Kapitel 14

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Ich traute meinen Augen nicht, ich blieb wie angewurzelt stehen und betrachtete die Person für einen Moment. Es war Steve, mein Exfreund, der mich mit meiner ehemaligen besten Freundin betrogen hat. Als ich meine Gedanken gesammelt hatte, verfinsterte sich mein Blick, was wollte dieses Arschloch hier? „Hey Lea", begrüßte er mich und wollte mich umarmen, doch ich wich zurück. „Was willst du hier?", fragte ich kühl. „Ich wollte dich sehen. Ich vermisse dich Lea, ich will dich zurück." „Ich will dich aber nicht zurück, also verschwinde." „Ich weiß ich habe einen Fehler gemacht, aber ich kann mich ändern, gib mir eine Chance." „Du bist zu spät, ich bin bereits wieder vergeben." „Vergeben? Bitte sag nicht an diesen Cowboy hinter mir." „Doch genau der", mischte Scott sich jetzt in das Gespräch ein. Er kam auf mich zu und legte eine Hand um meine Hüfte, um demonstrativ zu zeigen, dass ich zu ihm gehöre. „Ernsthaft? Der Typ, was kann der dir schon bieten?" „Sehr viel, was du mir nicht bieten konntest, zum Beispiel Treue oder Ehrlichkeit." Steve fing ungläubig an den Kopf zu schütteln, er grübelte eine Weile, wahrscheinlich waren ihm die Argumente ausgegangen, mich umzustimmen. „Tut mir leid, wenn ich dich beim Denken störe, aber meine Freundin hat dir gesagt, dass du verschwinden sollst", sagte Scott, woraufhin er einen bösen Blick von Steve erntete. „Na gut dann verschwinde ich, aber glaubt nicht, dass ich hier nicht nochmal auftauche. Ich werde um dich kämpfen, Lea." Scott wurde wütend und packte Steve am Kragen: „Hör mal zu du Arschloch, du lässt Lea gefälligst in Ruhe, hast du verstanden?" „Und was wenn ich das nicht tue, kommst du dann mit deinem Pferd angeritten und trittst mir mit deinen hässlichen Stiefeln in den Arsch?" Jetzt war die Grenze überschritten und Scott verpasste ihm ein paar auf sein vorlautes Mundwerk. Steve fasste sich an seine blutige Lippe und grinste uns dumm an: „Verstehe, wenn man sich über dich lustig macht, wirst du aggressiv. Hauptsache du schenkst meiner Kleinen nicht solche Treter, sonst sieht sie später aus wie ein Vollidiot." Scott wollte gerade nochmal auf ihn losgehen, doch ich hielt ihn gerade noch zurück. Ich packte Scott am Arm und führte ihn aus dem Stall, damit er sich etwas beruhigt. „Scott komm runter, das bringt doch nichts." „Tut mir leid, aber ich mag solche arroganten Kerle, die denken, sie kriegen alles und jeden, einfach nicht." „Ich weiß, ich werde mich auch nicht auf ihn einlassen. Ich gehöre voll und ganz dir, hörst du?" „Wirklich, ich hab dich noch garnicht gefragt, ob du mit mir zusammen sein willst", grinste Scott mich an. „Ich hab gedacht, dass hätten wir mit unserer Versöhnung und dem darauffolgenden Kuss automatisch beschlossen." „Ich bin da altmodisch und frage ganz konkret.....also, Lea willst du meine Freundin sein?" Ich musste lachen, das ganze war etwas albern, aber gleichzeitig auch irgendwie voll süß. „Ja sehr gerne", lachte ich und gab ihm einen Kuss. Wir wurden nur leider durch lautes Motorgeheule gestört, wir sahen wie Steve mit seinem roten Porsche davon raste, hoffentlich lässt er sich hier nicht mehr blicken.
„Hey Schätzchen, kommst du mal", kam es aufeinmal von meiner Mutter, die auf der Veranda stand. „Ja ich komme", rief ich zur und gab Scott nochmal einen innigen Kuss. „Sehen wir uns später?", fragte er. „Ja ich komme nach dem Abendessen zu dir."
Meine Mutter wartete schon ganz ungeduldig auf mich in der Küche, am Tisch saß dann auch noch mein Vater, der mich besorgt ansah. „Alles gut bei euch?", fragte ich vorsichtig. „War das gerade Steve?", stellte mein Vater mir jetzt eine Gegenfrage. „Ja, er wollte mich sehen, aber ich habe ihn weggeschickt, warum?" „Weil du nicht in die Nähe von diesem Kerl kommen sollst, erstens hat er dir das Herz gebrochen und zweitens soll er angeblich schon mehrere Mädchen vergewaltigt haben", warf meine Mutter ein. „Woher wisst ihr das?" „Eine alte Freundin von deiner Mutter arbeitet bei der Polizei und hat es uns erzählt. Er wird schon von der Polizei gesucht." „Verstehe, macht euch keine Sorgen, ich pass auf mich auf." „Jetzt kommen wir zu dem Punkt, wir wollen, dass du rund um die Uhr jemanden an deiner Seite hast. Und dein Vater und ich denken, dass Scott doch sehr gut auf dich aufpassen kann. Schließlich ist er dein fester Freund, oder?" „Ja das ist er, seid ihr mit der Beziehung also doch einverstanden?" „Solange er dir nichts antut und gut auf dich Acht gibt, ist alles gut", sagte mein Vater mit einer gewissen Ernsthaftigkeit. „Danke, Mum, danke Dad. Ich hab euch so lieb", sagte ich und drückte beide ganz doll. Nach dem Gespräch ging ich auf mein Zimmer und googelte Steve, ich wollte ein paar mehr Details haben. Und nur nach wenigen Sekunden erschienen bereits erste Zeitungsartikel, überall stand etwas über seine Taten drinnen. Er hatte bereits 3 Frauen vergewaltigt, darunter auch Lisa, meine ehemalige BFF. Er sei kurz nach dem Haftbefehl aus Florida geflohen und hier nach Texas gereist. Und jetzt kam es mir, er wollte sich wieder mit mir versöhnen, um mir danach etwas anzutun. Mein Herz schlug höher bei diesem Gedanken, solange er hier frei rumrennt, könnte ich nicht mehr alleine vor die Tür gehen. Ich nahm mein Telefon und wollte Scott davon erzählen, doch plötzlich knarrte meine Tür und ich blieb erschrocken auf meinem Bett sitzen.

Der Cowboy von nebenan Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt