⁱⁿˢᵘⁿᵍ ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt