Obwohl es unmöglich war, hoffte ich, dass er die Tür nicht richtig abgeschlossen hätte. Aber selbst wenn es so wäre, dann ist da immer noch eine zweite geschlossene Tür. Anderseits, wenn ich wenigstens diese erste Tür öffnen könnte, dann hätte ich mehr Platz und fände sicher etwas mit was ich die Vordertüre öffnen könnte.
Also stand ich auf und versuchte die Tür zu öffnen. Mist nichts. Naja, das habe ich mir ja eigentlich sowieso gedacht. Wäre zu schön und einfach gewesen. Dennoch überkam mich erneut ein sehr ungutes Gefühl, so dass ich mich setzen musste. Dann begann ich zu weinen. Warum war ich bloss hier? Warum ausgerechnet ich?
Nachdem ich eine Weile geheult hatte, schimpfte ich mit mir selber. Weinen bringt nichts. Um hier rauszukommen muss ich diese blöde Tür aufkriegen. Oder vielleicht könnte ich ja durch das Fenster abhauen?
Meine Freude war riesig, als ich auf der andern Seite des Raumes tatsächlich ein Fenster sah. Schnell wischte ich mir die Tränen weg und ging durch den Raum. Shit. Dieses Fenster war ziemlich hoch. Wenn ich mich streckte könnte ich es so knapp öffnen. Aber wenn ich wollte, würde ich sicher irgendeine Möglichkeit finden, um rauszuklettern. Leider war meine Freude nur von sehr kurzer Dauer. Das Fenster war verschlossen.
Nun wusste ich wirklich nicht mehr weiter. Oder vielleicht doch: Ich könnte ja probieren die Fensterscheibe einzuschlagen. Mit erneut aufkommender Hoffnung begann ich mich im Raum umzusehen. Das Ergebnis war wirklich ziemlich enttäuschend. Der Raum war nämlich leer. Ganz leer. Nicht mal ein Bett war drin. Shit, und wo sollte ich schlafen, wenn der Mann nicht zurück kommt bis am Abend?
Ok, eigentlich war das ja klar. Auf dem Boden. Zu allem Übel bemerkte ich jetzt auch noch, dass ich dringend aufs Klo musste. Ich musste nun offensichtlich auf den Boden pinkeln. Ein Badezimmer gab es ja sicherlich nicht. Das ekelte mich ziemlich. Vor Allem als ich mir überlegte, ob hier schon mal jemand vor mir eingesperrt gewesen war. Wo hat der oder die dann wohl sein Geschäft verrichtet? Mist. Wenn ich Pech hatte, was ja so zu sein scheint, würde ich mir ganz sicher diese Stelle als Schlafplatz aussuchen.
Anderseits wenn ich das gar nicht erst merken würde, dann wird es mich ja wohl auch nicht stören. Das ist sicher schon lange eingetrocknet. Aber woher wollte ich das wissen? Wie auch immer ich werde mir zuerst mal eine Ecke suchen und dann pinkeln. Danach kann ich mir ja einen provisorischen Schlafplatz aussuchen und ihn untersuchen, ob es dort schon irgendwelche ekligen Sachen hat.
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Eric POV
Ich knallte meine Zimmertür zu und warf meine Tasche in eine Ecke. Meine Fresse, wenn ich bloss an die Hausaufgaben denke. Die Lehrer kapieren einfach nie, dass uns andere Lehrer auch noch Aufgaben geben. Leider musste ich ausgerechnet noch Chemie machen, mein Hass Fach. Da komme ich einfach nie draus. Egal wie viel ich pauke, es kommt mir vor wie Chinesisch. Ausserdem weiss ich gar nicht, wozu man das überhaupt brauchen kann jetzt, oder im späteren Leben.
Doch ich hatte nun mal keine Wahl. Ich wollte mein Buch und das Heft hervorholen, doch ich bemerkte, dass ich Letzteres wohl bei Luke liegen gelassen habe. Scheisse, ich hoffte, dass er so ein guter Kumpel war und es mir schnell vorbeibrachte.
Gerade als ich das Handy hervorholen wollte, um ihn anzurufen, klingelte dieses. Natürlich erschreckte ich mich höllisch. Vielleicht war es gerade Luke, der mein Heft gefunden hatte. Ich grinste.
Magie...
Nichts Unbekanntes für mich und die Jungs. Aber nicht Luke und co., sondern eine Art Sekte. Wir alle hatten übernatürliche Kräfte, jeder aber etwas anderes. Wie wir zu den Kräften kamen weiss ich nicht genau. Ich glaube, irgendjemand hat uns ausgesucht und uns dann die Kräfte gegeben. Voll geil, oder? Das war vor etwa zwei Jahren. Ich führe sozusagen ein Doppelleben. Ein normales, als Teenager und dann das als Magier. Natürlich hatten wir in der Sekte, die der Weissen Wächtern, eine Aufgabe, nämlich unsere Feinde die Schwarzen Magier in Schach zu halten, dass die nichts Böses anstellten. Eine Art Polizei also. Aber irgendwie kümmerte sich keiner gross darum. Manchmal machten wir schon, was verlangt wurde, aber es ist viel cooler wenn man einfach macht was man will. Die einzigen Regeln: Keine Menschen verletzen, Geheimhaltung, Magie nicht zu unseren Nutzen missbrauchen. Ich weiss, das tönt jetzt alles völlig absurd und seltsam, aber es ist die Wahrheit. Manchmal wünschte ich mir, dass ich ein normales Leben hätte.
Als ich auf das Handy sah, merkte ich, dass es nicht Luke war. Trotzdem nahm ich ab.
Die Stimme kannte ich nur allzu gut. Das hiess gar nichts Gutes. Mir lief ein eiskalter Schauer den Rücken ab, bevor ich überhaupt wusste worum es ging...
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White & Black
ParanormaalFür meinen Freund würde ich in den Tod gehen und darüber hinaus, wenn möglich! Aber dies ist nun mal keine gewöhnliche Liebesgeschichte, denn erstens gibt es da einige Gangs die uns das Leben schwer machen wollen. Entweder wollen sie unsere Liebe ze...