Kapitel 18

1.2K 46 1
                                    

Ich sprintete vom Parkplatz aus direkt ins Krankenhaus, wo ich mich sofort nach Sara erkundigte. „Hallo, ich suche meine Freundin Sara Hudson, sie müsste vor kurzem eingeliefert worden sein." „Ja sie wurde in den OP-Bereich gebracht, aber wir können keine Auskunft geben, sie müssen eine Angehörige der Familie sein." „Ich bin ihre beste Freundin und ihre Eltern werden erst in ein paar Stunden hier aufkreuzen. Bitte ich brauche Gewissheit", sagte ich aufgelöst. „Tut mir wirklich Leid, setzen sie sich doch ins Wartezimmer." Ich gab nach und setzte mich, ich vergrub mein Gesicht in meinen Händen. Es war meine Schuld, ich hätte Sara von Steve erzählen müssen und dass er sich noch da draußen rumgetrieben hat, wenn ich doch nur irgendwas hätte tun können. Ich spürte wie jemand einen Arm um mich legte, es war Aaron: „Alles wird gut, mach dir keinen Kopf." „Wie denn? Wenn Sara bleibende Schäden davonträgt, könnte ich mir das nie verzeihen." „Hey, sieh mich an, du bist nicht Schuld daran, was passiert ist, keiner von uns. Sara wird es gut gehen, ich kenne sie jetzt schon lang genug, sie ist eine Kämpferin." Seine Worte munterten mich auf, mein Blick schweifte durch den Raum und blieb an einer gewissen Person hängen, Scott. Er lehnte an der Wand und schaute in die Luft, wahrscheinlich dachte er nach, nur über was? Aaron merkte meinen Blick auf ihn und sagte: „Geh zu ihm, ich weiß ihr seid momentan nicht gut aufeinander zu sprechen, aber Reden löst alle Probleme." Ich wollte es nicht zugeben, aber Aaron hatte Recht, wir sollten Reden, dem anderen aus dem Weg zu gehen, bringt keinen von uns weiter. „Hey", sagte ich leise und stellte mich zu ihm. „Hey, weißt du schon was von Sara?" „Nein, sie geben mir keine Auskunft." „Verstehe." Die Stille danach war komisch, keiner von uns wollte dem anderen irgendetwas mitteilen, wir standen lange so da, bis.... „Tut mir Leid, dass ich einfach gegangen bin", kam es plötzlich von Scott. „Wir waren beide aufgebracht, ist okay......Was wirst du jetzt tun, nimmst du teil?" „Ja, ich mach weiter", antwortete Scott. „Irgendwann muss man weitermachen, ich denke wir sollten den anderen machen lassen, oder?" „Du meinst den anderen einfach ziehen lassen und das alles vergessen?" „Wahrscheinlich ist es das beste, ich habe überlegt, ob ich wieder nach Florida ziehe zu meiner Tante." „Florida? Bist du sicher?" „Was hält mich hier noch, sobald Sara wieder gesund ist, packe ich meine Taschen."

Saras Eltern kamen endlich an und erkundigten sich nach ihrer Tochter, sie teilten uns mit, dass Sara gesund sei und nur ein paar kleine blaue Flecken hatte und nein, sie war nicht schwanger. Ich atmete auf, ihr ging es gut und sie sei schon wach, ich ließ ihre Eltern mit ihr reden, was sich ziemlich zog. Aber dann endlich konnte ich auch mit ihr reden. „Hey, wie gehts?", fragte ich. „Könnte besser sein, aber es geht schon, es ist ja nichts schlimmes passiert." „Es tut mir so Leid, ich hätte dich warnen sollen." „Hör sofort auf damit, du trägst keine Schuld. Ich war einfach nur dumm, einen guten Jungen von einem schlechten zu unterscheiden. Wie geht es dir eigentlich?" „Nicht so gut, Scott und ich beenden das Ganze." „Was? War der Streit so schlimm?" „Wir werden einfach nicht mehr eins, deswegen spiele ich mit dem Gedanken, ob ich nicht zurück nach Florida gehen." „Ich bin nicht wirklich begeistert, aber wenn es dich glücklicher machen würde." „Aber erst, wenn es dir besser geht und du dein Trauma überwunden hast." „Mir gehts gut, ich wollte doch auch Sex mit Steve, nur am Ende ist es etwas außer Kontrolle gelaufen. Glaub mir ich schaff das schon." „Wenn du meinst, aber du weißt ich bin immer für dich da."
Sara nahm die Neuigkeiten sehr gut an, ich versprach ihr, dass wir jeden Tag telefonieren würden und ich sie auch besuchen kommen würde.

Am nächsten Tag informierte ich meine Eltern über meinen Plan und sie waren damit einverstanden, genauso wie meine Tante. In nur zwei Wochen würde ich zu ihr kommen und nochmal neu starten. Nachdem Sara entlassen wurde, verbrachten wir viel Zeit zusammen und ich konnte sie überreden, eine Therapie zu beanspruchen, denn ich bemerkte, dass das ganze Thema ihr zu schaffen machte. Man merkte bereits nach dem ersten Termin, dass die Anspannung langsam nachließ, was mich auch beruhigte. Wir genossen die letzten gemeinsamen Tage, indem wir reiten waren, shoppen, eine Übernachtungsparty zu zweit veranstalteten und auch noch zur Schule gingen, leider. Aber es half mir über Scott hinweg zu kommen, die ganze Tage lang, verlor ich keinen Gedanken an ihn, wahrscheinlich war das der erste Schritt in die richtige Richtung.

Hoffentlich war es die richtige Entscheidung zu gehen oder gehe ich einen komplett falschen Weg?

Der Cowboy von nebenan Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt