"Wir müssen dir etwas sagen Leila.", meinte Luke ziemlich niedergeschlagen, "Aber wir haben auch eine gute Nachricht." Nun lächelte er wieder.
"Zuerst die gute bitte", bat ich die Jungs und wischte mir die Tränen weg. Luke warf Eric einen auffordernden Blick zu und Eric holte Luft bevor er ansetzte:
"Ganz sicher hast du jetzt unzählige Fragen, was das Ganze hier soll, aber das erklären wir dir später. Denn wie du bereits erfahren hast, hat, bessergesagt hatte, Peter einen Schlüssel. Nun ja als wir Oli das letzte Mal sahen, du weisst doch, wer Oli ist?" Ich nickte und zählte alle Namen auf, die ich heute neu erfahren hatte. Ich konnte aus dem Augenwinkel erkennen, dass Sandro beeindruckt nickte.
"Also kurz gesagt, er ist unser Erzfeind, aber das ist 'ne längere Geschichte, die erzählen wir später. Jedenfalls, als wir das letzte Mal Oli getroffen haben, konnte Peter ihm den Schlüssel klauen. Zwar musste er diesen vorhin abgeben, aber Peter hat es geschafft, eine Kopie davon anzufertigen. Was heisst, wir haben einen Ersatzschlüssel und können abhauen. Sofern Peter die Kopie ebenfalls hier hat." Gebannt hörte ich Eric zu und freute mich riesig, endlich von hier wegzukommen. Aber wie kann es sein, dass er ihr Erzfeind ist? Dann würde meine Theorie nicht stimmen. Kurzerhand beschloss ich mich, mir nicht weitere Gedanken darüber zu machen, schliesslich würde ich die Geschichte sowieso bald erfahren. Stattdessen freute ich mich bloss, dass wir nun ziemlich sicher hier rauskamen. Doch dann räusperte sich Peter.
"Sorry, ich hab den Schlüssel nicht dabei, ich hatte mir nur das Original eingesteckt." Genervt stöhnte Luke auf und fuhr seinen Kollegen wütend an, dass er zu nichts zu gebrauchen sei.
"Hey, ich hab immerhin Oli den Schlüssel geklaut und ihn heute mitgenommen. Von euch hat ja keiner einen Gedanken daran verschwendet!"
"Weil ich dachte, dass du dich darum kümmerst", gab Luke zurück.
"Da siehst du, wie abhängig ihr von mir seid, ich hab das Auto, die Kohle und die Werkzeuge, alles. Ausserdem wusste ich nicht, dass mir Oli den Schlüssel wegnehmen würde."
"Aber daran denken hättest du können"
"Und du hättest auch etwas mehr mitdenken sollen und mich daran erinnern, auch den andern Schlüssel mitzunehmen."
"Jungs, bitte", versuchte Sandro die beiden zu beruhigen, doch Peter schnauzte ihn bloss an, dass er die Klappe halten solle.
"Übrigens bin ich immer der Einzige, der an was denkt, nur wegen mir sind wir hier reingekommen, ihr hättet keine Chance gehabt." Weil ich überhaupt keine Ahnung hatte worum es ging, hörte ich dem Streit zwar zu, aber ich versuchte ihn auszublenden und stattdessen zu überlegen, wie wir hier rauskamen.
"Moment, das stimmt nicht. Ausserdem ist es überhaupt deine Schuld, dass wir hier sind.", meldete sich nun Eric zu Wort und ich hoffte wirklich, das das nicht in einem Streit endete.
"Es war nicht meine Idee, nach der Kleinen zu suchen" Auf einmal war ich verwirrt, redeten sie über mich? Gerade wollte ich fragen, als mir Eric das Wort abschnitt.
"Das nicht, aber Oli hat sie bloss entführt, um uns anzulocken, dass er seinen Schlüssel bekommt. Das war alles eine Falle, an sowas hast du nicht gedacht, als du ihm den Schlüssel gemopst hast."
"Du hast ja aber auch nicht dran gedacht", keifte Peter zurück.
"Erst als es zu spät war und Oli auf den Platz fuhr, wo du bloss die Tür aufgeschlossen hast."
"Jungs, es reicht wirklich, wir sollten überlegen, wie wir hier wegkommen", probierte es Sandro erneut und ich sah ihn dankbar an. Doch die andern ignorierten ihn bloss.
"Aber dann hättest du wenigstens noch was sagen können, aber nein, du stehst bloss da und tust nix, wir hätten unsere Waffen problemlos holen können, dann wäre das überhaupt kein Problem gewesen."
"Waffen? Du wolltest die killen?"
"Nö, aber den Kampf für uns entscheiden"
"Früher oder später wird dabei mal jemand draufgehen, wenn wir immer Waffen haben, ich finde das echt keine gute Idee mehr."
"Halt die Klappe, wenn wir unser Zeugs hätten, dann wären wir schon längst weg, oder wir hätten Oli besiegt und wären gar nicht erst hier. Es ist deine Schuld"
"Ja klar, jetzt bin ich wieder Schuld"
"Hey!", schrie Sandro nun beinah, "Dieser blöde Streit nützt nichts, ausserdem wären wir vielleicht schon weg, wenn wir alle gemeinsam überlegen würden, was wir tun sollten. Aber eines weiss ich, dieser Streit bringt niemandem was."
"Sei einfach ruhig, Fettmops. Spiel dich nicht auf einmal als Boss auf, wenn du sonst nie den Mund aufmachst." es schien Eric wohl nicht zu gefallen, dass Peter seinen Kollegen so beleidigte, weshalb er ihm vorwarf, dass Peter sich nun ja auch gerade als Anführer verhalte.
"Nein, das tue ich nicht, aber du wohl."Auf einmal hatte ich genug von diesem Streit, ich wollte hier weg, die werden noch verrückt. Sofort kroch ich rüber zu Sandro, der mir momentan wohl als Einziger helfen konnte, einen Plan zu schmieden. Als die Jungs sich wieder stritten, versuchten wir so gut wie möglich sie zu ignorieren, dennoch konnte ich einzelne Dinge aufschnappen. Wenn ich mich nicht täuschte redeten sie irgendwie über eine Anführer Wahl oder so.
"Hast du eine Idee, wie wir rauskommen?", wollte ich von Sandro wissen.
"Irgendwie nicht, aber bestimmt nicht so" Er hob seine gefesselten Hände.
"Soll ich sie lösen?", fragte ich ihn.
"Wenn es geht gerne, dann kann ich dir deine ab machen." Schweigend versuchte ich nun, mit meinen Fingernägeln das Klebeband abzuklauben, zumindest einen Teil, dass man es nur noch abwickeln konnte. Es ging eine Weile, bis ich etwa einen Zentimeter weg hatte, da ich Sandro nicht verletzen wollte, ausserdem war es wirklich schwierig, das Klebeband zu lösen, ohne dass es gleich riss. Als ich aber einmal den Anfang hatte, ging der Rest schnell. Kaum war das Band ab, machte sich Sandro daran, die Fesseln um meine Handgelenke zu lösen. Während er dies versuchte, warf ich einen Blick zu den andern Jungs rüber, die uns beide gar nicht beachteten und sich noch immer stritten, nur dass sie jetzt irgendwie über Fehler, die die andern je gemacht hatten, redeten, eher zankten.
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White & Black
ParanormalFür meinen Freund würde ich in den Tod gehen und darüber hinaus, wenn möglich! Aber dies ist nun mal keine gewöhnliche Liebesgeschichte, denn erstens gibt es da einige Gangs die uns das Leben schwer machen wollen. Entweder wollen sie unsere Liebe ze...