•Kapitel 2

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Ich nahm die Aufgabe in die Hand und betrat den Raum.

Es war ein Junge, der auf den Stuhl sass und sich wieder aufrichtete, als ich den Raum betrat. Er lag eben fast mit dem Oberkörper auf den Tisch und war wohl gelangweilt.

Er war blond, braune Haare und recht schmalen Körperbau. Er sah nicht so aus, als würde er jemanden umhauen können. Sein Blick war recht freundlich. Er war sicher etwa im gleichem Alter.

,,Wer bist du?", fragte er leicht verwirrt.

Dabei fiel mir auf, dass er einen
britischen Akzent hatte. Der störte aber gar nicht. Ich fand ihn eher süss, also den Akzent.

,,Das Gleiche könnte ich dich fragen", antwortete ich. Er lächelte. ,,Newt", stellte er sich vor. ,,Kleo", entgenete ich. ,,Was machst du hier?", fragte er. Ich zuckte mit den Schultern. ,,Ganz ehrlich, ich weiss es selbst nicht. Ich sollte einfach hier sein." Er sah mich verwirrt an. ,,Du lügst doch."

Eigentlich war es nicht gelogen. Ich wusste wirklich nicht, wieso ich das machen musste.

Ich setzte mich auf den Stuhl gegenüber und er sah mich die ganze Zeit an. ,,Noch nie ein Mädchen gesehen?", fragte ich und er merkte es wohl erst jetzt, dass er nicht den Blick von mir wendete und wurde ein bisschen rot. ,,Doch", antwortete er.

Ich wusste weder, was ich fragen sollte oder wie ich beginnen sollte. Lange überlegte ich aber nicht und fragte einfach das, was mir als erstes einfiel.

,,Hast du Geschwister?" Er nickte. ,,Eine Schwester, aber wieso willst du das wissen?", fragte er. ,,Keine Ahnung. Ich wollte schon immer einen grossen Bruder, doch bin leider Einzelkind." ,,Schade. Nicht mal ein Haustier?", fragte er und ich schüttelte den Kopf. ,,Aber lass mich raten, du hast einen?" Er nickte. ,,Einen Hund", antwortete er.

Dann war es still. Es war sicher für fünf Minuten reinste Stille.

Newt unterbrach sie dann. ,,Jetzt glaube ich dir, dass du keine Ahnung hast, was du hier machen musst", lachte er. ,,Sorry, ich bin eigentlich sehr gesprächig", sagte ich und er sah mich an. ,,Also willst du mir sagen, dass ich schuld bin?", fragte er und ich nickte. ,,Du redest auch nicht gerade viel."

Die zehn Minuten waren um und Janson machte die Tür auf und rief mich nach draussen.

,,Warte! Sehen wir uns wieder?", fragte Newt und ich zuckte mit den Schultern. ,,Wieso fragst du? Wir haben fast nichts gemacht." ,,Du bist ganz okay", antwortete er nur und lächelte mal wieder.

Auf jeden Fall wollte ich mich mit ihm nochmal treffen. Er war ganz nett.

,,Kleo! Beeil dich!", befahl Janson und packte mich am Arm. ,,Ich dachte, du würdest deine Aufgabe ernst nehmen! Wieso hast du nichts gefragt?", schrie er mich an. ,,Was würden Sie denken, wenn ich in ein Zimmer reinkomme und Sie mit fragen bombardiere. Sie waren der, der gesagt hatte, dass sie mir vertrauen sollen. Das würden sie nicht tun, wenn ich sie mit Fragen bombardiere!", schrie ich ihn zurück an.

Ich bekam eine Ohrfeige.

,,Nächstes Mal schreist du mich nicht an. Das was du gerade gesagt hast, kannst du auch ruhig sagen. Du bekommst heute noch eine Chance!"

Er führte mich zu einem anderen Raum und machte auch gleich die Tür hinter mir zu.

Im Raum war ein Asiat. Er sah nicht schüchtern aus, sondern hatte gleich die Füsse auf dem Tisch. Ich merkte, dass er meine Lippe anschaute.

Wie auf Knopfdruck fasst ich meine Lippe an und merkte, dass sie blutete. Eine Platzwunde war dort und ich wusste auch von was.

,,Hat dich gerade jemand geschlagen?", fragte er. ,,Wieso interessierst es dich? Ich meine, du kennst mich nicht. Vielleicht hatte ich es verdient", machte ich ihn gleich dumm an.

Ich war immer noch genervt von Janson.

,,Chill einmal. War nur eine Frage. Keiner verdient es geschlagen zu werden", sagte er und ich fing mich ein wenig an zu beruhigen.

Werde bloss nicht wütend, wegen dem blöden Janson, redete ich mir ein.

,,Ich heisse übrigens Minho", fügter er hinzu.
,,Kleo", entgegnete ich.

Ich nahm auf den Stuhl platz. ,,Was denkst du über mich?", fragte ich.

Janson hatte gesagt, ich sollte Fragen stellen, aber was für Fragen nicht. Also fragte ich einfach was.

,,Dass du heiss bist", lächelte er.
Mein Gesichtsausdruck war verwirrt. ,,Ich meinte, das nicht so aber danke. Bist du so einer der denkst, dass Männer die Hose an haben bei Beziehungen?", fragte ich weiter. ,,Wieso sollten Mädchen die Jungs beschützen? Ich meine, das schafft kein Mädchen", lachte er. ,,Du würdest also deiner Freundin verbieten mit anderen Jungs zu schreiben oder befreundet zu sein?", fragte ich. ,,Wenn er gut aussieht", antwortete er.

Bei diesen Antworten wusste ich, dass Minho ein Macho war, also so kam er rüber.

Die Fragen gingen über ein Thema ins andere. Es war einfach das, was ich dachte, das Janson von mir wollte.

Nun änderte sich meine Meinung zu ihm. Er war ganz okay. Er ärgerte wohl gerne Menschen und gab direkte Antworten, ohne acht darauf zu nehmen, ob er die Person damit verletzte.

Als die Zeit um war, rief mich wieder Janson nach draussen.

,,War nett mal mit jemanden zu quatschen", sagte Minho. Ich nickte.

,,Genau das habe ich erwartet!", sagte Janson triumphierend. ,,Ich habe aber Schrott gefragt, dass waren völlig unnötige Fragen." ,,Denkst du, aber der Wissenschaft werden sie weiterhelfen. Morgen bekommst du wieder neue Personen. Nun geh in dein Zimmer und ruhe dich aus."

A.N.G.S.T (before the maze runner)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt