Kapitel 16

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„Guten Morgen", begrüßte ich Scott, der gerade seine Lieblingsstute streichelte. „Guten Morgen meine Hübsche, wie geht's dir und vorallem wie geht's Sara?" „Uns geht es beiden gut, Sara ist gerade nach Hause gefahren, sie wollte Gabriel nicht übern Weg laufen. Wie geht's dir denn?" „Naja, ich habe dich gestern ganz schön vermisst, aber sonst wirklich gut. Ich bin gespannt was du mir zu erzählen hast." „Vielleicht könnten wir währenddessen ausreiten, was hältst du davon?" „Wundervolle Idee, ich hol die Sättel und du dein bissiges Pferd, Princeton wollte mich seit langem mal wieder beißen." Ich musste lachen, Princeton war halt ein sehr eigensinniges Pferd, welches nun mal seinen eigenen Kopf hatte. Nachdem wir die beiden Pferde gesattelt hatten, ritten wir schon los, gemächlich ritten wir nebeneinander her und genossen die Sonne auf unserer Haut. „Also erzähl, was gibt es für Neuigkeiten?", fragte Scott. „Es geht um Steve, ich habe herausgefunden, dass er auf der Flucht ist. Die Polizei sucht ihn schon länger." Scott schaute mich geschockt an: „Wieso? Was hat er gemacht?" „Er hat Frauen vergewaltigt", sagte ich kurz. Ich sah wie Scott schluckte, darauf war er jetzt nicht vorbereitet. „Ich habe riesige Angst, dass er mir was antut, deshalb hoffe ich einfach, dass er bald geschnappt wird." „Du brauchst keine Angst haben, ich beschütze dich. Er wird dir nicht zu nahe kommen." Ich nickte zustimmend, Scott's Worte beruhigten mich etwas, aber eigentlich wollte ich einfach nur das Thema wechseln. „Und was gibt es bei dir für Neuigkeiten?", fragte ich. Scott überlegte kurz: „Naja, da gibt es etwas. In zwei Wochen ist hier um die Ecke ein Rodeo..." „Und du willst zuschauen?" „Nein... ich will teilnehmen. Bevor du was sagst, ich weiß, dass du dagegen bist und ich kaum geradeaus laufen kann, aber ich will es Tyler nochmal zeigen. Ich möchte beweisen, dass man auch nach einer schweren Verletzung weiter machen kann, nur noch ein einziges Mal." „Ja genau, aus einem Mal werden dann mehrere Male. Scott was denkst du dir dabei, du saßt im Rollstuhl und beim nächsten Sturz wirst du da auch drinnen bleiben oder noch schlimmer sterben", sagte ich aufgebracht. „Hör zu, das wird nicht passieren, ich pass auf. Ich will es diesem Dreckskerl einfach nochmal beweisen." „Du musst niemanden etwas beweisen, besonders nicht Tyler. Ich bitte dich Scott tu das nicht, wieso willst du dein Leben riskieren?" „Hör zu ich bin erst 23, andere hören erst mit 30 auf Bullen zu reiten, ich will einfach nicht so früh aufgeben." „Ist das dein Ernst? Scott ich kann das nicht unterstützen. Ich will dich nicht verlieren und ich will nicht noch einmal sehen wie du bewusstlos in der Arena liegst und womöglich noch da stirbst. Warum wirfst du das mit uns einfach so weg?", fragte ich ihn und blieb mit Princeton stehen.
„Ich werfe es nicht so einfach weg, ich muss einfach meine Möglichkeiten austesten. Ich weiß ich gehe ein Risiko ein, aber Bullriding ist ein Teil meines Lebens und ich will nur noch einmal 8 Sekunden auf einem Bullen aushalten. Bitte nur ein einziges Mal, danach kannst du mit mir machen was du willst." Ich sah auf den Boden und dachte nach, dieser eine Ritt könnte ihn das Leben kosten. „Dann tu es, aber glaub nicht, dass ich dein Vorhaben unterstütze", damit war das Gespräch beendet und wir ritten ohne auch ein Wort zu wechseln, zurück zur Ranch. Scott stieg von Bella ab und wollte mir dann helfen, doch ich rutsche etwas unbeholfen von der anderen Seite ab, um ihn zu umgehen. „Lea, komm schon. Das ist wirklich kindisch", meckerte Scott. „Kindisch? Dein Ernst? Wenigstens setz ich mein Leben nicht aufs Spiel so wie du." „Du weißt das das Schwachsinn ist, oder?" „Meine Meinung ist Schwachsinn, du bist doch komplett bescheuert, Scott. Dann geh doch, steig auf einen scheiß Bullen und sitz für immer im Rollstuhl." „Okay wenn du das wirklich willst, dann geh ich halt", schrie er mich jetzt an. „Dann geh doch, aber glaub mir, wenn du jetzt gehst, hast du mich verloren", schrie ich zurück, allerdings mit etwas Trauer in der Stimme. Er schüttelte den Kopf, drückte mir Bellas Strick in die Hand und rannte ins Arbeiterhaus, wer war jetzt kindisch?

Hey Leute, tut mir Leid, dass das Kapitel diesmal so kurz ist.

Der Cowboy von nebenan Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt