Kapitel 3

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Der Rest der Woche verlief ganz entspannt, Scott traf ich nur noch einmal, natürlich stritten wir uns wieder. Eigentlich total kindisch, ich weiß nicht mal mehr um was es in dem Streit ging, so unnötig war er. Es war Freitag und ich freute mich einfach nur mit Sara ins Kino zu gehen, es war 20 Uhr als wir uns vor dem Kino trafen. Heute sollte ein Liebesfilm laufen, wir beide mögen solche Filme, natürlich ist es unwahrscheinlich das wir beide jemals den Traumprinzen unserer Träume treffen werden, aber man kann ja hoffen. Im Saal nahmen wir unsere Plätze ein und warteten auf den Filmstart. „Sag mal wer war der Cowboy am Montag an der Schule eigentlich?" „Das war Scott, die Nervensäge schlecht hin. Er arbeitet auf der Ranch." „Scott Collins? Der Mädchenschwarm und beste Bullenrider der Stadt?" „Naja ich weißt nicht ob er wirklich ein Mädchenschwarm ist und Bullrider?" „Ja, warte ich zeig dir ein Bild." Sara nahm ihr Handy aus der Tasche und suchte ein Bild, sie zeigte es mir und tatsächlich es war Scott auf einem Bullen. „Ja das ist er", sage ich. „Oh mein Gott und du stehst nicht auf ihn, er ist doch so heiß." „Mag sein, aber er ist ein Idiot, ich habe ihn live erlebt." „Aber du findest ihn heiß", grinste sie. „Pscht...der Film geht los." Damit war das Thema Scott beendet, zum Glück. Nach dem Film verabschiedete sich Sara von mir und ich wartete auf meinen Dad, der mich abholen wollte. Nach zehn Minuten warten, rief ich ihn an. „Hallo, Süße." „Hey Dad, wo bist du?" „Hast du meine Nachricht nicht bekommen, Scott holt dich, er ist in der Stadt. Er wird bestimmt gleich kommen." „Ehm...okay bis später." „Bis dann mein Schatz." Na super jetzt muss ich auch noch auf diesen Idioten warten, warum immer ich? Nach weiteren 10 Minuten rief ich dann Scott an, doch da ging nur die Mailbox ran. Ganz toll, dann geh ich wohl zur Bushaltestelle und warte auf den Bus. Dort saßen bereits zwei Männer mit Bierflaschen, ganz nüchtern schienen die mir nicht. Ich stand weiter abseits von ihnen und starrte auf die Straße, bis der eine aufstand und auf mich zu kam: „Was macht den ein so junges und hübsches Mädchen wie du alleine hier?" „Das gleiche wie du. Auf den Bus warten." Ich entfernte mich wieder etwas, da sein Mundgeruch unerträglich war. Er ging wieder zurück zu seinem Freund, wobei er fast hinfiel. Okay, die beiden sind viel zu besoffen, um mir irgendwas anzutun, dachte ich und musste bei dem Anblick grinsen. Vor mir blieb ein bekannter Truck stehen, die Scheiben gingen runter und Scott atmete erleichtert auf. „Hier bist du, tut mir leid, dass ich zu spät bin." Ich guckte ihn sauer an, beschloss dann aber einzusteigen, da eine weitere Gruppe Männer kam, denen ich nicht zu nahe kommen wollte. „Lea, es tut mir leid, bitte erzähl deinen Eltern nichts." „Du warst eine halbe Stunde zu spät und hast mich alleine im dunkeln warten lassen", sagte ich wütend. „Ich weiß und ich könnte es mir nicht verzeihen, wenn dir was passiert wäre. Das wird nicht wieder vorkommen." „Stimmt, da ich sagen werde, dass du mich hast warten lassen." „Bitte tu das nicht Lea." „Warum sollte ich es nicht sagen, nenn mir einen guten Grund." Er blieb stumm und fuhr einfach weiter, nach einer halben Ewigkeit parkte er vor dem Pferdestall. Ich wollte gerade aussteigen, als er mich an meinem Handgelenk festhielt, ich sah ihn skeptisch an. „Ohne mich wäre es langweilig", grinste er mich an. „Dein Ernst, deswegen soll ich dich nicht verpetzen?" „Okay, das war dumm. Lass es mich wieder gut machen. Wie wärs wenn wir morgen Abend irgendwo essen gehen?" „Denkst du wirklich ich will mit dir essen gehen?" „Bitte, gib mir noch eine Chance. Wenn ich nochmal versage, darfst du mich verpetzen." „Na schön, aber das ist kein Date." „Alles klar, morgen 19 Uhr?" „Okay, ich geh dann jetzt rein." „Gute Nacht, Lea." Ich stieg aus, sah mich aber nochmal kurz um, er sah mir nach und lächelte. Bevor ich die Tür schloss, sah ich wir er sich in seinen Sitz zurück lehnte und nachdachte. Was ist nur los mit ihm und warum hat er mich nicht angemotzt?
Am nächsten Morgen saß nur noch meine Mutter am Frühstückstisch, sie trank gerade ihren Kaffee, hörte aber auf als sie mich sah. „Guten Morgen Engel." „Morgen, wo sind die anderen?" „Dein Opa und dein Vater müssen mit den anderen Jungs die Kühe auf eine andere Weide treiben und deine Oma kauft für das BBQ morgen ein." „Achso", gab ich kurz von mir. „Warum bist du gestern so spät nach Hause gekommen?" „Ehm... ich habe Scott nicht sofort gefunden." „Aber er war pünktlich?", hackte sie nach. „Ja, ich war einfach nur etwas müde und hab ihn nicht sofort gesehen." Damit war das Thema beendet und ich konnte weiter frühstücken, danach wollte ich zu Princeton, auch wenn er angeblich so gefährlich ist. Im Stall angekommen, streckte er sofort seinem Kopf heraus und begrüßte mich. „Na mein Großer, hast du Lust auf die Weide zu gehen?" Ich führte ihn raus und wir machten uns auf den Weg zur kleineren Weide. Ich ließ ihn laufen und setzte mich auf den Zaun, um ihm zu zuschauen. Nach ein paar Minuten hörte ich wie die Arbeiter (Aaron, Gabriel,Luke, Scott) mit ihren Pferden kamen. Ich drehte mich um und sah die vier, wie sie mich anstarrten, Scott schüttelte den Kopf, lächelte aber. Er stieg von seinem Pferd ab und drückte Aaron die Zügel in die Hand, die drei ritten davon und Scott kam auf mich zu. „Wie hast du ihn hierher bekommen?" „Ich habe ihn einfach rausgeführt, wieso fragst du?" „Bei uns dauert es immer bis er raus kommt, meistens bockt er rum oder reißt sich los. Er hat dich wirklich gern." Ich schaute Scott mit diesem Blick an, ich habs dir doch gesagt. „Bist du schon auf ihm geritten." „Nein, aber ich würde es gerne mal ausprobieren." Scott nickte mir zu und verschwand in irgendeinem Schuppen, was hatte er den jetzt vor?  Keine fünf Minuten kam er mit einem Sattel heraus und grinste mich an, ich bin seit Jahren nicht mehr geritten, mal sehen wie das wird.

Der Cowboy von nebenan Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt