Kapitel 15

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Die Tür öffnete sich weiter und der Schatten betrat den Raum. „Willst du essen kommen?", fragte meine Oma, die lächelnd ihren Kopf durch den Spalt steckte. „Ja ich komme." Meine Oma verschwand wieder und mir fiel ein Stein vom Herzen, ich hatte gerade solche Angst, dass es Steve war.
Ich ging runter und setzte mich zu meiner Familie an den Tisch, ich war immer noch etwas aufgewühlt, was meine Mutter wohl bemerkte. „Ist alles gut Schätzchen? Du siehst so bleich aus." „Ja, ja mir gehts gut", sagte ich mit einem falschen Lächeln.
Das Essen verlief relativ ruhig und ich entschied mich dafür, gleich zu Scott zu gehen, um ihm über Scott zu berichten. Ich packte noch schnell ein paar Klamotten in meinen Rucksack, da ich bei Scott ja schlafen wollte. Bevor ich das Haus verließ atmete ich nochmal tief durch, Steve würde so schnell hier nicht auftauchen, aber allein der Gedanke an ihn machte mich nervös. Ich öffnete die Tür und vor mir stand Sara, da ich das jetzt nicht erwartet hatte, schrie ich kurz auf: „ Oh mein Gott, Sara, was machst du hier?" Sie sah zu mir hoch und erst jetzt sah ich ihre tränenverschmierten Augen. „Hey, warum weinst du?" „Könnten wir vielleicht in dein Zimmer gehen?", fragte sie mit einem Schluchzen. Ich nickte und führte sie hoch, wir setzten uns auf mein Bett und ich wartete darauf, dass Sara etwas sagen würde. „Es ist wegen Gabriel", fing sie an, „er...er hat Schluss gemacht." „Was, wieso?" „Er zieht nach Montana, seine Exfreundin lebt dort und sie ist angeblich schwanger von ihm." „Seit wann sind die beiden denn getrennt?" „Seit 4 Monaten, ein paar Wochen also bevor wir zusammen gekommen sind. Er möchte für sie da sein. Er hat gesagt, seine Gefühle sind für sie immer noch stärker und er liebt sie noch. Er will mir keine weiteren Hoffnungen machen, deswegen hat er Schluss gemacht." „Oh Sara das tut mir so leid. Ich bin für dich da, okay. Wir stehen das gemeinsam durch", tröstete ich sie und drückte sie ganz doll. „Danke, aber warst du nicht mit Scott verabredet?" „Ja, aber er wird es schon verstehen, wenn ich in so einer Situation für meine Freundin da sein muss." Ich zauberte ihr ein kleines Lächeln ins Gesicht, woraufhin es mir auch gleich besser ging. Wir kamen weiter ins Reden und ich erzählte Sara auch von Steve und meiner Angst, dadurch konnte ich sie auch etwas von Gabriel ablenken. Mittlerweile war es 22 Uhr und wir lagen einfach nur noch im Bett und starrten die Decke an, es war auch schön einfach mal nicht zu reden. Sara hatte bereits eine ganze Eisbox alleine gegessen, was schließlich zum Liebeskummer dazugehört, und ihre Laune hob sich dadurch auch ein wenig. Mein Handy klingelte und ich sah, dass es Scott war, also hob ich schnell ab: „Hey..sorry dass ich nicht gekommen bin aber hier gibt es einen Notfall." „Hey, okay....und was für einen?", fragte er. „Gabriel hat mit Sara Schluss gemacht und ich musste mich um sie kümmern." „Oh Shit, dass tut mir leid. Also geht war das Gerücht wahr, er geht nach Montana." „Ja leider, ich hoffe du verstehst das." „Natürlich Babe, kein Stress, wir sehen uns morgen früh und dann erzählst du mir, was du mir vorhin schon erzählen wolltest." „So machen wirs, dann bis morgen, ich liebe dich." „Gute Nacht, Lea. Ich liebe dich auch." Und damit war das Telefonat beendet, ich hoffte dass Sara nicht zugehört hatte, es ist nicht einfach wenn die beste Freundin leidet und man selbst aber in einer glücklichen Beziehung ist. Ich drehte mich zu ihr um und sah, dass sie schon schlief, sie sollte sich erstmal von dem Tag erholen, genauso wie ich auch. Morgen könnte ich Scott dann auch endlich von Steve und seiner „Vergangenheit" erzählen.

Der Cowboy von nebenan Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt