Kapitel 1

2.8K 62 0
                                    

Heute war der Tag gekommen, ich würde mit meiner Familie nach Texas ziehen und zwar auf die Ranch meiner Großeltern. Sie sind schon relativ alt und können sich nicht mehr so gut um die Ranch kümmern, natürlich haben sie auch Angestellte, aber Oma und Opa sind nun mal nicht mehr so fit wie früher. Also haben meine Eltern beschlossen mit mir zu ihnen zu ziehen und sie zu unterstützen. Anfangs war ich nicht wirklich begeistert von der Idee, aber als mein Freund oder besser gesagt Exfreund vor zwei Wochen mit meiner besten Freundin geschlafen hat, konnte ich es kaum erwarten Florida zu verlassen. Ich weiß nicht was auf mich zu kommt, aber ich bin optimistisch und wer weiß vielleicht sind die Stallburschen auch ganz nett.
Nach dieser ewig langem Autofahrt fuhren wir in die Einfahrt ein, man konnte schon die Pferde und Kühe sehen, die auf der Weide grasten. Ungefähr 200m danach blieben wir im Hof vor einem riesigen Haus stehen, indem meine Großeltern wohnen. Gegenüber waren die Ställe und 500m davon entfernt war das Haus der Angestellten. Als wir ausstiegen „stürmten" meine Großeltern auf uns zu: „Na endlich seid ihr da, wir haben schon gewartet." „Hallo Oma, hallo Opa wie geht's euch?" „Super meine Kleine, wir freuen uns, dass ihr endlich hier seid", sagte mein Opa und drückte mich noch fester. „Holen wir erstmal eure Sachen aus dem Auto und gehen rein", sagte meine Oma. Im ersten Stock war mein Zimmer, es war ziemlich groß und stilvoll eingerichtet, hier würde ich mich wohl fühlen und das beste ich hatte mein eigenes Badezimmer. Mein Opa zeigte meinen Eltern ihr Schlafzimmer, welches ein Stockwerk höher war. Ich hätte nicht gedacht, dass es mir so gut hier gefällt, schließlich ist es schon eine Umstellung von einer Stadt komplett aufs Land zu ziehen, wo man erstmal eine halbe Stunde fahren muss, um in eine kleinere Stadt zu kommen. Nach dem Abendessen wollte ich mich noch etwas umsehen, also zog ich mir eine Strickjacke über und schlenderte gemütlich in den Pferdestall. Schon als ich klein war und in den Ferien hierher gekommen bin, haben mich Pferde fasziniert, allein durch ihre Größe, sind sie einfach nur majestätisch. Ich schritt die Halle entlang und blieb bei einem Friesen stehen, er war wirklich hübsch. „Na mein Großer", sagte ich und streichelte seine Nase. „Princeton", laß ich auf seinem Schild, welches an der Tür seiner Box befestigt war. Seine Augen leuchteten und man merkte, dass es ihm gefiel gestreichelt zu werden. „Hey geh sofort zurück, das Pferd ist gefährlich!" Ich schritt sofort eine paar Schritte zurück und sah in die Richtung aus der die Stimme kam. „Bist du lebensmüde?" „Was?", fragte ich und sah den jungen Mann, der näher kam, an. „Er wollte nur gestreichelt werden, es ist nichts passiert." „Er hat sich streicheln lassen?", fragte der junge Mann nun neugierig. „Ja er ist total lieb." „Naja lieb eher nicht, er lässt keinen wirklich an sich ran und beißt auch gerne mal zu." „Tja, dann mag er mich wohl", sagte ich leicht stolz und sah Princeton an. „Bild dir darauf bloß nichts ein, das war Glück, weil du neu hier bist." „Glück? Dein Ernst? Princeton mag vielleicht auch nicht jeden." „Dann hat er aber einen komischen Geschmack, wenn er eine Tussi aus der Stadt mag." „Gehts noch, du kennst mich doch garnicht." „Aber ich weiß wie Frauen wie du ticken, kommen hierher denken sie sind die Pferdeflüsterer schlecht hin und nach drei Monaten hauen sie ab, weil es langweilig wird." „Falls du es noch nicht weißt, ich bin die Enkelin von deinen Arbeitgebern und ich wohne jetzt hier. Also freunde dich schonmal mit der Tatsche an, dass ich länger bleibe. Und wenn du mich jetzt entschuldigst, ich gehe schlafen." Mit erhobener Nase marschierte ich schnell aus dem Stall, hinter mir hörte ich noch wie der Typ sagte: „ Arrogante Tussi." Darauf hin zeigte ich ihm nur den Mittelfinger und ging zurück ins Haus, wo ich mich schlafen legte. Wer zum Teufel denkt er, wer er ist? Der soll sich warm anziehen, denn so schnell kriegt er mich nicht klein. Mich als arrogant zu bezeichnen, was fällt ihm eigentlich ein, ein Mädchen, was er garnicht kennt zu beleidigen.

Der Cowboy von nebenan Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt